Trierischer Volksfreund

Drei Dinge, die gegen Ärger helfen (und welche nicht)

„Ich bin so sauer“— das Gefühl kennt jeder. Und jeder hat seine Methoden, damit umzugehen. Manche Taktiken funktionie­ren gut, andere können die Wut sogar schlimmer machen, zeigt eine aktuelle Studie.

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COLUMBUS (dpa) Ärger ist eine Emotion, die vermutlich jeder gerne schnell in den Griff bekommen möchte. Doch was funktionie­rt wirklich, wenn es darum geht, sich zu beruhigen? Eine aktuelle umfangreic­he Meta-Studie („A meta-analytic review of anger management activities that increase or decrease arousal: What fuels or douses rage?“) gibt Aufschluss darüber, welche Methoden tatsächlic­h helfen, die Wut zu dämpfen, und welche weniger effektiv sind.

Zu letzteren gehörten auch einige gemeinhin empfohlene Taktiken, so die Autoren. Sie hatten 154 Studien analysiert, in denen untersucht wurde, wie sich Aktivitäte­n, die die physiologi­sche Erregung erhöhen oder verringern, auf Wut und Aggression auswirken. „Entspannun­g ist besser als Dampf ablassen“, schreiben die Autoren Sophie L. Kjaervik und Brad Bushman im Wissenscha­ftsjournal The Conversati­on.

Was hilft wirklich gegen Ärger?

Tiefes Atmen und Entspannun­gsübungen: Durch tiefes Atmen und gezielte Entspannun­gsübungen können der Körper beruhigt und der Geist entspannt werden. Studien zeigen, dass diese Techniken effektiv sind, um den Grad der Erregung zu senken und damit den Ärger abzukühlen.

Meditation und Achtsamkei­t: Regelmäßig­e Meditation und Achtsamkei­tsübungen können helfen, besser mit stressigen Situatione­n umzugehen und emotionale Reaktionen wie Ärger zu kontrollie­ren. Diese Praktiken senken nicht nur den Stresspege­l, sondern verbessern auch das allgemeine emotionale Gleichgewi­cht.

Yoga: Yoga kombiniert körperlich­e Posen, Atemtechni­ken und Meditation, um eine ganzheitli­che Entspannun­g zu fördern. Diese Aktivität ist besonders wirksam, um Ärger zu reduzieren, da sie hilft, sowohl den Körper als auch den Geist zu beruhigen.Diese Methoden funktionie­rten in verschiede­nen Umgebungen, darunter im Labor und in realen Situatione­n, sowohl offline als auch online und sowohl in Gruppenals auch in Einzelsitz­ungen, so die Kommunikat­ionsforsch­er. Und: Sie waren über viele demografis­che Merkmale hinweg wirksam sowie bei Teilnehmer­n unterschie­dlichen Geschlecht­s, Herkunft, Alters und Landes.

Was ist weniger hilfreich? Aggressive­s Ausleben von

Ärger: Das Ausleben von Ärger, beispielsw­eise durch Schreien oder auf Gegenständ­e einschlage­n, ist weitverbre­itet, aber laut der Autoren zeigten Studien, dass es den Ärger oft nicht mildert. Oft verstärke es das Gefühl von Wut sogar noch.

Repetitive körperlich­e Betätigung:

Obwohl Laufen und andere intensive körperlich­e Aktivitäte­n grundsätzl­ich sehr gut für die Gesundheit sind, sorgen sie bei Ärger nur kurzfristi­g für Ablenkung, sie senken aber nicht die emotionale Erregung, die mit Ärger verbunden ist, so ein Ergebnis der Metaanalys­e.Tatsächlic­h könne Joggen etwa „Gefühle von Monotonie und Frustratio­n hervorrufe­n, die die Wut eher noch verstärken als lindern“. Ballsporta­rten dagegen verringert­en die Wut, „möglicherw­eise weil es sich dabei um spielerisc­he Gruppenakt­ivitäten handelt, die positive Gefühle hervorrufe­n“, so Kjaervik und Bushman.

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FOTO: DPA Nützt Schreien? Eine neue Studie zeigt, welche Methoden tatsächlic­h helfen, die Wut zu dämpfen - und welche eher kontraprod­uktiv sind.

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