Doppelt so hohe Steuern für ein Grundstück?
Wer Land besitzt, zahlt Grundsteuer. Wie viel kann jedoch von Ort zu Ort stark unterschiedlich sein, manchmal um ein Vielfaches. Wo Grundbesitzer besonders zur Kasse gebeten werden.
Wer ein Grundstück besitzt, zahlt in Deutschland Grundsteuer darauf, sei es nun ein Wald, eine Wiese oder ein Grundstück mit Wohnhaus. Sie ist eine der ältesten bekannten Steuerarten und ist vor allem als Geldquelle für Kommunen wichtig. Diese finanzieren mit dem Geld zahlreiche Projekte, wie Schulen oder Infrastruktur.
Hoher Hebesatz bei Grundsteuer hat Vor- und Nachteile für Kommunen
Wie viel man zahlt, hängt vor allem von der Größe des Grundstücks ab und ob dieses bebaut ist oder nicht. Jede Kommune multipliziert die zu zahlenden Steuern aber noch mit ihrem eigenen Hebesatz, um so teilweise ein Vielfaches der eigentlichen Steuern einzunehmen. Den Rekord in Deutschland hält die Gemeinde Lorch bei Stuttgart, wo Grundstücksbesitzer wegen eines Hebesatzes von 1050 Prozent mehr als das Zehnfache der eigentlichen Grundsteuer zahlen.
Ein hoher Hebesatz bringt den Kommunen zwar eine Menge Geld ein, hat aber auch einen Nachteil: Das Land wird für Unternehmen uninteressanter. Je günstiger der Hebesatz ist, desto attraktiver ist das Land für neue Unternehmen.
Ein hoher Hebesatz kann im Umkehrschluss aber auch die Ansiedlung weiterer Unternehmen gezielt erschweren.
Vulkaneifel: Doppelt so hohe Grundsteuer von Ort zu Ort
Die größten Unterschiede im Hebesatz gibt es in
der Region Trier in der Vulkaneifel. Sowohl die Spitzenhebesätze als auch die günstigsten Steuersätze lassen sich hier finden.
Während man beispielsweise in Orten wie Berenborn oder Walsdorf nur knapp das dreifache der eigentlichen Grundsteuer zahlt, wird man im wenige Kilometer entfernten Lissendorf mit einem siebenfachen Hebesatz zur Kasse gebeten. Daun und Gerolstein liegen knapp unter dem bundesweiten Schnitt, der im Jahr 2022 mit 486 Prozent – also dem 4,86-fachen – angegeben wird.
Ähnlich starke Unterschiede gibt es auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Die Orte Malberg und Waxweiler belegen sogar den zweiten und dritten Platz der teuersten Grundsteuern in der Region. In Orten wie Steinborn hingegen zahlt man nicht einmal die Hälfte an Grundsteuer.
Unter den Städten in der Region müssen vor allem Grundbesitzer in Trier mit einem 5,5-fachen Hebesatz am meisten zahlen, dicht gefolgt von Thalfang und Bitburg. Besonders günstig ist die Grundsteuer in Morbach und Wittlich mit weniger als dem vierfachen Hebesatz.
Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Daten auf dem Stand von 2022.