Trierischer Volksfreund

Kölns vielleicht letzte Chance

Der abstiegsbe­drohte Fußball-Bundesligi­st muss beim FSV Mainz 05 punkten.

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(sid) Es brodelt beim 1. FC Köln, und der Vulkan könnte jeden Moment ausbrechen. Wie angespannt die Lage ist, zeigt ein Vorfall im Training am Donnerstag: Ein schimpfend­er Fan wurde von Co-Trainer Kevin McKenna auf den Rasen geholt, wo er den sichtlich irritierte­n Profis kurz die Meinung geigen durfte. Erst dann ging die Vorbereitu­ng auf das Alles-odernichts­bei Mainz 05 weiter.

Die Aktion passt zu der Stimmung, die in Köln seit dem erschrecke­nd schwachen Auftritt gegen Darmstadt 98 (0:2) herrscht. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf Platz 16, an diesem Sonntag (17.30/DAZN) hilft nur ein Sieg. „Letztendli­ch können wir jetzt eine Scheißegal-Mentalität an den Tag legen“, sagte Trainer Timo Schultz. Ein Wortwahl, die schnell die Runde machte. „Wir haben jetzt die Scheißegal-Einstellun­g“, sagte auch Angreifer Mark Uth: „Wir müssen mehr Härte in den Zweikämpfe­n zeigen.“Gelingt das nicht, ist der siebte Abstieg der Vereinsges­chichte kaum noch zu verhindern.

Noch aber glimmt das Fünkchen Hoffnung. „Es sind noch genug Punkte im Sack, um eine Mannschaft vor uns einzuholen“, sagt Schultz: „Aber dafür brauchen wir eine andere Leistung.“Was Köln braucht, ist eine Aufbruchss­timmung

wie beim Gegner FSV Mainz 05, der unter Trainer Bo Henriksen zuletzt elf Punkte in fünf Spielen sammelte – nur Leipzig und Leverkusen holten in diesem Zeitraum mehr. Noch Mitte März lag der FC zwei Punkte vor den Mainzern. Henriksen will aber noch nicht zu früh jubeln. Das Duell mit Köln sei „das nächste Finale“, sagte der Däne.

„So traurig es klingt, ich gehe davon aus, dass der FC leider direkt absteigt“, sagt derweil Kölns Ex-Trainer Christoph Daum dem 11Freunde-Magazin. Sein Urteil: „Ich kann mir nicht vorstellen, wie der Club den rettenden Strohhalm Relegation noch ergreifen will.“

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