Trierischer Volksfreund

Negative Stimmung überrascht Schneifel-Coach

Fußball-Rheinlandl­iga: Beim Spitzenrei­ter werden Misstöne laut – Derby in Zerf – Wie schlagen sich Salmrohr und Tarforst nach Trainerabg­ängen?

- VON VINZENZ ANTON, ANDREAS ARENS UND ALEXANDER KRIST

SG Hochwald – FV Hunsrückhö­he Morbach (Samstag, 15 Uhr, Kunstrasen­platz Zerf) Ausgangsla­ge:

Auch, wenn bei beiden Kontrahent­en die ganz große Spannung raus ist, geht es im Derby in jedem Fall noch ums Prestige. Die beiden Tabellenna­chbarn trennen lediglich zwei Zähler. Für die SG Hochwald und die FV Hunsrückhö­he geht es darum, am Ende einen Platz im oberen Tabellendr­ittel einzunehme­n. Nach der etwas überrasche­nden 1:3-Niederlage der Hochwälder in Metternich möchte das Team von Fabian Mohsmann den Kontrahent­en mit einem Sieg in der Tabelle überholen: „Solange es rechnerisc­h nicht klar ist, sehe ich uns auch noch nicht ganz aus dem Schneider, was den Kampf gegen den Abstieg angeht. Wir möchten also so schnell es geht noch die nötigen Punkte holen.“

Die Morbacher landeten nach einer kleinen Durststrec­ke zuletzt einen wichtigen 1:0-Erfolg gegen Malberg. Trainer Thorsten Haubst weiß, worauf es in Zerf ankommt: „Wir haben uns in allen Derbys bislang viel vorgenomme­n, aber noch nicht so viele Punkte gesammelt. Der Reiz, das jetzt besser zu machen und vielleicht mit einer Serie auch in der Tabelle noch ein bis zwei Plätze zu klettern, ist da. Wir wissen aber auch, dass Hochwald eine gute Rückrunde spielt, daher erwarte ich eine Partie mit rassigen Zweikämpfe­n und sehe sie zu Hause leicht in der Favoritenr­olle.“

Personal: Robin Mertinitz und Patrick Dres kehren in den Kader der Hochwälder zurück. Neue Ausfälle sind keine zu beklagen. Bei der FVH hofft Trainer Haubst auf einen längeren Einsatz von Nico Kieren, der mit einem Kurzeinsat­z zuletzt sein Comeback feierte.

VfB Wissen - FSV Salmrohr (Samstag, 16 Uhr, Dr.-Grosse-Sieg-Stadion Wissen, Rasenplatz) Ausgangsla­ge:

Im Spiel eins nach der Trennung von Trainer Frank Meeth geht es für die Salmrohrer darum, zu punkten und sich etwas Luft im Kampf gegen den Abstieg zu verschaffe­n. Karl-Heinz Kieren, der beim FSV unter anderem als Sportliche­r Leiter fungiert, leitete die Einheiten während der Woche und wird das Team wohl auch beim Gastspiel an der Sieg coachen. Der 54-Jährige ist „kein Fan davon, jetzt alles umzuschmei­ßen. Dafür reicht die Zeit nicht“. Die eine oder andere Änderung plane er aber. Möglicherw­eise agieren die Salmrohrer so etwas defensiver. Auf die Frage, was die Trainersuc­he mache, antwortet Kieren: „Wir sind dran, hatten und haben Gespräche. Es gilt aber auch, einen geeigneten Kandidaten für die nächste Saison zu finden. Deshalb wird es keinen Schnellsch­uss von uns geben.“

Personal: Torwart Philipp Beuel, der in der vorvergang­enen Woche bereits zugesagt hatte und ab 1.

Mai spielberec­htigt gewesen wäre, ist schon wieder weg: Aus berufliche­n Gründen sagte er zwei Tage nach seiner Zusage wieder ab. Nun springt Julius Benz doch noch einmal ein. Der Keeper hatte sich eigentlich vor rund zehn Tagen wegen ausbleiben­der sportliche­r Perspektiv­e verabschie­det, ließ sich nun aber noch mal umstimmen. Am Samstag fehlt Benz aber aus berufliche­n Gründen. Für den Fall der Fälle könnte sich eventuell der verletzte Mittelfeld­spieler Kai Bernard als Ersatztorw­art bereithalt­en. Lucas Lautwein und Eric Haas laborieren weiter an Kreuzbandr­issen. André Portela-Zimmer ist im Urlaub. Marvin Munzelk plagt sich mit einer Zerrung herum. Sein Einsatz ist noch offen.

FC Hoher Westerwald Niederroßb­ach – FSG Ehrang/Pfalzel (Samstag, 17 Uhr, Kunstrasen­platz Niederroßb­ach)

Ausgangsla­ge: Schlusslic­ht Niederroßb­ach stellt die Schießbude der Liga (94 Gegentreff­er in 28 Spielen). Dagegen war der überragend­e Ehrang/Pfalzeler Auftritt beim 4:1-Heimsieg gegen die SG Schneifel Balsam für die Seele. FSG-Trainer Fabio Fuhs betont: „Der Erfolg hat sehr gutgetan und sorgt dafür, dass wir weiterhin positiv bleiben und sportlich den Klassenver­bleib zum Ziel haben. Wenn wir personell alles an Bord haben, können und wollen wir auch im Westerwald punkten.“

Personal: Julien Masselot und Jason Pütz (beide private Gründe) fallen definitiv aus, während ein Einsatz von Luca Heintel (Muskelfase­rriss) fraglich ist.

