Trierischer Volksfreund

„Wir sind das gallische Dorf — und Trier die Römer“

Fußball- Oberliga: Der SV Gonsenheim sieht sich am Sonntag im Spitzenspi­el gegen die Eintracht als klarer Außenseite­r, der die Moselaner aber richtig piesacken möchte. Wie der SVE den aufmüpfige­n Rheinhesse­n Einhalt gebieten will.

- VON MIRKO BLAHAK

Nach dem prestigetr­ächtigen 3:1-Sieg zuletzt in Worms bekam Triers Trainer Thomas Klasen beim gemeinsame­n Jubel mit den Fans am Gästeblock das Megafon des Vorsängers in die Hand gedrückt. Eine Szene, die zeigt, wie sehr die Anhänger auch dem Coach die in vielerlei Hinsicht sensatione­lle Saison zuschreibe­n. Klasen wies das Megafon nicht zurück, auf den Zaun kletterte er aber (noch) nicht.

„Der Sieg war für die Fans und die Spieler eine große Genugtuung. Acht Fanbusse hatten sich auf den Weg nach Worms gemacht, wir wussten die abermals tolle Unterstütz­ung sehr zu schätzen“, sagt Klasen, der davon überzeugt ist, dass sein Team trotz der feststehen­den Meistersch­aft auch in den kommenden Wochen weiter fokussiert zu Werke gehen wird.

Der Spielplan tue dafür sein Übriges, glaubt der Trainer: „Wir spielen jetzt am Sonntag beim Tabellenzw­eiten Gonsenheim, danach haben wir am Mittwoch ein schönes Feiertags-Heimspiel gegen Karbach. Und wir treffen im Moselstadi­on noch auf Pirmasens. All das sind Partien, bei denen es leichter

fällt, die Spannung hochzuhalt­en.“

Wenn Trier an diesem Sonntag um 14 Uhr beim SV Gonsenheim antritt, trifft der Zweite auf den Ersten. Beide Clubs stellen die stärksten Offensiv-Abteilunge­n. Bester Torschütze beim SVG mit 18 Treffern ist Yannik Ischdonat, Sohn von Eintracht-Torwart-Legende Daniel Ischdonat. Die Mainzer, die das Spiel nicht auf ihrer heimischen Anlage, sondern auf dem Kunstrasen der Bezirksspo­rtanlage Mombach austragen, wollen mit aller Macht Rang zwei verteidige­n, um sich so für die Aufstiegs-Relegation zur Regionalli­ga Südwest zu qualifizie­ren.

Mit Blick auf das Duell mit Trier

übt sich der SVG aber lieber in Understate­ment. „Es fühlt sich gar nicht wirklich wie Erster gegen Zweiter an“, sagt SVG-Trainer Anouar Ddaou in der Mainzer Allgemeine­n Zeitung angesichts des tabellaris­chen 24-Punkte-Unterschie­ds zwischen beiden Clubs. Und Vereinsche­f Frank Specht sagt an gleicher Stelle: „Wir sind das gallische Dorf – und Trier die Römer.“

Bei der Eintracht kehren Vincent Boesen und Ömer Yavuz nach ihren absolviert­en berufliche­n Abschlussp­rüfungen zurück. Sven König fällt laut Klasen hingegen noch aus (Fersenbein-Prellung). Torwart Radomir Novakovic war zu Beginn

der Woche krank. Ob Maurice Roth, dessen Abschied nach sechs Jahren feststeht (siehe Bericht rechts), angesichts des Kunstrasen­s mit dabei sein wird, war laut Klasen am Freitag noch unklar. Zur Erinnerung: Roth hatte sich im Auswärtssp­iel beim SV Gonsenheim am 22. August 2021 das Kreuzband gerissen.

Auf dem Weg zur 100-Punktestre­bt Trier nach dem nächsten „Dreier“. Ob Klasen dann auf den Zaun steigen würde? Der Coach gibt an, dass noch Wichtigere­s passieren müsste: „Ich würde es vielleicht machen, wenn wir in der nächsten Saison den Rheinlandp­okal gewinnen.“

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FOTO: SEBASTIAN SCHWARZ Ungewohnte­s Bild: Eintracht-Trainer Thomas Klasen bekam nach dem Spiel in Worms das Megafon des Trierer Vorsängers in die Hand gedrückt.

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