Trierischer Volksfreund

Mit dem Zug von der Westküste zur Ostküste

Nachts in den Schlafsack kuscheln und tagsüber die Natur vor dem Fenster bestaunen: Für den Reporter Finn Huwald ging es per Zug quer durch das Land USA. Fünf Tage lang dauerte diese Fahrt.

- VON FINN HUWALD

(dpa) – Mit dem Zug quer durch ein Land reisen: Das hört sich nach einer sehr langen Fahrt an. Ich war sogar ganze fünf Tage mit dem Zug unterwegs. Einmal quer durch das Land USA!

Die USA sind riesengroß, fast 28 Mal so groß wie Deutschlan­d! Für mich ging es von der Westküste bis zur Ostküste. Dafür muss man mehr als 6000 Kilometer zurücklege­n. Aber fangen wir doch mal von vorne an.

Meine Reise beginnt in der Stadt Seattle. Die liegt im Nordwesten der USA und ist von Wasser, Bergen und grünen Wäldern umgeben. Mit schwerem Gepäck und einem Schlafsack für die Nächte im Zug mache ich mich auf zum Bahnhof. Auch reichlich Proviant darf nicht fehlen. Schließlic­h muss es für die ersten drei Tage im Zug reichen.

Am Bahnhof gibt es aber ein Problem: Ein Teil der Zugstrecke ist wegen einer Schlammlaw­ine gesperrt. Für mich geht es also erst mal mit dem Bus in die nächste größere Stadt. Dort kann ich zum Glück in einen Zug in Richtung Westküste umsteigen: Über Nacht fahre ich in die Stadt Sacramento in Kalifornie­n.

Dort soll ich in einen anderen Zug umsteigen. Auf den muss ich allerdings erst mal sieben Stunden lang warten. Als kleine Aufmunteru­ng spendiert die Bahngesell­schaft zwei Stücke Pizza und ein Getränk. Ich lasse es mir schmecken.

Dann geht es endlich in den Zug nach Denver. Die Stadt ist umgeben von Bergen. Viele Leute starten von dort aus zum Skifahren in die Rocky Mountains. Das ist auch mein Plan! Denn das Gebirge ist riesengroß und ein richtiges Paradies für Winterspor­tler mitten in den USA.

Doch schon die 32 Stunden lange Zugfahrt nach Denver beeindruck­t mich. Es geht durch ewige Wüsten und Schluchten, vorbei an gelbem und orangefarb­enem Sand und blauen Flüssen. Im Zug lerne ich viele andere Passagiere kennen. Ein Ehepaar erzählt mir, es mache die Fahrt extra wegen der wunderschö­nen Landschaft.

Nach einem Monat Skifahren geht meine Reise weiter. Zunächst mache ich einen Halt in Chicago. Das ist eine der größten Städte der USA. Einige Stunden lang besichtige ich die Stadt mit all den Wolkenkrat­zern.

Danach steht schon die letzte Etappe meiner Reise an: Entlang des bekannten Flusses Hudson River geht es bis an die Ostküste nach New York. Die Stadt, die niemals schläft. So sagt man jedenfalls. Viele Läden dort haben rund um die Uhr auf, es ist immer etwas los. Das liegt vielleicht auch an den acht Millionen Menschen, die dort leben. New York hat auch viele Sehenswürd­igkeiten zu bieten wie die berühmte Freiheitss­tatue.

In dieser beeindruck­enden Stadt endet meine Reise. Nach Tausenden Kilometern, vier Nächten im Schlafsack im Zug und fünf Tagen am Zugfenster.

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FOTO: FINN HUWALD/DPA Auf der Fahrt schlängelt­e sich der Zug immer wieder durch die Berge der USA.

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