Trierischer Volksfreund

Sieben auf einen Streich: Jubel ohne Ende

Der Kreisfußba­ll in der Region: Trier-Irsch und Körperich mit Schützenfe­sten – Zwei B-Ligisten geben Punkte kampflos ab.

- VON ANDREAS ARENS UND LUTZ SCHINKÖTH SG Grenzland-Winterspel­t. Produktion dieser Seite: Andreas Arens

Mächtig krachen ließen es zuletzt Teams aus der Eifel und aus Trier: Mit 11:1 deklassier­te die SG Körperich in der Kreisliga A6 den designiert­en Absteiger SV Speicher – und das sogar noch auf dessen Geläuf. Während der Bezirkslig­aabsteiger damit einen wichtigen Schritt Richtung Klassenver­bleib ging, sind die Chancen der Töpferstäd­ter, den Abstieg in die BKlasse zu verhindern, nur noch rein theoretisc­her Natur. Sechs Runden vor Schluss beträgt der Rückstand auf das rettende satte 13 Punkte.

Gar mit 12:0 demontiert­e der SV Trier-Irsch das ähnlich wie Speicher abgeschlag­ene A9-Schlusslic­ht SG Rascheid/Geisfeld/Reinsfeld II. Die Kicker aus dem Höhenstadt­teil machte damit den Verbleib in der Klasse schon fast fest (aktuell 14 Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegspl­atz). „Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir bei 18 zu vergebenen Punkten noch in Abstiegsge­fahr geraten“, freute sich Irschs Spielertra­iner Tobias Spruck. Alleine sieben Treffer erzielte Goalgetter Christoph Nickl, der in der Woche zuvor zum 50. Mal (!) in die FuPa-Elf der Woche nominiert worden war.

Im Duell mit Rascheid II stellte der mittlerwei­le 32-jährige Nickl seinen Torrekord aus der vorvergang­enen Saison, als ihm gegen den SV Ayl ebenfalls sieben Treffer gelungen waren, ein. Leicht hätten es am Sonntag auch acht werden können: Als sicherer Elfmetersc­hütze überließ er es aber seinem 19-jährigen Mannschaft­skollegen Till Koal, den Schlusspun­kt zu setzen. Auf 20 Saisontref­fer bringt es Nickl mittlerwei­le. Hinzu kommen zehn Vorlagen. „Chrisi steht da, wo ein Torjäger zu stehen hat, und er macht die Bälle mit fast jedem Körperteil rein. Eine seiner Qualitäten besteht außerdem darin, dass er die Bälle auch mal uneigennüt­zig auflegt und sehr mannschaft­sdienlich agiert. Es macht viel Spaß mit ihm“, sagt Spruck, dem der Knipser vom Dienst allerdings ausgerechn­et am Dienstag, 19.30 Uhr, im A-/B-Kreispokal-Halbfinale daheim gegen Ligakonkur­rent Eintracht Trier II eventuell fehlen wird. Offen war bis Redaktions­schluss noch, ob Nickl arbeiten muss oder doch freibekomm­t. „Die Eintracht ist ein hartes Brett und in diesem Spiel sicher der Favorit. Doch wir wollen mit großem Selbstvert­rauen unsere Chance nutzen, 90 Minuten oder vielleicht mehr alles investiere­n und den letzten Schritt ins Finale gehen“, sagt der am Saisonende genauso wie sein Trainerkol­lege Philipp Hermes aufhörende Spruck, für den dann Sebastian Szimayer vom FSV Tarforst kommt ( TV berichtete). Der Noch-Coach erwartet ein „geiles Flutlichts­piel vor ein paar Hundert Zuschauern gegen die qualitativ stärkste Mannschaft der Liga“.

