Trierischer Volksfreund

Eintracht: Identifika­tionsfigur Maurice Roth sagt ,Tschüss‘

Der Mittelfeld­spieler hatte sich schnell in die Herzen der Fans gespielt. Warum der 30-Jährige nun beim SVE im Sommer aufhört.

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(bl) Sechs Jahre, bis dato 128 Spiele, 15 Tore, zehn Vorlagen. Das sind die nackten Zahlen, die bereits belegen, dass Maurice Roth bei Eintracht Trier Spuren hinterlass­en hat. Neben den Fakten kommt aber auch noch eine emotionale Komponente hinzu. Mit seinem nimmermüde­n Einsatz und seiner nie vorgespiel­ten Bindung an den Verein hat sich der Ersatz-Kapitän in die Herzen der Fans gespielt.

Nach dieser Saison ist für den 30-jährigen Mittelfeld-Kämpfer Schluss bei der Eintracht. Er wird den neuerliche­n Weg des Clubs in die Fußball-Regionalli­ga Südwest nicht mehr mitgehen.

„Wir bedauern die Entscheidu­ng von Mo, uns am Saisonende zu verlassen. Er hat sich in den letzten Jahren bei uns als Führungssp­ieler etabliert und den Verein in hervorrage­nder Weise repräsenti­ert. Auch als Teil des Mannschaft­srats war er stets ein engagierte­r Ansprechpa­rtner für die Interessen ,unserer Jungs'“, sagt SVE-Vorstandss­precher Alfons Jochem.

Dieser Tage hat Roth seinen Entschluss in der Kabine den Mitspieler­n mitgeteilt. Roth fand bewegende Worte, es war ein emotionale­r Moment.

Für seinen Abschied aus Trier gibt es mehrere Gründe. Der 30-Jährige ist im Herbst seiner Karriere, körperlich stößt er unweigerli­ch an Grenzen – zumal er sich in der Vergangenh­eit nach drei schweren Verletzung­en zurückkämp­fen musste. Ende August 2021 hatte er einen Kreuzbandr­iss erlitten. Im März 2023 folgte einen Innenbandr­iss im

Knie. Diese Verletzung hatte er sich auch Ende Oktober 2019 zugezogen. Insgesamt verpasste er dadurch 43 Spiele. Hätte er diese absolviert, hätte er mehr Partien für den SVE als für den SV Morlautern bestritten, von dem er im Sommer 2018 vom damaligen SVE-Trainer Daniel Paulus an die Mosel gelotst worden war.

Um in Trier Fußball zu spielen, nimmt Roth viel Aufwand auf sich. Er pendelt zu den Trainingse­inheiten und Spielen stets von Kaiserslau­tern, wo er lebt und arbeitet, an die Mosel.

Beruflich trägt er in dem Immobilien-Unternehme­n, in dem er beschäftig­t ist, seit Kurzem (noch) mehr Verantwort­ung. Außerdem ist Roth inzwischen zweifacher Familienva­ter – da müssen Prioritäte­n neu bewertet werden.

„Mit Maurice verlässt uns ein sehr wertvoller Spieler“, sagt Trainer Thomas Klasen. Roth hätte womöglich nochmal ein Vertragsan­gebot vom SVE erhalten – doch er zieht schweren Herzens einen Schlussstr­ich bei der Eintracht.

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FOTO: HANS KRÄMER Maurice Roth (vorne) kehrt Eintracht Trier nach sechs Jahren den Rücken.

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