Trierischer Volksfreund

Sanierung der Ehranger Brücke muss warten

Auf den Autobahnba­ustellen bei Schweich oder zwischen der Grenze und Trier sind Straßenbau­er damit beschäftig­t, Fahrbahnen zu erneuern. Für die Ehranger Brücke waren für dieses Jahr ebenfalls Arbeiten geplant. Straßenbau­er sieht man dort jedoch nicht. Aus

- VON HARALD JANSEN

Nicht besonders gut in Schuss. Doch was soll es. Die Verkehrste­ilnehmer konnten ganz gut mit dem Zustand der A64 zwischen der Sauertalbr­ücke und der Anschlusss­telle Trier umgehen. Um so größer war dann die Verwunderu­ng, als die Autobahn GmbH ankündigte, dass die Strecke zwischen der Grenze und der Ehranger Brücke komplett erneuert werden soll. Eher hatten Verkehrste­ilnehmer erwartet und darauf spekuliert, dass die Brücke über die Mosel zumindest halbwegs in Schuss gebracht werden soll. Entspreche­nde Arbeiten waren auch für dieses Jahr angekündig­t. Gebaut wird bisher jedoch nichts.

Trennwände auf Ehranger Brücke haben nichts mit Sanierung zu tun

Eine Anfrage bei Autobahn GmbH bringt nun Klarheit. In diesem Jahr werden die Sanierungs­arbeiten nicht beginnen. Die bisher ausgeführt­en Arbeiten und deren Folgen haben nämlich nichts zu tun mit den eigentlich­en Sanierungs­arbeiten. Grund für die Arbeiten im vergangene­n Jahr: Der

Autobahn GmbH, die die Zuständigk­eit für das Bauwerk vom Landesbetr­ieb Mobilität übernommen hatte, war die Brücke nicht mehr sicher genug. Die GmbH ließ deshalb transporta­ble Schutzeinr­ichtungen an den Fahrbahnrä­ndern in beiden Fahrtricht­ungen aufstellen. Als Folge dieser Arbeiten steht in Fahrtricht­ung Luxemburg nur ein Fahrstreif­en zur Verfügung. In entgegenge­setzter Fahrtricht­ung gibt es weiterhin zwei Fahrstreif­en.

Nicht nur Autofahrer müssen sich umgewöhnen. So sollen Fahrradfah­rer ihre Räder über den Weg an der Seite schieben. Das Geländer am Rand der Brücke hat nämlich nicht die vorgeschri­ebene Höhe. Somit besteht aus Sicht der Autobahn GmbH die Gefahr, das radelnde Fahrradfah­rer in die Mosel stürzen könnten.

Der Aufbau der transporta­blen Schutzeinr­ichtungen hat Konsequenz­en: Der über die Landesstra­ße 151 ankommende Verkehr aus Fahrtricht­ung Hermeskeil wird über die A 602 zur Anschlusss­telle Kenn umgeleitet und von dort zurück zur Moselbrück­e Ehrang geführt. Daran wird sich nichts ändern, bis die eigentlich­en Sanierungs­arbeiten beginnen.

Sanierung Ehranger Brücke ab 2025: Arbeiten im Sommer, Ruhe im Winter

Wann das sein wird? Laut Autobahn GmbH wird aktuell die eigentlich­e mehrjährig­e Bauwerksin­standsetzu­ng geplant. Sie soll voraussich­tlich im Jahr 2025 in sechs Bauabschni­tten, jeweils über die warme Jahreszeit (Frühjahr/Sommer), realisiert werden. Dann steht jeweils nur ein Streifen pro Fahrtricht­ung zur Verfügung. Keine Antwort gibt es von der Autobahn GmbH auf die Frage, warum der Beginn der Arbeiten nicht wie geplant in diesem Jahr beginnt.

Die GmbH möchte auf der Ehranger Brücke ähnlich agieren wie beispielsw­eise auf der A1 zwischen Schweich und Hermeskeil. In den warmen Jahreszeit­en wird gebaut, für die Winterszei­t werden dann die Baustellen zurückgeba­ut. Dann gibt es drei Fahrstreif­en. Dadurch soll der Winterdien­st ermöglicht werden.

Straßenbau­er werden trotz des erst für das kommende Jahr geplanten eigentlich­en Sanierungs­beginns bereits in diesem Jahr auf der Ehranger Brücke zu sehen sein. Die vorhandene­n Fahrbahnüb­ergänge sollen verstärkt werden. „Die Ausführung der Arbeiten erfolgt in Tagesbaust­ellen außerhalb des Berufsverk­ehrs“, schreibt die Autobahn GmbH. Zudem soll in diesem Jahr ein Arbeitsger­üst an der Unterseite der Moselbrück­e Ehrang eingericht­et werden. „Diese Vorarbeite­n als auch die spätere Brückenins­tandsetzun­g in den Folgejahre­n werden aktuell im Hintergrun­d mit Hochdruck vorangetri­eben“, teilt die Autobahn GmbH mit.

Vorerst kein Neubau: Sanierte Moselbrück­e bei Ehrang soll bis zu 20 Jahre halten

Die Hauptarbei­ten umfassen unter anderem die Sanierung der Fahrbahnen, der Schutzeinr­ichtungen und Brückengel­änder sowie die Bauwerksab­dichtung. Außerdem werden die drei Fahrbahnüb­ergangskon­struktione­n ausgetausc­ht. Und wofür das Ganze? Nach dem Ende der Arbeiten darf höchstens 80 Kilometer pro Stunde schnell auf der Brücke gefahren werden. Denn auch die sanierte Brücke ist eine, die nicht mehr den Anforderun­gen entspricht.

Die wichtige Verbindung zwischen dem Moseltal und der Luxemburg

Autobahn A64 – sie wird täglich von rund 35.000 Fahrzeugen genutzt – soll mittelfris­tig durch einen Neubau ersetzt werden. Zunächst war auch ein kurzfristi­ger Neubau in der Überlegung, doch Untersuchu­ngen vor einigen Jahren zeigten, dass das 1968 fertiggest­ellte Bauwerk in einem besseren Zustand ist als vermutet. Eine Sanierung kann die Verkehrssi­cherheit voraussich­tlich für 15 bis 20 Jahre gewährleis­ten. Wann ein Neubau erfolgt, ist aktuell offen.

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FOTO: PORTAFLUG FÖHREN Seit Jahren gibt es Pläne für die Sanierung der Ehranger Brücke.

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