Monatelanger Umbau für Luxus-Laden
Monatelang waren die Schaufenster des kleinen Ladenlokals an der Ecke Hauptmarkt/Sternstraße mit großen, schwarz-goldenen Plakaten der inhabergeführten Juwelierkette Rüschenbeck zugeklebt.
Jetzt ist die Werbung weg – und der Blick frei ins Innere des Geschäfts. Und dort wird fleißig gewerkelt: Handwerker kleittern auf Leitern herum, es wird gemalert und an der Inneneinrichtung geschraubt. Und der goldene Rüschenbeck-Schriftzug strahlt auch schon an einer der rückwärtigen Wände.
Die aktuelle Geschäftigkeit täuscht allerdings: Monatelang lief gar nichts hinter den zugeklebten Schaufenstern des Ladenlokals, in dem bis vor ziemlich genau einem Jahr das Modeschmuck-Geschäft Pandora zu Hause war. Eigentlich sollte Nachfolger Rüschenbeck schon längst eröffnet haben, nach Volksfreund-Informationen soll es allerdings unter anderem Probleme und damit Verzögerungen bei der Verlegung der Internet- und Telefonverkabelung gegeben haben.
Dabei stand schon im Juli 2023 fest, dass kein Barber-Shop und auch kein neuer Dönerladen an die wohl prominenteste Ecke in Triers „guter Stube“ziehen wird. Aber obwohl Juweliere mehr als ein Drittel ihres Jahresumsatzes im Advent machen, wurde aus einer Eröffnung vor Weihnachten
nichts. Auch das Oster-Geschäft fiel den Verzögerungen beim Umbau zum Opfer.
Aber vielleicht klappt es ja mit dem Umsatz, den der kommerzialisierte Muttertag am zweiten Mai-Sonntag Jahr für Jahr auch den Schmuckgeschäften bringt. Denn zumindest beim Blick von außen in den Laden scheint es, als seien die letzten Arbeiten bald abgeschlossen.
Wann die Türen endlich aufgehen – dazu schweigt sich die Pressestelle des Familienunternehmens mit Sitz in Dortmund allerdings auch weiterhin aus. Firmengründer Wilhelm Rüschenbeck eröffnete 1904 in Dortmund sein erstes Juweliergeschäft,
das 1929 von seinem Sohn, ebenfalls mit Namen Wilhelm, übernommen wurde. 1960 stieg die dritte Generation ( Wilhelm, geb. 1938, und Gerhard, geb. 1941) ins Geschäftsleben ein. 1995 starb Wilhelm. Seitdem leiten sein Bruder Gerhard und Sohn Wilhelm Rüschenbeck das Unternehmen in 3. und 4. Generation. Deutschlandweit gibt es mittlerweile zehn Niederlassungen. Dazu kommen eine Filiale im österreichischen Kitzbühel und mehrere Läden, die als sogenannte Boutiquen geführt werden und meistens einer bestimmten Uhrenmarke gewidmet sind, zum Beispiel die Breitling-Boutiquen in Frankfurt und Hamburg oder die Rolex-Boutique in Köln. Zuletzt eröffnete Rüschenbeck im August 2023 eine Niederlassung in Nürnberg.
Ob es am Trierer Hauptmarkt ebenfalls eine markengebundene Boutique sein wird oder ein breit aufgestelltes Juwelier-Geschäft – auch dazu heißt es aktuell bei der Pressestelle lediglich: „Keine Auskunft“.
Die Verkaufsfläche des künftigen Rüschenbeck-Ladens in Trier ist mit 35 Quadratmetern jedenfalls kaum zu vergleichen mit dem größten Laden der expandierenden Kette: Mit einer Fläche von mehr als 650 Quadratmetern ist der 2013 eröffnete Rüschenbeck-Laden im Düsseldorfer Kö-Bogen laut Wikipedia eins der größten Juweliergeschäfte Deutschlands.