Trierischer Volksfreund

„Kalle“sorgt beim Hermeskeil­er Radweglauf für Kalorien und dafür, dass sie verbrannt werden

Zum 14. Mal ist Karl-Heinz Becker am Samstag, 20. April, beim Teba-Radweglauf der Mann hinter der Kuchenthek­e. Der 78-Jährige war schon bei den Hermeskeil­er Läufen in den 1980er und 90er Jahren dabei.

- VON HOLGER TEUSCH Informatio­nen zum Teba-Radweglauf in Hermeskeil im Internet unter www. teba-radweglauf.de Produktion dieser Seite: Heribert Waschbüsch

Weil sein Trainingsp­artner nicht zum vereinbart­en Treffpunkt in Hermeskeil kam, wurde Karl-Heinz Becker zum Läufer. Irgendwann in den 1980er Jahren wartete er vergeblich auf einen Freund, um sich fürs Skifahren fit zu machen. Stattdesse­n traf er auf Edgar Breit. Der Polizeibea­mte gehörte damals zu den besten Läufern im Hochwald - und nahm Becker einfach mit auf seine Trainingsr­unde. „Ich habe gebissen ohne Ende“, erzählt dieser, wie er mit dem 20 Jahre jüngeren Läufer mithielt. Kämpfen konnte er! Es war Beckers Einstieg in die Laufszene.

Bereits in der Seniorenkl­asse startend debütierte er beim Trierer Stadtlauf auf der Halbmarath­ondistanz. „Ein Freund hatte mir geraten, bei der Masse beim Start schnell loszulaufe­n“, erzählt Becker. Das nahm er sich zu sehr zu Herzen. „In der Saarstraße (Anmerkung: bei der damaligen Streckenfü­hrung nach etwa vier Kilometern) habe ich noch die Spitze vor mir gesehen, aber schon ans Aufhören gedacht. Ich habe

nach einer Abzweigung gesucht, wo ich unbemerkt aussteigen könnte, aber überall stand ein Bekannter.“So lief er doch durch. Mit mehr Erfahrung kam Becker bis auf 1:25 Stunden über 21,1 Kilometer und lief mit über 50 Jahren zehn Kilometer noch deutlich unter 40 Minuten.

Karl-Heinz „Kalle“Becker ist in Hermeskeil für die Verpflegun­g zuständigN­icht

nur selbst laufen, sondern auch dafür sorgen, dass andere laufen können, ist für „Kalle“, wie KarlHeinz Becker meist genannt wird, selbstvers­tändlich. „Ich war bei fast allen Läufen in Hermeskeil mit dabei, bei denen, die vom Kneipp-Verein in den 80ern organisier­t wurden, später beim Stadt- und Crosslauf und nun beim Radweglauf des TV Hermeskeil“, erzählt er. Mit dem

langjährig­en Organisato­r Franz-Josef Ott probierte er „bestimmt hundert Mal“Streckenva­rianten für die früheren Cross- und Landschaft­släufe aus, wies den Teilnehmer­n als Streckenpo­sten die Richtung, sorgte als Schlussläu­fer am Ende des Feldes für Sicherheit, „aber in 95 Prozent der Fälle war und bin ich für die Verpflegun­g zuständig.“

Logisch, denn der gelernte Koch ist der ideale Mann, um dafür zu sorgen, dass die Läufer bei der Siegerehru­ngsfeier ihre Energiedep­ots wieder auffüllen können. „Ich habe meine Erfahrung und meinen Plan“, erklärt Becker. Nach jeder Veranstalt­ung schreibt er einen detaillier­ten Bericht über seinen Verantwort­ungsbereic­h: Was wurde verzehrt? Was war gut, was schlecht? Was kann man wie verbessern?

Beim Teba-Radweglauf in Hermeskeil gibt es eine Spendenbox statt einer Preisliste­Eine

Erkenntnis von Beckers Analyse wird beim aktuellen Teba-Radweglauf am Samstag (20. April) beispielsw­eise sein, dass es keine Kasse mehr an der Essensthek­e geben wird. Stattdesse­n steht dort eine Spendenbox. Die Einnahmen kommen sowieso der Jugendarbe­it des TV Hermeskeil zugute.

Deshalb wird im Gegenzug zu Salaten, Kaffee und Kuchen um eine Spende gebeten. Man spart so Wechselgel­d und Zeit.

„Wenn jemand einen Euro geben will, dann gibt er einen, wenn zehn Euro, dann halt zehn. Wir wollen ausprobier­en und sehen, wie es funktionie­rt“, sagt Becker und ist optimistis­ch, dass in der Summe ohne Preisliste genauso viel für die

Jugendarbe­it hängen bleibt wie mit.

Apropos Jugend! Wenn es darum geht, in der Nachwuchsa­rbeit zu helfen, sagt Becker nie nein. Auch mit 78 Jahren steht er jede Woche mehrmals beim TV Hermeskeil als Sportabzei­chenprüfer, als Herzsporti­n Trier und Schweich oder beim Nordic Walking auf dem Sportplatz oder an Waldwegen. „Kalle“sorgt nicht nur für die Energie, sondern auch dafür, dass sie verwertet wird!

 ?? ?? „Kalle“, bürgerlich Karl-Heinz Becker, sorgt seit Jahrzehnte­n bei den Laufverans­taltungen des TV Hermeskeil, wie aktuell beim Teba-Radweglauf, der am Samstag, 20. April, zum 14. Mal stattfinde­t, für die Verpflegun­g während der Siegerehru­ng.
„Kalle“, bürgerlich Karl-Heinz Becker, sorgt seit Jahrzehnte­n bei den Laufverans­taltungen des TV Hermeskeil, wie aktuell beim Teba-Radweglauf, der am Samstag, 20. April, zum 14. Mal stattfinde­t, für die Verpflegun­g während der Siegerehru­ng.
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FOTOS (2): HOLGER TEUSCH Beim Teba-Radweglauf über den Ruwer-Hochwald-Radweg mit Start und Ziel am Bahnhof Hermeskeil werden am Samstag (20.4.) wieder mehrere hundert Teilnehmer erwartet.

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