Trierischer Volksfreund

Bereit für eine magische Nacht

Die Jagd auf den Henkelpott soll weitergehe­n: Bayern München empfängen im Viertelfin­al-Rückspiel den FC Arsenal.

- VON MARCO MADER

(sid) Die Bosse appelliere­n an das verloren geglaubte „Mia san mia“, Superstar Harry Kane träumt laut von „seinem“WembleyFin­ale, und Thomas Müller schwört alle auf eine magische Nacht ein. „Es geht um die Krone des europäisch­en Clubfußbal­ls“, sagte der Ur-Bayer und versprach dem FC Arsenal: „Am Mittwoch wird es in München knistern. Diese Abende, dieser Druck, diese besondere Stimmung in der Allianz Arena – ich freu mich drauf!“

Ein Coup im Viertelfin­al-Rückspiel der Champions League gegen die plötzlich angeschlag­enen Gunners soll den Rekordmeis­ter dem ersehnten Finale am 1. Juni im Londoner Fußball-Tempel einen großen Schritt näher bringen – bei der Trainersuc­he scheint er längst auf der Zielgerade­n. Sky berichtete von „fortgeschr­ittenen Gesprächen“mit Ex-Coach Julian Nagelsmann, den der DFB am liebsten bis 2026 binden würde. Doch vor dem nächsten „Spiel des Jahres“tritt diese Schlüsselp­ersonalie in den Hintergrun­d.

„Wir werden bereit sein“, tönte Noch-Trainer Thomas Tuchel ungeachtet all der personelle­n Probleme mit den Verletzung­en von

Serge Gnabry und Kingsley Coman sowie der Sperre von Alphonso Davies. „Gemeinsam mit den Fans“, meinte Präsident Herbert Hainer vor dem Kracher (21 Uhr/DAZN) elektrisie­rt, „ist alles möglich“. Neben dem ersten Halbfinal-Einzug seit dem Triple-Triumph 2020 mit dem nächsten Hit gegen Titelverte­idiger Manchester City oder Rekordsieg­er Real Madrid sogar das Finale. „In der Form vom Hinspiel“, erinnerte Hainer an das starke 2:2 von London, „traue ich es der Mannschaft zu. Wir sind der FC Bayern!“

Tatsächlic­h scheinen sich die Vorzeichen

binnen weniger Tage umgekehrt zu haben. Arsenal wankt, hat die Tabellenfü­hrung in der Premier League verloren und bangt um den angeschlag­enen Kapitän Martin Ödegaard. Die Bayern dagegen glauben zum Ende einer völlig missratene­n Saison wieder fest an ihre letzte Titelchanc­e, auch wenn das Duell komplett ausgeglich­en ist.

Tuchel ermahnte seine wankelmüti­ge Elf, von ihr werde „eine extrem gute Verteidigu­ngs-Leistung“abgeforder­t. Er selbst steht vor der kniffligen Frage, wer Davies als Linksverte­idiger ersetzen und den quirligen Bukayo Saka ausbremsen soll: Noussair Mazraoui oder Raphaël Guerreiro? Wichtig für ihn: Die Stützen Manuel Neuer und Leroy Sané sind einsatzfäh­ig.

Arsenal mit Nationalsp­ieler Kai Havertz gewann in dieser Saison nur eine seiner vier Auswärtspa­rtien in der Königsklas­se (2:1 beim FC Sevilla), verlor in Lens und Porto. Und die Bayern kamen in 22 von 25 Fällen nach einem Hinspiel-Remis auswärts weiter. Für Nummer 23 gilt laut Tuchel: „Wir müssen uns zutrauen, hoch zu pressen – und dann brauchen wir guten Ballbesitz, eine komplette Leistung, das Quäntchen Glück, die Tagesform und die Zuschauer.“Nur so kann es gelingen, die Magie zu schaffen, die Müller heraufbesc­hwor. Doch er weiß: „Es steht Spitz auf Knopf.“Egal wie der Ritt auf der Rasierklin­ge ausgeht: Ab Sommer unternehme­n die Bayern einen neuen Anlauf – mit dem Traumziel „Finale dahoam“2025. Und dem „alten“Trainer Nagelsmann? Ein Drei- oder Vierjahres­vertrag soll im Raum stehen. „Der weiße Rauch“, sagte Sportvorst­and Max Eberl zur Trainersuc­he, „wird irgendwann aufsteigen“.

„Diese Abende, dieser Druck, diese besondere Stimmung in der Allianz Arena – ich freu mich drauf!“Thomas Müller Routinier des FC Bayern

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FOTO: WELLER/DPA Joshua Kimmich (links) und Thomas Müller fiebern dem Viertelfin­al-Rückspiel in der Champions League gegen den FC Arsenal entgegen.

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