Sanierung der Ehranger Brücke muss warten
Auf den Autobahnbaustellen bei Schweich oder zwischen der Grenze und Trier sind Straßenbauer damit beschäftigt, Fahrbahnen zu erneuern. Für die Ehranger Brücke waren für dieses Jahr ebenfalls Arbeiten geplant. Straßenbauer sieht man dort jedoch nicht. Aus
Nicht besonders gut in Schuss. Doch was soll es. Die Verkehrsteilnehmer konnten ganz gut mit dem Zustand der A64 zwischen der Sauertalbrücke und der Anschlussstelle Trier umgehen. Um so größer war dann die Verwunderung, als die Autobahn GmbH ankündigte, dass die Strecke zwischen der Grenze und der Ehranger Brücke komplett erneuert werden soll. Eher hatten Verkehrsteilnehmer erwartet und darauf spekuliert, dass die Brücke über die Mosel zumindest halbwegs in Schuss gebracht werden soll. Entsprechende Arbeiten waren auch für dieses Jahr angekündigt. Gebaut wird bisher jedoch nichts.
Trennwände auf Ehranger Brücke haben nichts mit Sanierung zu tun
Eine Anfrage bei Autobahn GmbH bringt nun Klarheit. In diesem Jahr werden die Sanierungsarbeiten nicht beginnen. Die bisher ausgeführten Arbeiten und deren Folgen haben nämlich nichts zu tun mit den eigentlichen Sanierungsarbeiten. Grund für die Arbeiten im vergangenen Jahr: Der
Autobahn GmbH, die die Zuständigkeit für das Bauwerk vom Landesbetrieb Mobilität übernommen hatte, war die Brücke nicht mehr sicher genug. Die GmbH ließ deshalb transportable Schutzeinrichtungen an den Fahrbahnrändern in beiden Fahrtrichtungen aufstellen. Als Folge dieser Arbeiten steht in Fahrtrichtung Luxemburg nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. In entgegengesetzter Fahrtrichtung gibt es weiterhin zwei Fahrstreifen.
Nicht nur Autofahrer müssen sich umgewöhnen. So sollen Fahrradfahrer ihre Räder über den Weg an der Seite schieben. Das Geländer am Rand der Brücke hat nämlich nicht die vorgeschriebene Höhe. Somit besteht aus Sicht der Autobahn GmbH die Gefahr, das radelnde Fahrradfahrer in die Mosel stürzen könnten.
Der Aufbau der transportablen Schutzeinrichtungen hat Konsequenzen: Der über die Landesstraße 151 ankommende Verkehr aus Fahrtrichtung Hermeskeil wird über die A 602 zur Anschlussstelle Kenn umgeleitet und von dort zurück zur Moselbrücke Ehrang geführt. Daran wird sich nichts ändern, bis die eigentlichen Sanierungsarbeiten beginnen.
Sanierung Ehranger Brücke ab 2025: Arbeiten im Sommer, Ruhe im Winter
Wann das sein wird? Laut Autobahn GmbH wird aktuell die eigentliche mehrjährige Bauwerksinstandsetzung geplant. Sie soll voraussichtlich im Jahr 2025 in sechs Bauabschnitten, jeweils über die warme Jahreszeit (Frühjahr/Sommer), realisiert werden. Dann steht jeweils nur ein Streifen pro Fahrtrichtung zur Verfügung. Keine Antwort gibt es von der Autobahn GmbH auf die Frage, warum der Beginn der Arbeiten nicht wie geplant in diesem Jahr beginnt.
Die GmbH möchte auf der Ehranger Brücke ähnlich agieren wie beispielsweise auf der A1 zwischen Schweich und Hermeskeil. In den warmen Jahreszeiten wird gebaut, für die Winterszeit werden dann die Baustellen zurückgebaut. Dann gibt es drei Fahrstreifen. Dadurch soll der Winterdienst ermöglicht werden.
Straßenbauer werden trotz des erst für das kommende Jahr geplanten eigentlichen Sanierungsbeginns bereits in diesem Jahr auf der Ehranger Brücke zu sehen sein. Die vorhandenen Fahrbahnübergänge sollen verstärkt werden. „Die Ausführung der Arbeiten erfolgt in Tagesbaustellen außerhalb des Berufsverkehrs“, schreibt die Autobahn GmbH. Zudem soll in diesem Jahr ein Arbeitsgerüst an der Unterseite der Moselbrücke Ehrang eingerichtet werden. „Diese Vorarbeiten als auch die spätere Brückeninstandsetzung in den Folgejahren werden aktuell im Hintergrund mit Hochdruck vorangetrieben“, teilt die Autobahn GmbH mit.
Vorerst kein Neubau: Sanierte Moselbrücke bei Ehrang soll bis zu 20 Jahre halten
Die Hauptarbeiten umfassen unter anderem die Sanierung der Fahrbahnen, der Schutzeinrichtungen und Brückengeländer sowie die Bauwerksabdichtung. Außerdem werden die drei Fahrbahnübergangskonstruktionen ausgetauscht. Und wofür das Ganze? Nach dem Ende der Arbeiten darf höchstens 80 Kilometer pro Stunde schnell auf der Brücke gefahren werden. Denn auch die sanierte Brücke ist eine, die nicht mehr den Anforderungen entspricht.
Die wichtige Verbindung zwischen dem Moseltal und der Luxemburg
Autobahn A64 – sie wird täglich von rund 35.000 Fahrzeugen genutzt – soll mittelfristig durch einen Neubau ersetzt werden. Zunächst war auch ein kurzfristiger Neubau in der Überlegung, doch Untersuchungen vor einigen Jahren zeigten, dass das 1968 fertiggestellte Bauwerk in einem besseren Zustand ist als vermutet. Eine Sanierung kann die Verkehrssicherheit voraussichtlich für 15 bis 20 Jahre gewährleisten. Wann ein Neubau erfolgt, ist aktuell offen.