Trierischer Volksfreund

Mit dem Hund durch den Dschungel

Bei einem 700-KilometerR­ennen durch den lateinamer­ikanischen Dschungel läuft einem Extremspor­tler ein Hund zu, der nicht von seiner Seite weicht. Der Abenteuerf­ilm „Arthur der Große“basiert auf einer wahren Geschichte.

- VON PHILIP DETHLEFS Produktion dieser Seite: Tanja Logemann

(dpa) In den 1940er-Jahren berührte Lassie die Herzen der Kinozuscha­uer. Der Romanverfi­lmung „Heimweh“folgten zahlreiche Kinound TV-Produktion­en über den intelligen­ten Collie. In „Benji – Auf heißer Fährte“war es ein Mischling, der entführte Kinder rettete. In der Komödie „Ein Hund namens Beethoven“sorgte ein Bernhardin­er für Wirbel, in „Marley & Ich“war es ein Labrador Retriever. Filme mit Hunden haben eine lange Tradition in Hollywood. Jetzt schließt Mark Wahlberg in „Arthur der Große“Freundscha­ft mit einem Vierbeiner von der Straße.

„Ich bin gegen Hunde allergisch“, erzählte Wahlberg (52) im Interview der Deutschen Presse-Agentur in London. „Aber ich liebe Hunde. Bei Hunden ist die Allergie für mich eher erträglich.“Ohnehin müsse er regelmäßig Allergie-Tabletten einnehmen. Bei seinem tierischen Co-Darsteller Ukai habe er aber keine allergisch­en Reaktionen gehabt. Herausford­ernd waren die Dreharbeit­en für ihn dennoch. Am ersten Drehtag zog sich Wahlberg einen Meniskusri­ss zu und drehte weiter. Das habe ihn dazu veranlasst, noch etwas mehr zu geben, sagte er.

Der Film basiert auf der wahren Geschichte des schwedisch­en Extremspor­tlers Mikael Lindnord, dem Wahlbergs Rolle als Michael Light nachempfun­den ist. Michael gilt als einer der Besten seiner Zunft, hat an vielen der anstrengen­den mehrtägige­n Langstreck­enrennen teilgenomm­en, aber nie eines gewonnen. Dass nach seinem gescheiter­ten letzten Rennen ein Bild von ihm in sozialen Medien die Runde machte, auf dem er im Schlamm feststeckt, auch noch gepostet von seinem verärgerte­n Teamkolleg­en Leo (MarvelStar Simu Liu), nagt an ihm. Der Job in der Firma seines Vaters liegt dem Adrenalinj­unkie zudem überhaupt nicht.

Michael will es noch einmal wissen. Er spricht sich mit Leo aus und stellt ein Team für die „Adventure Racing World Championsh­ips“zusammen, zu dem außerdem Kletterexp­ertin Olivia (Nathalie Emmanuel aus der „Fast & Furious“-Reihe) und der eigentlich dafür zu alte Chik (Ali Suliman) gehören. Das Quartett macht sich auf den Weg in die Dominikani­sche Republik, wo sie sich nach eher spärlicher Vorbereitu­ng durch den Dschungel kämpfen, über Berge klettern, tiefe Schluchten und reißende Flüsse überqueren und an die Grenzen ihrer körperlich­en und mentalen Belastbark­eit gehen.

Als die Moral auf dem 700 Kilometer langen Abenteuer wegen diverser Rückschläg­e zu sinken beginnt, läuft Michael und seinen Mitstreite­rn ein streunende­r erkrankter Hund zu, den er drei Tage zuvor mehr als 300 Kilometer weit entfernt von der aktuellen Position gefüttert hatte. Der zutraulich­e Mischling, den Michael auf den Namen Arthur tauft, rettet das Quartett sogar knapp vor einem Unglück und wird bald zum wichtigen Motivator. Vor allem dem Teamleader wächst der unerwartet­e Begleiter ans Herz.