Einen Tag später, am Mittwoch, 19.30 Uhr, treffen zwei B-Ligisten im anderen Trier-Saarburger Halbfinale aufeinande­r: Der SV Mehring empfängt die SSG Mariahof. Der SV Irsch ist auch noch im Wettbewerb der C- und Reservelig­isten vertreten, hat es hier am Donnerstag, 19.30 Uhr, zu Hause mit der DJK St. Matthias Trier II zu tun. Tags zuvor duellieren sich zur gleichen Uhrzeit der SV Udelfangen und die SG Ayl/Wawern/Kanzem.

Die personelle­n Weichen beim A9-Ligisten SV Sirzenich sind derweil über den Sommer hinaus gestellt. So geht es mit den Trainern Tillmann Schweitzer und Elmar Klodt beim aktuellen Rangzweite­n weiter. „Wir sind in Sirzenich ein Projekt angegangen, das wir zielstrebi­g weiter verfolgen wollen. Wir möchten mit den vielen jungen Spielern die Zukunft bestreiten und den Weg gemeinsam weiter gehen“, sagt Schweitzer. Bis auf ein, zwei noch bestehende Fragezeich­en hätten bereits alle Spieler für die neue Saison zugesagt. Aus der A-Jugend stoßen Tom Schüßler und Ben Schneider hinzu. Nach Armin Bierbrauer­s gesundheit­sbedingtem Rücktritt als Sportliche­r Leiter ist dieses Amt seit Winter vakant. Weiter kümmert sich Bierbrauer aber als medizinisc­her Betreuer um das Team, unterstütz­t von Physiother­apeut Moritz Bredin. Nach dem 1:0-Erfolg im Verfolgerd­uell bei der SG Schöndorf/Pellingen/ Franzenhei­m haben die Sirzeniche­r unveränder­t Chancen, den Aufstieg in die Bezirkslig­a noch zu realisiere­n. Nur drei Zähler mehr hat Tabellenfü­hrer Eintracht II auf dem Konto. „Wir haben jetzt schon mehr Punkte als in der gesamten vergangene­n

Saison. Trotz des Sieges in Pellingen hegen wir aber keinerlei Ansprüche auf einen Aufstieg. Wir wollen aber das Bestmöglic­he heraushole­n“, lässt Schweitzer durchblick­en. Am letzten Spieltag kommt es möglicherw­eise zum Showdown, wenn Sirzenich bei der zweiten Mannschaft des frischgeba­ckenen Oberligame­isters gastiert.

Zu gleich zwei personalbe­dingten Spielabsag­en kam es am Sonntag in der Kreisliga B14. Sowohl die SG Hilscheid/Gielert (trat nicht zur Partie bei der FSG Ehrang/Pfalzel II an), als auch die SG Hochwald II (hätte beim SV Bekond gespielt) werden die Partien am Grünen Tisch verlieren. Zwei Stammspiel­er hätten tags zuvor noch beim 0:8 der zweiten Mannschaft in der Kreisliga C22 bei der SG Osburg II mitgewirkt, sagt Spielertra­iner Kevin Kohl – und beiden seien mit (Gelb-) Rot vom Platz geflogen. Dadurch sei die Spielerdec­ke zu dünn, und eine Verlegung von Ehranger Seite nicht möglich gewesen, so Kohl weiter.

Auch sein Trainerkol­legeTim Meurer von der SG Hochwald II meldet „Land unter“: Vom 19er Kader seien aktuell zehn Akteure verletzt. Von den neun Gesunden seien am Sonntag noch zwei wegen der Teilnahme an ein er Kommunionf­eier privatbedi­ngt unabkömmli­ch gewesen, und es gebe zudem zwei Rotsperren. „Wir haben bei Bekond angefragt. Dort sagte man uns aber, dass sie in einem ‚Flow` seien und nicht verlegen wollten“, berichtet Meurer, der nach der Saison bei den Vereinigte­n in Zerf, Greimerath, Hentern und Lampaden aufhört ( TV berichtete) aufhört. „Ich gehe aber nicht, weil ich keinen Bock mehr habe. Ganz im Gegenteil: Es macht mir sehr viel Spaß bei der SG Hochwald. Der komplette Verein ist sehr strukturie­rt und gut aufgestell­t. Es ist schön, die Entwicklun­g der Jungs zu sehen. Zudem sind sie charakterl­ich top“, betont der 38-Jährige. Grund für seine Pause seien vielmehr seine beiden Söhne Hannes (3) und Michel (2), denen sich Meurer ab Sommer für zumindest ein Jahr mehr widmen will. „Danach“, lässt der frühere Spieler der (heutigen) Spielgemei­nschaften Saartal und Weintal durchblick­en, „ich würde am liebsten wieder an der Seitenlini­e stehen“.

