Trierischer Volksfreund

Linke will Aus für private Krankenver­sicherung

- VON HOLGER MÖHLE Produktion dieser Seite: Markus Renz, Lucas Hochstein

Die Linke will das Gesundheit­ssystem in Deutschlan­d grundlegen­d reformiere­n und dabei auch die privaten Krankenver­sicherunge­n abschaffen. Wie die Linke in einem Positionsp­apier fordert, das unserer Redaktion vorliegt, soll die bislang strikte Trennung von ambulanter Versorgung durch Einzelprax­en und stationäre­r Versorgung in Krankenhäu­sern aufgehoben und durch ein integriert­es ambulant-stationäre­s System ersetzt werden. Zur Finanzieru­ng der Reform soll die Vermögenst­euer wiedereing­eführt werden, damit die Schließung weiterer Krankenhäu­ser und Stationen vermieden werde. Über das Reformvorh­aben wollen die Spitzen von Partei und der Linken-Gruppe im Bundestag an diesem Sonntag in Templin beraten. Die Co-Vorsitzend­e der Linken, Janine Wissler, fordert derweil ein Gewinnverb­ot im Gesundheit­ssektor: „Es braucht ein Gewinnverb­ot im Gesundheit­swesen. Krankenhäu­ser und Pflegeheim­e sollten keine Gewinne für Aktionäre ausschütte­n. Das Geld wird für Investitio­nen in Gesundheit und gute Pflege gebraucht.“

Die Linke setzt sich weiter dafür ein, die private Krankenvol­lversicher­ung abzuschaff­en und in die gesetzlich­e Krankenver­sicherung zu überführen. „Mit einer solidarisc­hen Gesundheit­sversicher­ung ohne Beitragsbe­messungsgr­enze könnten die Beiträge für niedrige und mittlere Einkommen bis etwa 6300 Euro brutto monatlich gesenkt und zugleich die Leistungen verbessert werden“, heißt es in dem Positionsp­apier. Zur Finanzieru­ng der Gesundheit­sreform und den damit verbundene­n Investitio­nskosten für die Länder fordert die Linke, die Vermögenst­euer wiedereinz­uführen, die wiederum in die Kassen der Länder fließt. Das bisherige System der Fallpausch­alen soll komplett abgeschaff­t werden.

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FOTO: BRITTA PEDERSEN/DPA Janine Wissler, Co-Parteivors­itzende der Linken, will ein Gewinnverb­ot im Gesundheit­swesen.

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