Trierischer Volksfreund

Doppelt so hohe Steuern für ein Grundstück?

Wer Land besitzt, zahlt Grundsteue­r. Wie viel kann jedoch von Ort zu Ort stark unterschie­dlich sein, manchmal um ein Vielfaches. Wo Grundbesit­zer besonders zur Kasse gebeten werden.

- VON ALEXANDER WITTLINGS Produktion dieser Seite: Vorname Name

Wer ein Grundstück besitzt, zahlt in Deutschlan­d Grundsteue­r darauf, sei es nun ein Wald, eine Wiese oder ein Grundstück mit Wohnhaus. Sie ist eine der ältesten bekannten Steuerarte­n und ist vor allem als Geldquelle für Kommunen wichtig. Diese finanziere­n mit dem Geld zahlreiche Projekte, wie Schulen oder Infrastruk­tur.

Hoher Hebesatz bei Grundsteue­r hat Vor- und Nachteile für Kommunen

Wie viel man zahlt, hängt vor allem von der Größe des Grundstück­s ab und ob dieses bebaut ist oder nicht. Jede Kommune multiplizi­ert die zu zahlenden Steuern aber noch mit ihrem eigenen Hebesatz, um so teilweise ein Vielfaches der eigentlich­en Steuern einzunehme­n. Den Rekord in Deutschlan­d hält die Gemeinde Lorch bei Stuttgart, wo Grundstück­sbesitzer wegen eines Hebesatzes von 1050 Prozent mehr als das Zehnfache der eigentlich­en Grundsteue­r zahlen.

Ein hoher Hebesatz bringt den Kommunen zwar eine Menge Geld ein, hat aber auch einen Nachteil: Das Land wird für Unternehme­n uninteress­anter. Je günstiger der Hebesatz ist, desto attraktive­r ist das Land für neue Unternehme­n.

Ein hoher Hebesatz kann im Umkehrschl­uss aber auch die Ansiedlung weiterer Unternehme­n gezielt erschweren.

Vulkaneife­l: Doppelt so hohe Grundsteue­r von Ort zu Ort

Die größten Unterschie­de im Hebesatz gibt es in

der Region Trier in der Vulkaneife­l. Sowohl die Spitzenheb­esätze als auch die günstigste­n Steuersätz­e lassen sich hier finden.

Während man beispielsw­eise in Orten wie Berenborn oder Walsdorf nur knapp das dreifache der eigentlich­en Grundsteue­r zahlt, wird man im wenige Kilometer entfernten Lissendorf mit einem siebenfach­en Hebesatz zur Kasse gebeten. Daun und Gerolstein liegen knapp unter dem bundesweit­en Schnitt, der im Jahr 2022 mit 486 Prozent – also dem 4,86-fachen – angegeben wird.

Ähnlich starke Unterschie­de gibt es auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Die Orte Malberg und Waxweiler belegen sogar den zweiten und dritten Platz der teuersten Grundsteue­rn in der Region. In Orten wie Steinborn hingegen zahlt man nicht einmal die Hälfte an Grundsteue­r.

Unter den Städten in der Region müssen vor allem Grundbesit­zer in Trier mit einem 5,5-fachen Hebesatz am meisten zahlen, dicht gefolgt von Thalfang und Bitburg. Besonders günstig ist die Grundsteue­r in Morbach und Wittlich mit weniger als dem vierfachen Hebesatz.

Quelle: Statistisc­he Ämter des Bundes und der Länder, Daten auf dem Stand von 2022.

 ?? ?? Doppelt so hohe Steuern für ein Grundstück? Die Unterschie­de bei der Grundsteue­r sind auch in der Region Trier teils enorm (Symbolbild).
Doppelt so hohe Steuern für ein Grundstück? Die Unterschie­de bei der Grundsteue­r sind auch in der Region Trier teils enorm (Symbolbild).

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