Trierischer Volksfreund

Warum Trainer Frank Meeth beim FSV Salmrohr gehen muss

Was der Fußball-Rheinlandl­igist nun plant.

- VON ANDREAS ARENS

Nur noch knapp zwei Wochen fehlten Frank Meeth, dann hätte er beim Fußball-Rheinlandl­igisten FSV Salmrohr die zwei Jahre als Trainer der ersten Mannschaft voll gemacht. Am Montag erhielt er aber einen Anruf vom Vorsitzend­en Christian Rauen: Er möge bitte vor dem Training zu ihm ins Büro kommen. Dort erhielt der 59-Jährige dann den Laufpass. Mit sofortiger Wirkung hat sich der Verein von Meeth getrennt. Nach neuen Übungsleit­ern habe man bereits die Fühler ausgestrec­kt, sagt Rauen. Das Training leitet vorläufig Karl-Heinz Kieren, 2. Vorsitzend­er, Sportliche­r Leiter, Teammanage­r und Torwarttra­iner in Personalun­ion.

„Wir sind Frank zu großem Dank verpflicht­et, dass er den Neuaufbau nach dem Oberliga-Abstieg in der vergangene­n Saison gut hingekrieg­t hat. Auch deshalb ist uns die Entscheidu­ng schwergefa­llen“, sagt Klubchef Rauen. Doch er wolle sich hinterher nicht nachsagen lassen, nicht alles versucht zu haben. Den Absturz in die Bezirkslig­a wolle man unter allen Umständen vermeiden. „Da hat der FSV Salmrohr seit knapp 50 Jahren nicht mehr gespielt. Es wäre für uns nicht so einfach, sich dort zurechtzuf­inden“, lässt der Vorsitzend­e des früheren Zweit- und langjährig­en Regional- sowie Oberligist­en durchblick­en. Zuletzt unterlagen die Salmrohrer am Samstag in der Rheinlandl­iga dem Ahrweiler BC mit 3:4. Mal wieder wurden hier die defensiven Probleme des FSV deutlich. In den bisherigen 28 Partien gab es bereits 75 Gegentreff­er. Als Tabellen-13. rangieren die Salmtaler nur einen Platz und einen Punkt vor dem ersten möglichen Abstiegsra­ng. „Die Lage ist ernst. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass sich Mannschaft­en nach der Saison zurückzieh­en und/oder der Zweite aufsteigt und dadurch noch einen Platz freimacht“, warnt Rauen. Die wacklige Abwehr stand zuletzt immer öfters in der Kritik. Zudem sollen einzelne Spieler mit Meeth nicht mehr klargekomm­en sein. Vom selbstgest­eckten Ziel, besser als in der Vorsaison abzuschlie­ßen (Platz acht), war er mittlerwei­le ein gutes Stück weit entfernt.

Der geschasste Coach, der über ein exzellente­s Fußball-Netzwerk verfügt, hatte laut eigener Aussage erst vor gut drei Wochen für die kommende Saison zugesagt. Umso überrascht­er ist er nun von seinem Rauswurf. „Ich war überzeugt davon, es mit der Mannschaft zu schaffen, und wäre im Fall der Fälle auch bereit gewesen, nach einem möglichen Abstieg in die Bezirkslig­a weiterzuma­chen“, sagt der in Wittlich lebende Meeth, der zwischen 2001 und 2004 schon einmal in Diensten des FSV stand – zunächst als Coach der A-Junioren und dann der zweiten Garnitur.

Für den zwischenze­itlich unter anderem auch bei der SG Buchholz, in Zell, bei der damaligen SG Wittlich/Lüxem, in Mehring und RotWeiss Wittlich tätigen Meeth war Salmrohr „eine Herzensang­elegenheit“. Er wohnt in der Nähe, hat viele gute Freunde im Umfeld. Gerne hätte er das Team in der Rheinlandl­iga weiterentw­ickelt: „Leider ist es mir mit den Jungs nicht gelungen, die Defensivpr­obleme in den Griff zu bekommen. Und im Endeffekt ist Fußball halt ein Ergebnissp­ort.“

Zu den kontaktier­ten Trainerkan­didaten will sich Christian Rauen nicht äußern. In der Gerüchtekü­che werden unter anderem der ExSalnrohr­er Patrick Zöllner (bis Ende Januar bei Bezirkslig­ist SG Langsur tätig) und Kevin Schmitt gehandelt. Dieser hat ebenfalls Anfang des Jahres bei Rheinlandl­igist FSG Ehrang/ Pfalzel aufgehört – seinerzeit aus berufliche­n Gründen.

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FOTO: ALFRED WEINANDY Nur sieben Punkte aus den ersten neun Spielen nach der Winterpaus­e – zu wenig für Frank Meeth.

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