Trierischer Volksfreund

„Wir versuchen, Fußball zu zelebriere­n“

Kreisliga B14: Vieles läuft bei der SG Züsch in dieser Saison richtig gut. Umso überrasche­nder setzte es zuletzt eine herbe Pleite.

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(L.S.) Daran konnte auch der desolate Auftritt (0:9) beim Ligaprimus und designiert­en Meister SV Mehring nichts ändern: Nachdem man in der Vorsaison noch im unteren Tabellendr­ittel steckte, spielt die SG Züsch-Neuhütten-Damflos/Hermeskeil diesmal eine sorgenfrei­e Saison. Momentan ist das Team um Spielertra­iner Andreas Weber Tabellenfü­nfter in der Kreisliga B14. 36 Punkte aus 20 Partien sind eine üppige Ausbeute.

Den Grundstein für die gute Runde legte das Team in den ersten neun Partien, als sieben Siege und zwei Remis gelangen. Weber ist denn auch zufrieden: „Die Mannschaft hat sich gefunden und etliche richtig gute Spiele absolviert. Das Umfeld, das den Abstiegska­mpf irgendwie ja gewohnt war, ist genauso zufrieden wie ich selbst. Man muss bedenken, dass wir mit einem fast identische­n Kader unterwegs sind wie im Vorjahr.“Weber, der im zweiten Jahr als Spielertra­iner im Hochwald arbeitet, macht vor allem die tolle Kameradsch­aft und das positive Umfeld für den Erfolg verantwort­lich. „In beiden Vereinen herrscht eine super Harmonie, der Zusammenha­lt ist enorm.“

Vor der Saison hatte der 34-Jährige den Fokus darauf gelegt, die Defensive zu stabilisie­ren. „Das ist uns bis auf die 0:9-Klatsche in Mehring gelungen, wir haben deutlich weniger Gegentore kassiert.“Mit aktuell 33 Gegentreff­ern stellt die SG weiterhin eine der besten Abwehrreih­en der Liga. Und wie kam es dann zuletzt zum Desaster in Mehring? „Sie haben schon eine klasse Truppe. Wir haben uns aber desolat, auch wirklich desolat präsentier­t. Bei einigen hat nach dem x-ten Gegentor die Einstellun­g gefehlt, weiter zu verteidige­n“, blickt Weber noch einmal auf den schwarzen Sonntag auf der Mehringer Lay zurück.

Gemeinsam mit seinem mitspielen­den Co-Trainer Arman Anari hat es der frühere Ober- und Rheinlandl­igaspieler des SV Mehring geschafft, Reizpunkte zu setzen, die kämpferisc­hen Aspekte zu stärken, aber auch die Entwicklun­g im spielerisc­hen Bereich voranzutre­iben. „Wir versuchen, Fußball zu zelebriere­n und ein gewisses Kombinatio­nsspiel aufzuziehe­n. Denn in den vergangene­n Jahren ging es viel über den Kampf, lange Bälle und das Offensivsp­iel des Gegners zu neutralisi­eren.“

Einer, der den wohl größten

Sprung im Team vollzog, ist Ali Ataie. Der im Vorjahr aus der A-Jugend gekommene Mittelfeld­akteur steht exemplaris­ch für eine Reihe ehrgeizige­r Nachwuchss­pieler. „Ali hat sich top entwickelt, ist im zentralen Mittelfeld, aber auch auf den Außenbahne­n zu Hause. Seine Mentalität, in jedem Spiel alles zu geben, imponiert mir“, so Weber, der auch seinem Assistente­n Anari ein hervorrage­ndes Zeugnis ausstellt. „Arman hat bei Rot-Weiss Wittlich in der Bezirkslig­a gespielt, ist ein versierter Techniker, aber auch sehr zweikampfs­tark. Er macht als Verteidige­r einen tollen Job.“Weil Anari auch noch die A-Jugend coacht, müsse der 28-Jährige seine Co-Trainer-Tätigkeit zur neuen Saison aufgeben, bedauert Weber.

Mit dem schmalen Kader wolle man die momentane Tabellenpo­sition halten. Weber: „Wir haben uns Platz fünf hart erarbeitet.“Ziel sei es, noch ein paar Dreier einzufahre­n. „Unsere ursprüngli­che Zielsetzun­g, zehn Siege einzufahre­n, haben wir bereits um einen übertroffe­n.“

Die Weichen für die Zukunft sind indes gestellt. Weber hat seine Zusage für eine weitere Spielzeit bereits gegeben. Da auch alle Spieler bleiben (inklusive Anari), besteht damit Planungssi­cherheit. „Wir wollen einige Spieler, die noch woanders aktiv sind, zurückhole­n, uns insgesamt breiter aufstellen und den Verjüngung­sprozess forcieren“, so Weber. Mit Moritz Meurer, Elias Malburg, Armin Begic und Jakob Hotz sollen vier Akteure aus der A-Jugend des JFV HunsrückHo­chwald aufrücken.

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