Trierischer Volksfreund

Unterwegs mit einem Schatzsuch­er

Hier erzählt der Schatzsuch­er Carsten Konze, was er schon alles entdeckt hat.

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(dpa) Bei dir piept`s wohl! Zu Carsten Konze passt dieses Sprichwort ziemlich gut, aber nicht wegen seiner eigentlich­en Bedeutung. Wenn der Mann auf Schatzsuch­e geht und es bei ihm piept, hat er etwas gefunden. Das zeigt ihm sein Metalldete­ktor. Als er vor etwa elf Jahren so ein Gerät zum Geburtstag bekam, fing seine Leidenscha­ft für die Schatzsuch­e an. Mittlerwei­le hat er sein Hobby zum Beruf gemacht. Hier erzählt er, was er schon alles ausgebudde­lt hat und was er noch gerne finden würde.

Was war Ihr wertvollst­er Schatz, den Sie jemals gefunden haben?

Carsten Konze: „Mein wertvollst­er Fund ist mit Sicherheit die römische Fibel, die ich 2022 gefunden habe. Die war aus Gold, mit vielen ganz kleinen Goldkügelc­hen versehen. Die Fibel muss man sich vorstellen wie eine kleine Sicherheit­snadel. Die Römer haben damit ihren Umhang befestigt. Also das war schon ein besonderes Schmuckstü­ck aus der damaligen Zeit. Der Fund kommt ins Museum und hat auch eine schöne Belohnung für mich eingebrach­t.“

Gibt es Dinge, die man nicht behalten darf, sondern abgeben muss?

Carsten Konze: „Das ist unterschie­dlich von Bundesland zu Bundesland. In Nordrhein-Westfalen ist es so, dass wenn ein Gegenstand von einer besonderen wissenscha­ftlichen Bedeutung ist, dann kann der unter das sogenannte Schatzrega­l fallen. Dann sagt der Staat: Das gehört jetzt nicht mehr dir, sondern

das gehört mir. Und im Idealfall sollte es so sein, dass der Sucher dafür belohnt wird.“

Ist es Ihnen ab und zu peinlich, mit dem Metalldete­ktor herumzulau­fen?

Carsten Konze: „Es gab mal komische oder peinliche Momente. Ich habe zum Beispiel mal dritte Zähne gefunden, da ist ja auch Metall dran. Das war schon ein bisschen skurril. Oder wenn ich am Strand zwischen Badegästen suche, das ist dann auch manchmal ein bisschen komisch. Aber wenn ich dann mit 50 Euro Kleingeld nach Hause gehe, dann ist mir das wieder doch nicht peinlich. Also peinlich ist es mir eigentlich nie.“

Und was wollen noch mal finden?

Sie unbedingt

Carsten Konze: „Es gibt tatsächlic­h

noch ein paar Dinge auf meiner Liste. Unter anderem ist es die echte Schatzkist­e. Also ich habe schon mal einen Schatz gefunden mit mehreren Hundert Münzen. Aber so eine richtige Piraten-Schatzkist­e, die will ich noch finden.“

Was hatte es denn mit den Hundert Münzen auf sich?

Carsten Konze: „Das war von einem Landwirt. Der hatte damals in den 90ern mit seinen Enkeln Schatzsuch­e gespielt. Es gab auch diese Schatzkart­e. Aber die haben den Schatz nicht wiedergefu­nden. Da war eine Uhr drin von dem Landwirt und mehrere Hundert D-MarkMünzen. Er hatte mich irgendwann gefragt, ob ich da helfen kann. Das hat drei Tage gedauert, aber das war natürlich ein ganz besonderer Moment.“

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FOTO: OLIVER BERG/DPA Schatzsuch­er Carsten Konze sucht bei Fliesteden (Kreis Bergheim) im Erdreich nach einem Gegenstand.

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