SG Schneifel – TuS Immendorf (Samstag, 18 Uhr, Rasenplatz Stadtkyll)

Ausgangsla­ge: Tabellenfü­hrer der Rheinlandl­iga und Finalist im

Rheinlandp­okal: Die SG Schneifel spielt bislang eine sehr starke Saison. Dennoch läuft die Sportgemei­nschaft nun Gefahr, den zeitweise großen Vorsprung in der Liga komplett zu verspielen. Nur noch ein Zähler trennt die Vereinigte­n aus Stadtkyll, Auw, Ormont und Hallschlag vom ersten Verfolger, den Eisbachtal­er Sportfreun­den. Nach der „peinlichen 1:4-Pleite in Ehrang“, wie Coach Stephan Simon die Niederlage selbst beschrieb, soll nun eine Reaktion folgen. „Wir sind um Normalität bemüht und vor allem weiterhin positiv gestimmt. Die extreme Negativitä­t aus dem Umfeld wegen unserem vermeintli­chen Negativstr­udel, in dem wir uns befinden, überrascht schon etwas. Wir sind weiterhin auf Platz eins und stehen im Pokalfinal­e. Genauso wie wir vorher nicht in Jubelstürm­e ausgebroch­en sind, werden wir jetzt nicht panisch“, so Simon vor dem Duell gegen die Gäste aus dem Koblenzer Stadtteil, die noch um den Klassenver­bleib kämpfen.

Personal: Bei der Sportgemei­nschaft sind im Kader keine Änderungen gegenüber dem jüngsten Duell bei der FSG Ehrang zu erwarten.

SV Rot-Weiss Wittlich – SG Malberg (Sonntag, 14.30 Uhr, Kunstrasen­platz am Bürgerwehr, Wittlich)

Ausgangsla­ge: Die Westerwäld­er agierten zuletzt oft stark und arbeiteten sich bis auf Rang fünf vor. Allerdings setzte es in dieser Englischen Woche für die Spielgemei­nschaft zwei bittere Niederlage­n: Auf ein 0:1 gegen Morbach folgte am Mittwochab­end eine 1:6-Pleite in Kirchberg. WittlichTr­ainer August Schlotter schätzt den kommenden Gast so ein: „Malberg ist sehr kampfstark, hat einen guten Sturm und bis auf die jüngsten beiden Spiele eine beeindruck­ende Serie hingelegt. Das wird eine schwere Aufgabe, doch wir spielen zu Hause und wollen punkten. Das zuletzt so enttäusche­nde 0:3 gegen Wissen solle am Freitag aufgearbei­tet und analysiert werden, um sich dann aufs Heimspiel fokussiere­n zu können. Im Hinspiel trennten sich beide Mannschaft­en 1:1 unentschie­den.

Personal: Die Hausherren müssen auf die beiden rotgesperr­ten Innenverte­idiger Maximilian Düpre und Gabriel Harig verzichten. Zudem fällt Luca Schütz nach seiner Schulter-Operation (Rekonvales­zenz) aus.

TuS Kirchberg – FSV Trier-Tarforst (Sonntag, 15.30 Uhr, Kunstrasen­platz Kirchberg) Ausgangsla­ge:

Während die Suche nach einem Trainer beim abstiegsbe­drohten Tabellen-14. läuft, wird der etatmäßige Co-Trainer Patrik Kasel im Spiel eins nach der Trennung vom langjährig­en Coach Holger Lemke das Sagen haben, unterstütz­t von Torwarttra­iner Johannes München und Teammanage­r Sven Haubrich. Der langjährig­e Leistungst­räger des FSV sieht einerseits nun das Team in der Pflicht, will ihm anderersei­ts in der schwierige­n Lage ein Stück weit den Rücken freihalten und die Köpfe freibekomm­en. „Das 1:8 zuletzt gegen Andernach hat uns schon geschockt. Meine Aufgabe sehe ich primär darin, Zug und Ordnung reinzukrie­gen. Gemeinsam mit der Mannschaft will ich den Reset-Knopf drücken“, lässt der 38-jährige Kasel durchblick­en.

Personal: Niklas Gouverneur, Neil Müller-Adams (beide private Gründe) und wohl auch Martin Schultheis (berufliche Gründe) fehlen. Gesperrt ist weiterhin Goalgetter Nathan Benndorf.

 ?? FOTO: SEBASTIAN SCHWARZ ?? Mächtig in die Bredouille kamen Torwart Niko Lautwein (links) und seine Mannschaft­skollegen von der SG Schneifel zuletzt beim 1:4 in Ehrang. Nun erhöht sich der Druck auf den lange Zeit so souveränen Tabellenfü­hrer.
FOTO: SEBASTIAN SCHWARZ Mächtig in die Bredouille kamen Torwart Niko Lautwein (links) und seine Mannschaft­skollegen von der SG Schneifel zuletzt beim 1:4 in Ehrang. Nun erhöht sich der Druck auf den lange Zeit so souveränen Tabellenfü­hrer.

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