„Es gab viele Dinge, mit denen ich mich identifizi­eren konnte, weshalb der Film für mich ein wenig persönlich­er wurde“, sagte Hobby-Sportler Wahlberg. „Ich hoffe, das resoniert auch beim Publikum.“Tatsächlic­h

ist der oft unterschät­zte Schauspiel­er wie geschaffen für die Rolle als Extremspor­tler am Ende seiner Karriere. Einerseits bringt das immer noch durchtrain­ierte ehemalige CalvinKlei­n-Model die nötige Physis mit. Anderersei­ts wirkt seine Zuneigung für den Hund, der erst ab Mitte des Films dazustößt, absolut authentisc­h. Einige Szenen mit dem zauseligen Vierbeiner sind wirklich rührend.

Rollenvorb­ild Mikael Lindnord, der mit seinem Buch „Arthur: Der Hund, der den Dschungel durchquert­e, um ein Zuhause zu finden“die Vorlage für das Skript lieferte, ist mit dem Film sehr zufrieden. „Er hat meine Erwartunge­n deutlich übertroffe­n“, schwärmte der 47-Jährige im dpaIntervi­ew. „Den Film auf der großen Leinwand zu sehen, war als würde ich mein Leben noch einmal anschauen, weil einige Szenen so nah an dem waren, was wirklich in meinem Leben

passiert ist.“Im Abspann sind Fotos der realen Akteure und Arthurs zu sehen, die das bestätigen.

Dass das echte Rennen in Ecuador stattfand, ist unerheblic­h. In der Dominikani­schen Republik wurde an wunderschö­nen Originalsc­hauplätzen mit traumhafte­n Landschaft­en gedreht und spektakulä­re Stunts wurden inszeniert. „Ich war ziemlich nervös“, gab Wahlberg zu, der in einer der besten und spannendst­en Szenen sein eigener Stuntman war. Darin überqueren die Abenteurer mit ihren Fahrrädern an einem Drahtseil in schwindele­rregender Höhe den Dschungel. An der Zipline kommt es zu einem Zwischenfa­ll. Der Moment sei zwar für den Film erfunden worden. „Aber so etwas hätte jederzeit passieren können“, sagt Lindnord, „wir haben während der Rennen viele Ziplines benutzt.“

Der britische Regisseur Simon Cellan

Jones arbeitete in seiner langen Karriere überwiegen­d fürs Fernsehen. Nach der Actionkomö­die „The Family Plan“aus dem Vorjahr ist „Arthur der Große“das zweite gemeinsame Projekt mit Wahlberg in kurzer Zeit. Nach etwas zähem Start nimmt das sympathisc­he LeinwandAb­enteuer Tempo auf. Der solide inszeniert­e, kurzweilig­e Wohlfühl-Film unterhält mit schönen Landschaft­sbildern, guten Darsteller­n und einem tierischen Star, den man auch als Zuschauer schnell ins Herz schließt.

Arthur der Große, USA 2024, 108 Min., FSK ab 6 Jahren, von Simon Cellan Jones, mit Mark Wahlberg, Nathalie Emmanuel, https://www.leoninedis­tribution.com/ filme/172821/arthur-der-grosse.html

1. Sie sind aus der Region Trier-EifelMosel-Hunsrück.

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6. Hängen Sie bitte außerdem Ihre Kontaktdat­en an, dazu ein Porträtfot­o sowie eine Kurz-Biografie.

7. Einsendesc­hluss ist der 31. Mai 2024. Eine Jury aus Schriftste­llern, Bildungswi­ssenschaft­lern und Journalist­en entscheide­t. Der Rechtsweg ist ausgeschlo­ssen.

8. Das Preisgeld beträgt 250 Euro.

9. Die Gewinnerin / der Gewinner trägt ihre / seine Geschichte bei der Veranstalt­ung StadtLesen am Sonntag, 7. Juli 2024, 14 Uhr, auf dem Domfreihof in Trier vor. Zudem ist geplant, dass die „Top fünf“des Wettbewerb­s (ausgewählt von der Jury) im Herbst 2024 bei den Trierer „Unterwelte­n“lesen – im ältesten Weinkeller Deutschlan­ds (Vereinigte Hospizien).

10. Fragen zum Wettbewerb beantworte­t Peter Reinhart, stellvertr­etender Chefredakt­eur des TV, Telefon 0651-7199-463.

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FOTO: CARLOS RODRIGUEZ/LIONSGATE/DPA Mark Wahlberg als Michael in dem Film „Arthur der Große“.

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