(K)eine Saison zum Vergessen: Bitburgs Lehren aus der Oberliga
Während am Samstag der FV Engers zu Gast ist, bricht beim Absteiger die Zeit der Analysen und Bilanzen an.
Hätte, können, müssen ...: Nachdem der Abstieg des FC Bitburg besiegelt ist und die Mannschaft von Trainer Fabian Ewertz auch nach 32 Runden mit nur 17 Punkten weiter das Tabellenende der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar ziert, kommen spätestens jetzt Gedanken und Diskussionen auf, wie man in der ablaufenden Saison mehr Punkte hätte generieren können. Das Heimspiel am Samstag, 18 Uhr, auf dem Rasenplatz des Stadions Ost gegen den FV Engers 07 will Ewertz jedoch nicht als Nebensache verstanden wissen: „Engers braucht noch Punkte, um den Klassenerhalt ganz sicher zu machen. Für uns wiederum gilt es, schon im Hinblick auf die kommende Rheinlandligasaison noch das eine oder andere Erfolgserlebnis zu verbuchen, um so Selbstvertrauen zu tanken.“
Das, was bislang in dieser Runde passiert ist, beschäftigt indes auch den Bitburger Coach zunehmend. Der mehr oder weniger oberligareife Kader, die mangelnde Disziplin des einen oder anderen, körperliche Defizite, die immer wieder den Unterschied ausmachten: Neben ausgeprägtem Verletzungspech waren und sind das entscheidende Punkte
für das schwache Abschneiden.
„Hier und da hätten wir noch intensiver nach Verstärkungen Ausschau halten müssen“, weiß Ewertz. Konkret wird er nicht. Damit gemeint ist aber sicher die Dauerbaustelle im Tor. Er habe das Training bereits im vergangenen Sommer gesteigert und im Winter noch mal etwas draufgepackt. „Trotzdem waren uns viele Gegner physisch voraus“, muss der Bitburger Coach ernüchtert feststellen. Sechs Mal sahen FCAkteure bislang Rot, zwei Mal GelbRot. In der Fairplay-Tabelle ist nur
Arminia Ludwigshafen schlechter notiert: Meist verhielten sich Gegenspieler cleverer, mitunter war es zudem schlicht Unbeherrschtheit, die zu den Platzverweisen führte. Das Fehlverhalten stieß auch Ewertz sauer auf, doch er gibt zu bedenken: „Ich kann da nicht immer so strikt durchgreifen wie andere Trainer.“Personell waren ihm oft die Hände gebunden. Draufhauen ist zudem nicht das Ding des Coachs, der eher als Freund der Spieler gilt und mit dieser Art in den vergangenen Jahren in Bitburg schon sehr viel erreicht hat. Der einjährige Ausflug in die Oberliga hat den Bierstädtern aber auch einiges gebracht: In Sachen Zweikampfverhalten, Taktik und Cleverness hätten viele seiner Spieler dazugelernt, hat Ewertz beobachtet. Weitere Erkenntnis: „Auch, wenn unsere Trainingsplatzsituation in den vergangenen Monaten oft alles andere als optimal war, muss sich der FC Bitburg in Sachen Umfeld und Infrastruktur mit Sicherheit nicht vor anderen, zum Teil gestandenen Oberligisten verstecken.“
Zu den arrivierten Clubs der Liga zählt mittlerweile auch der kommende Gast aus dem Neuwieder Stadtteil Engers. Beim Unterfangen, sich für das 1:3 im Hinspiel zu revanchieren, muss Ewertz neben den Langzeitausfällen Kevin und Marc Arbeck, Kevin Fuchs, Benjamin Siga sowie Max Becker zudem auf Pascal Alff (Rostsperre), den aus privaten Gründen fehlenden Simon Floß und Fabian Fisch (Lungenentzündung) verzichten.
Für die kommende Saison ist inzwischen der nächste Neuzugang klar: Laut Ewertz hat der 19-jährige Giorgio Murad vom JFV Bitburg zugesagt. „Er kann und will kicken, ist auf der sechs, acht, zehn oder im Sturm einsetzbar. Giorgio bringt viel Spielverständnis mit, muss körperlich aber noch zulegen“, hält Ewertz große Stücke auf das Talent.