Trierischer Volksfreund

Unfall auf der A1: Totes Tier war eine Wölfin

Ein Autofahrer war kurz vor Ostern mit einem Wildtier auf der A1 bei Flußbach kollidiert. Nun liegt das Ergebnis des Gentests vor.

- VON URSULA BARTZ

Der Straßenver­kehr ist für Wölfe in Deutschlan­d der Totbringer Nummer eins. Das hat sich nun auch in der Eifel bewahrheit­et. Am Karfreitag war ein Auto in den Abendstund­en mit einem Tier zusammenge­stoßen, das gleich vor Ort gestorben war. Der Unfall ereignete sich in der Höhe von Flußbach. Schon zu diesem Zeitpunkt war angenommen worden, dass es sich um einen Wolf handeln könnte (wir berichtete­n). Nun bestätigen die Gen-Untersuchu­ngen des Senckenber­g-Instituts: Ja, es war ein Wolf.

Genauer: eine Wölfin. Dabei handelte es sich nicht wie vermutet um den Wolf, der vor einiger Zeit im Kondelwald gesehen worden war und als Einzeltier umherstrei­fte. Das Tier gehörte vielmehr zum belgischen Rudel Hohes Venn, teilt das Koordinati­onszentrum für Luchs und Wolf (KLUWO) Rheinland-Pfalz mit.

Das Alter des Tiers sei derzeit noch unbekannt und könne mithilfe einer anstehende­n Sektion des Tierkörper­s am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierfo­rschung in Berlin möglicherw­eise noch geklärt werden.

Von 164 Todesfunde­n von Wölfen in Deutschlan­d gehen 121 auf Unfälle im Straßenver­kehr zurück, erklärt Julian Sandrini von KLUWO. Oft handele es sich um die jungen, umherwande­rnden Tiere, die überfahren würden, da sie mit diesen Gefahren noch nicht vertraut seien. In einem Rudel lernten sie dies von den älteren Wölfen.

Grundsätzl­ich unterschei­den sich das Verhalten der Wölfe und die Routen, die sie nehmen, nicht von denen anderer Wildtiere, sagt Experte Sandrini. Dass sie sich trotz der Schutzzäun­e, die sich auch im Bereich von Flußbach entlang der Autobahn befinden, auf die Fahrbahn verirren, liege meist an den Ein- und Ausfahrten. Gelangten die Tiere in diesen Bereich, fänden sie häufig nicht mehr heraus, gelangten so auf die Straße, und so könne es zu Unfällen kommen. Die meisten Wanderunge­n seien in den Abendstund­en zu verzeichne­n.

Wie viele Unfälle es in der Region bereits gab, an denen Wölfe beteiligt waren, kann die Polizei nicht sagen. Insgesamt hätte es alleine im vorigen Jahr mehr als 7000 Wildunfäll­e in ihrem Zuständigk­eitsbereic­h gegeben, erklärt das Polizeiprä­sidium Trier. Um welche Tiere es sich im jeweiligen Fall explizit gehandelt habe, werde nicht erfasst.

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SYMBOLFOTO: DPA Ein weiblicher Wolf wurde auf der A1 getötet.

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