Tesla streicht Stellen — was bedeutet das für Prüm?
Der Autobauer Tesla will angeblich Tausende Stellen streichen. Der Arbeitsplatzabbau soll auch Auswirkungen auf Deutschland haben.
Der US-Autobauer Tesla plant angeblich umfangreiche Stellenstreichungen. Das schreiben mehrere Medien unter Berufung auf eine interne Mitteilung von Konzernchef Elon Musk. Danach will Tesla weltweit mehr als jeden zehnten Arbeitsplatz streichen. Musk habe dies in einer internen Mitteilung angekündigt, berichtet unter anderen das Handelsblatt. Angeblich sind bis zu 14.000 Arbeitsplätze von dem Stellenabbau betroffen.
„Das wird uns schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase machen“, wird Firmenchef Musk zitiert. Offiziell hat der amerikanische Elektroautobauer den Stellenabbau noch nicht bestätigt.
Laut Handelsblatt ist auch die EAuto-Fabrik im brandenburgischen Grünheide betroffen. Dort sollen rund 3000 der 12.500 Beschäftigten entlassen werden, schreibt die Zeitung unter Berufung auf interne Quellen. „Der Einbruch beim Absatz von Elektroautos in Deutschland und Europa dürfte auch an einem Marktführer wie Tesla nicht spurlos vorübergehen“, sagte der brandenburgische Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD). Er rechne aber im Falle eines Personalabbaus mit einem Wegfall von weit weniger als 3000 Stellen.
Dies bestätigte ein Tesla-Sprecher am Dienstag. Man prüfe einen Stellenabbau und werde die Maßnahme „für die Gigafactory Berlin-Brandenburg vor dem Hintergrund aller arbeitsrechtlichen und mitbestimmungspflichtigen Erfordernisse unter Einbeziehung des Betriebsrates verfolgen“. Die in Medienberichten genannte Zahl von 3000 betroffenen Stellen entbehre aber jeder Grundlage.
Im Eifeler Tesla-Werk arbeiten mehr als 1000 Beschäftigte
Das Werk in Brandenburg ist nicht das einzige des US-Autobauers in Deutschland. In Prüm hat Tesla 2016 den Eifeler Maschinenbauer Grohmann übernommen – laut Tesla-Jahresbericht für rund 150 Millionen Dollar. Tesla Automation ist nach eigenen Angaben weltweit führend bei hochautomatisierten Produktionssystemen. Das Prümer Unternehmen beschäftigte laut dem jüngsten veröffentlichten Jahresabschluss Ende 2021 rund 1160 Mitarbeiter. Zum Prümer Werk gehören auch Niederlassungen in Neuwied und im bayerischen Neutraubling.
Ob und inwiefern auch einer dieser Standorte von dem TeslaArbeitsplatzabbau betroffen ist, war zunächst unklar. Offiziell bekannt ist davon nichts. Bekannt ist allerdings, dass die Informationspolitik von Tesla – freundlich ausgedrückt – sehr zurückhaltend ist. In der Vergangenheit gab es auf mehrere Volksfreund-Anfragen zum Prümer Werk überhaupt keine Antwort. Eine aktuelle Anfrage haben wir am Dienstagmorgen gestellt.
Jenseits dessen liegen unserer Zeitung dafür, dass in Prüm Entlassungen im größeren Umfang anstünden, bisher keine Informationen vor. Zumal am Eifeler Standort keine Autos gebaut werden, sondern Maschinen und Module entwickelt und gefertigt werden, die in den jeweiligen Tesla-Fabriken zum Einsatz kommen. Insofern dürfte auch die Prümer Stammbelegschaft, wie ein Kenner des Unternehmens vermutet, eher nicht betroffen sein. Anders sehe es eventuell bei den Leihkräften aus, die Tesla ebenfalls beschäftige, so die Mutmaßung. Der Erste Bevollmächtigte der Trierer IG Metall, Christian Z. Schmitz, sagte unserer Redaktion, dass der Gewerkschaft bislang keine konkreten Informationen vorlägen. „Wir bemühen uns darum, valide Hintergrundinfos zu bekommen“, so der Gewerkschaftsfunktionär.
Fakt ist aber auch, dass auf der Internetseite des Prümer Tesla-Ablegers noch Dutzende Stellenangebote zu finden sind. Gesucht werden danach Fachkräfte für nahezu sämtliche Abteilungen an allen drei Standorten.