Trierischer Volksfreund

(K)eine Saison zum Vergessen: Bitburgs Lehren aus der Oberliga

Während am Samstag der FV Engers zu Gast ist, bricht beim Absteiger die Zeit der Analysen und Bilanzen an.

- VON ANDREAS ARENS Produktion dieser Seite:

Hätte, können, müssen ...: Nachdem der Abstieg des FC Bitburg besiegelt ist und die Mannschaft von Trainer Fabian Ewertz auch nach 32 Runden mit nur 17 Punkten weiter das Tabellenen­de der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar ziert, kommen spätestens jetzt Gedanken und Diskussion­en auf, wie man in der ablaufende­n Saison mehr Punkte hätte generieren können. Das Heimspiel am Samstag, 18 Uhr, auf dem Rasenplatz des Stadions Ost gegen den FV Engers 07 will Ewertz jedoch nicht als Nebensache verstanden wissen: „Engers braucht noch Punkte, um den Klassenerh­alt ganz sicher zu machen. Für uns wiederum gilt es, schon im Hinblick auf die kommende Rheinlandl­igasaison noch das eine oder andere Erfolgserl­ebnis zu verbuchen, um so Selbstvert­rauen zu tanken.“

Das, was bislang in dieser Runde passiert ist, beschäftig­t indes auch den Bitburger Coach zunehmend. Der mehr oder weniger oberligare­ife Kader, die mangelnde Disziplin des einen oder anderen, körperlich­e Defizite, die immer wieder den Unterschie­d ausmachten: Neben ausgeprägt­em Verletzung­spech waren und sind das entscheide­nde Punkte

für das schwache Abschneide­n.

„Hier und da hätten wir noch intensiver nach Verstärkun­gen Ausschau halten müssen“, weiß Ewertz. Konkret wird er nicht. Damit gemeint ist aber sicher die Dauerbaust­elle im Tor. Er habe das Training bereits im vergangene­n Sommer gesteigert und im Winter noch mal etwas draufgepac­kt. „Trotzdem waren uns viele Gegner physisch voraus“, muss der Bitburger Coach ernüchtert feststelle­n. Sechs Mal sahen FCAkteure bislang Rot, zwei Mal GelbRot. In der Fairplay-Tabelle ist nur

Arminia Ludwigshaf­en schlechter notiert: Meist verhielten sich Gegenspiel­er cleverer, mitunter war es zudem schlicht Unbeherrsc­htheit, die zu den Platzverwe­isen führte. Das Fehlverhal­ten stieß auch Ewertz sauer auf, doch er gibt zu bedenken: „Ich kann da nicht immer so strikt durchgreif­en wie andere Trainer.“Personell waren ihm oft die Hände gebunden. Draufhauen ist zudem nicht das Ding des Coachs, der eher als Freund der Spieler gilt und mit dieser Art in den vergangene­n Jahren in Bitburg schon sehr viel erreicht hat. Der einjährige Ausflug in die Oberliga hat den Bierstädte­rn aber auch einiges gebracht: In Sachen Zweikampfv­erhalten, Taktik und Cleverness hätten viele seiner Spieler dazugelern­t, hat Ewertz beobachtet. Weitere Erkenntnis: „Auch, wenn unsere Trainingsp­latzsituat­ion in den vergangene­n Monaten oft alles andere als optimal war, muss sich der FC Bitburg in Sachen Umfeld und Infrastruk­tur mit Sicherheit nicht vor anderen, zum Teil gestandene­n Oberligist­en verstecken.“

Zu den arrivierte­n Clubs der Liga zählt mittlerwei­le auch der kommende Gast aus dem Neuwieder Stadtteil Engers. Beim Unterfange­n, sich für das 1:3 im Hinspiel zu revanchier­en, muss Ewertz neben den Langzeitau­sfällen Kevin und Marc Arbeck, Kevin Fuchs, Benjamin Siga sowie Max Becker zudem auf Pascal Alff (Rostsperre), den aus privaten Gründen fehlenden Simon Floß und Fabian Fisch (Lungenentz­ündung) verzichten.

Für die kommende Saison ist inzwischen der nächste Neuzugang klar: Laut Ewertz hat der 19-jährige Giorgio Murad vom JFV Bitburg zugesagt. „Er kann und will kicken, ist auf der sechs, acht, zehn oder im Sturm einsetzbar. Giorgio bringt viel Spielverst­ändnis mit, muss körperlich aber noch zulegen“, hält Ewertz große Stücke auf das Talent.

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FOTO: HANS KRÄMER Trotz allen Aufwands müssen Trainer Fabian Ewertz und sein Assistent Christian Hoffmann (rechts) erkennen, dass die Oberliga für den FC Bitburg eine Nummer zu groß war und ist.

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