Warum Trainer Frank Meeth beim FSV Salmrohr gehen muss
Was der Fußball-Rheinlandligist nun plant.
Nur noch knapp zwei Wochen fehlten Frank Meeth, dann hätte er beim Fußball-Rheinlandligisten FSV Salmrohr die zwei Jahre als Trainer der ersten Mannschaft voll gemacht. Am Montag erhielt er aber einen Anruf vom Vorsitzenden Christian Rauen: Er möge bitte vor dem Training zu ihm ins Büro kommen. Dort erhielt der 59-Jährige dann den Laufpass. Mit sofortiger Wirkung hat sich der Verein von Meeth getrennt. Nach neuen Übungsleitern habe man bereits die Fühler ausgestreckt, sagt Rauen. Das Training leitet vorläufig Karl-Heinz Kieren, 2. Vorsitzender, Sportlicher Leiter, Teammanager und Torwarttrainer in Personalunion.
„Wir sind Frank zu großem Dank verpflichtet, dass er den Neuaufbau nach dem Oberliga-Abstieg in der vergangenen Saison gut hingekriegt hat. Auch deshalb ist uns die Entscheidung schwergefallen“, sagt Klubchef Rauen. Doch er wolle sich hinterher nicht nachsagen lassen, nicht alles versucht zu haben. Den Absturz in die Bezirksliga wolle man unter allen Umständen vermeiden. „Da hat der FSV Salmrohr seit knapp 50 Jahren nicht mehr gespielt. Es wäre für uns nicht so einfach, sich dort zurechtzufinden“, lässt der Vorsitzende des früheren Zweit- und langjährigen Regional- sowie Oberligisten durchblicken. Zuletzt unterlagen die Salmrohrer am Samstag in der Rheinlandliga dem Ahrweiler BC mit 3:4. Mal wieder wurden hier die defensiven Probleme des FSV deutlich. In den bisherigen 28 Partien gab es bereits 75 Gegentreffer. Als Tabellen-13. rangieren die Salmtaler nur einen Platz und einen Punkt vor dem ersten möglichen Abstiegsrang. „Die Lage ist ernst. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass sich Mannschaften nach der Saison zurückziehen und/oder der Zweite aufsteigt und dadurch noch einen Platz freimacht“, warnt Rauen. Die wacklige Abwehr stand zuletzt immer öfters in der Kritik. Zudem sollen einzelne Spieler mit Meeth nicht mehr klargekommen sein. Vom selbstgesteckten Ziel, besser als in der Vorsaison abzuschließen (Platz acht), war er mittlerweile ein gutes Stück weit entfernt.
Der geschasste Coach, der über ein exzellentes Fußball-Netzwerk verfügt, hatte laut eigener Aussage erst vor gut drei Wochen für die kommende Saison zugesagt. Umso überraschter ist er nun von seinem Rauswurf. „Ich war überzeugt davon, es mit der Mannschaft zu schaffen, und wäre im Fall der Fälle auch bereit gewesen, nach einem möglichen Abstieg in die Bezirksliga weiterzumachen“, sagt der in Wittlich lebende Meeth, der zwischen 2001 und 2004 schon einmal in Diensten des FSV stand – zunächst als Coach der A-Junioren und dann der zweiten Garnitur.
Für den zwischenzeitlich unter anderem auch bei der SG Buchholz, in Zell, bei der damaligen SG Wittlich/Lüxem, in Mehring und RotWeiss Wittlich tätigen Meeth war Salmrohr „eine Herzensangelegenheit“. Er wohnt in der Nähe, hat viele gute Freunde im Umfeld. Gerne hätte er das Team in der Rheinlandliga weiterentwickelt: „Leider ist es mir mit den Jungs nicht gelungen, die Defensivprobleme in den Griff zu bekommen. Und im Endeffekt ist Fußball halt ein Ergebnissport.“
Zu den kontaktierten Trainerkandidaten will sich Christian Rauen nicht äußern. In der Gerüchteküche werden unter anderem der ExSalnrohrer Patrick Zöllner (bis Ende Januar bei Bezirksligist SG Langsur tätig) und Kevin Schmitt gehandelt. Dieser hat ebenfalls Anfang des Jahres bei Rheinlandligist FSG Ehrang/ Pfalzel aufgehört – seinerzeit aus beruflichen Gründen.