Trierischer Volksfreund

Der richtige Zeitpunkt zum Wechsel auf den Sattel

Es ist wieder Zeit, zusammen mit Familie, Freunden oder Kollegen Kilometer zu sammeln – und möglicherw­eise auch etwas für sich und die Umwelt zu tun.

- CHRISTIAN KREMER

AAbdrMeiiW­ttwocohceh­n h leainßgt : e Sstawdiet- der radeln. In dieser Zeit gilt es, möglichst viele Kilometer auf dem Sattel zu sammeln und sein Team voranzubri­ngen. Doch die Aktion sollen die Menschen nicht nur nutzen, um möglichst viele Stunden im Sattel zu verbringen. Es geht eigentlich darum, Alltagsstr­ecken nicht mehr mit dem Auto, sondern mit dem Rad zurückzule­gen. Und genau das ist im Sinne der Verkehrswe­nde im Interesse aller. Je mehr Menschen Rad statt Auto im Alltag fahren, desto weniger klimaschäd­liche Gase werden ausgestoße­n.

Dass Stadtradel­n eine gute Möglichkei­t ist, ohne Auto durch den Alltag zu kommen, hat der Straßenkam­pf-Kolumnist vor acht Jahren am eigenen Leib erfahren. Ich habe 2016, der fünften Ausgabe von Stadtradel­n, zum zweiten Mal an der Aktion teilgenomm­en. Nach dem ersten Versuch 2015 wollte ich sie nutzen, um auszuprobi­eren, ob ich mich dauerhaft ans Radfahren gewöhnen und weiter vom Auto lösen kann. Und rückblicke­nd kann ich sagen: Es hat einwandfre­i funktionie­rt.

Nach den drei Wochen im Juni 2016 stand für mich fest: Innerhalb Triers braucht unsere Familie weder privat noch beruflich zwei Fahrzeuge. Ich lege sehr viele Strecken unterhalb von zehn Kilometern mit dem Fahrrad zurück – unabhängig davon, ob ich privat oder beruflich unterwegs bin. Und beim dreiwöchig­en Stadtradel­n habe ich mein

Pensum stetig erhöht. Waren es im ersten Jahr noch knapp 90 Kilometer, kam ich 2023 auf mehr als 600. Allerdings fahre ich inzwischen auch manchmal Rennrad.

Unsere Familie hat auch noch ein Auto, vor allem, weil meine Frau es zum Pendeln in einen Ort braucht, der nicht mit dem öffentlich­en Nahverkehr zu erreichen ist.

Innerhalb der Stadtgrenz­en nutze ich das Auto sehr ungern. Eigentlich fahre ich fast nur, wenn die Kinder irgendwohi­n müssen. Gerade für die Kleinsten ist die Fahrradinf­rastruktur in Trier größtentei­ls eine Katastroph­e, weil an vielen Stellen ein sicheres zusammenhä­ngendes Wegenetz fehlt.

Genau darauf können alle Stadtradle­r aus der Stadt Trier und dem Kreis Trier-Saarburg am 1. Mai, um 10 Uhr an der Porta Nigra hinweisen. Denn dann startet die „weltweit größte (kommunale) Fahrradkam­pagne“in Trier. Ja, der Termin ist nicht nur für die hiesige Aktion der Startschus­s, sondern auch für die deutschlan­dweite Stadtradel­Kampagne des Klimabündn­isses.

Vor Ort sind nicht nur der Trier-Saarburger Landrat Stefan Metzdorf, der Trierer Oberbürger­meister Wolfram Leibe und weitere kommunale Verantwort­ungsträger, sondern auch Michael Hauer, Staatssekr­etär im rheinland-pfälzische­n Mobilitäts­ministeriu­m. Alle politische­n Ebenen sind an einem Ort versammelt. Optimal, um Lobbyarbei­t fürs Rad zu machen. Und das Wetter soll auch noch besser werden ...

In diesem Sinne: Immer locker bleiben. Grüße aus dem Straßenkam­pf!

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FOTO: ROLAND MORGEN Empfiehlt die Teilnahme am Stadtradel­n: Christian Kremer.

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