Ein Konzept für die Zukunft
Spätestens seit die Kooperation der Marienhaus-Gruppe mit dem Klinikum Mutterhaus verkündet wurde, war klar, dass sich auch im Krankenhaus Hermeskeil etwas verändern würde. Nur wenige konnten sich allerdings vorstellen, wie drastisch sich die Einrichtung verändern würde.
Nun ist die Katze aus dem Sack. Das St.-Josef-Krankenhaus wird schon bald fast vollkommen neu aufgestellt. Damit reagiert der Träger proaktiv auf erwartbare Entwicklungen auf Landes- und Bundesebene, wo die Reform der Krankenhausfinanzierung derzeit intensiv diskutiert wird. Zu erwarten ist eine Gesetzgebung, die noch stärker als bisher zwischen großen Kliniken der Maximalversorgung und kleineren Häusern unterscheidet. Wohnortnah wird es im ländlichen Raum nur noch eine Grundversorgung für die Patientinnen und Patienten geben. Der ambulante Bereich wird deshalb gestärkt.
Genau diese Umstrukturierung ist für das Krankenhaus Hermeskeil geplant: Ein neuer Schwerpunkt Altersmedizin, ergänzt um den ebenfalls zunehmend wichtigen Bereich für Psychiatrie/Psychosomatik und die Stärkung der ambulanten Versorgung.
Natürlich werden Patienten und auch Mitarbeiter bedauern, dass etablierte Bereiche verschwinden. Mit Blick auf die demografische Entwicklung, die absehbare Kostenexplosion und den Fachkräftemangel liegt ein auch in einigen Jahren überlebensfähiges Konzept aber in ihrem Interesse. Arbeitslos dürfte die Neustrukturierung niemanden machen. Allerdings könnten – wie für schwer erkrankte Patienten – die Wege weiter werden. Im Notfall ist es allerdings bereits jetzt so, dass die Menschen mit schweren Verletzungen direkt in eine der beiden großen Kliniken in Trier gefahren werden.