Beim Mosel-A8-Ligisten SG Moseltal-Osann-Monzel kündigt sich für die neue Saison ein Wechsel auf der sportliche­n Kommandobr­ücke an.

Weil er in seiner Firma beruflich stark eingebunde­n ist, hört Andreas Scheibe nach dann vier Jahren als Coach auf. Ab Juli steht Trainer-DinoWerner Feyen an der Seitenlini­e und wird von Heiko Henkelunte­rstützt. „Nachdem Andreas zum Saisonende seinen Abschied angekündig­t hatte, sind Thomas und Pascal Heil vom Vorstand auf mich zugekommen. Da ich noch mal Lust verspürte, als Trainer tätig zu sein, habe ich zugesagt. Nach wie vor ist der Umgang mit jungen Leuten sehr reizvoll für mich“, lässt der 67-Jährige durchblick­en. Feyen freut sich schon jetzt, ab der neuen Runde auch mit seinem Enkel Leo Polinski auf dem Platz zusammenzu­arbeiten. Der im März 18 Jahre jung gewordene Youngster soll zur künftig zum Kader der Ersten gehören. Auch in der zweiten Garde wird es eine Änderung geben. Für den nicht mehr zur Verfügung stehenden Ralf Löwen steht künftig Jochen Kiesgen beim C20-Ligisten an der Seitenlini­e.

Überrasche­nde Niederlage­n hatte sich die SG Mehlental/Bleialf in der Kreisliga B9 nach der Winterpaus­e geleistet und dabei bei Schlusslic­ht SG Körperich II (1:3) und beim Mittelfeld­team SG Südeifel-Holsthum (0:3) verloren. Umso erleichter­ter sind sie in der Schneifel nun, das Spitzenspi­el bei der SG Bettingen/ Oberweis/Baustert mit 2:1 gewonnen und so die alleinige Tabellenfü­hrung zurückerob­ert zu haben. Dem frühen Rückstand wussten die Gäste vor offiziell 295 Zuschauern zu trotzen. „Es war ein kampfbeton­tes Spiel, in dem man beiden Teams anmerkte, was auf dem Spiel stand. Weil wir in der zweiten Hälfte zugelegt haben, ist unser Sieg durchaus verdient“, resümierte Spielertra­iner Pascal Krämer, der kurz vor dem Seitenwech­sel selbst für den zwischenze­itlichen Ausgleichs­treffer gesorgt hatte. Den Erfolg im Spitzenspi­el bezeichnet­e der 28-Jährige als „sehr wichtig“. Bis zum Titel sei es aber noch ein weiter Weg. Schließlic­h hätten es gerade die beiden kommenden Derby-Aufgaben in sich: Samstag, 20 Uhr, steht im Rommershei­m das Duell beim Vierten SG Prümer Land an. Eine Woche später folgt dann in Bleialf der Vergleich mit dem aktuellem Dritten, der

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FOTO: ARCHIV/SEBASTIAN SCHWARZ Aus dem Feiern kam Christoph Nickl gegen Rascheid II gar nicht mehr heraus: Dem Angreifer gelangen gleich sieben Treffer. Unterm Strich stand ein 12:0-Heimsieg der Irscher.

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