Volksbank voll auf Fusionskurs
Trotz der zunehmend schwierigen Gesamtwirtschaftslage legte die Volksbank Trier im letzten Jahr vor der Fusion mit der Volksbank Eifel zu. Die Ambitionen im Wettbewerb mit der Sparkasse Trier sind groß.
Porta Nigra, die Prümer Basilika, Römerbrücke, Hopfen, Windkrafträder, ein Maar und ein Heißluftballon mit dem neuen Firmenlogo. All das und noch mehr findet sich – virtuell ansprechend gruppiert – auf dem Bild, mit dem die Volksbanken in Trier und in der Eifel für das neue, deutlich größere Geldinstitut werben. Es soll finanztechnisch und personell nahezu auf Augenhöhe mit der Sparkasse Trier liegen. Der Kundenstamm wird dann die Stadt Trier sowie große Teile des Kreises Trier-Saarburg, des Eifelkreises Bitburg-Prüm und des Landkreises Vulkaneifel umfassen.
Einstimmig hatte die Vertreterversammlung der genossenschaftlichen Bank in Trier vor einem
Jahr dem Zusammenschluss zugestimmt, der nun unmittelbar bevorsteht. Zum 3. Juni werden die Volksbank Eifel und die Volksbank Trier juristisch fusionieren und dann unter dem Namen Volksbank Trier Eifel firmieren. Wie Vorstand Peter Michels den 206 Vertretern erläuterte, die am Montagabend in die Europahalle gekommen waren, sind auch die Vorbereitungen für die technische Fusion fast abgeschlossen. „Wir bitten schon jetzt um Verständnis, dass am 22. Juni unsere Geldautomaten und das Online-Banking
nicht in der gewohnten Form bereitstehen werden.“An diesem Tag werden die IT-Systeme der beiden bislang eigenständigen Unternehmen zusammengeführt.
Beide Volksbanken seien bestens auf die Fusion vorbereitet, betonen Michels und seine Vorstandskollegen Norbert Friedrich und Alfons Jochem selbstbewusst. Denn ebenso wie die nahezu gleich große Volksbank Eifel schließe auch Trier das Geschäftsjahr 2023 mit einem „außerordentlich positiven Ergebnis“ab, trotz weltpolitisch und konjunkturell schwieriger Lage. So sei 2023 zwar ein „verlorenes Jahr für Investitionen“gewesen. Allerdings hat die Erhöhung der „Forderungen an Kunden“, also das regionale Kreditgeschäft, die Gesamtbilanz der Volksbank Trier um 1,3 Prozent auf 2,29 Milliarden Euro steigen lassen. Der Ertrag liegt bei 21,65 Millionen Euro, der Gewinn bei 2,03 Millionen Euro. Für das laufende Jahr erwarten die Verantwortlichen der Volksbank angesichts der lahmenden Konjunktur einen geringeren Ertrag.
Alfons Jochem spricht dennoch selbstbewusst von einem stetig steigenden Marktanteil. „Die zunehmende Akzeptanz einer genossenschaftlich organisierten Bank mit basisdemokratischer Ausrichtung entspricht dem Mainstream der Gesellschaft“, ist er überzeugt und erhält dafür ungeteilten Applaus aus dem Saal, der an diesem Abend alle Entscheidungen einstimmig trifft und die drei vom Aufsichtsrat bestimmten Vorstände ohne Gegenstimme oder Enthaltung entlastet.
Wichtige Bereiche wie das Immobiliengeschäft hat die Volksbank Trier auf Tochterunternehmen ausgelagert. So hat die Volksbank Immobilien GmbH im vergangenen Jahr 146 Objekte im Gesamtwert von 42 Millionen Euro vermarktet. Auch die Beteiligungsgesellschaft gewinnt an Bedeutung. Vor allem die Kooperation mit den Stadtwerken Trier, derzeit bei den Projekten Quartier Ostallee und der Treveris-Passage, soll weiterentwickelt werden. An diesem Engagement soll sich auch nichts ändern, wenn der Kundenbereich von der Porta Nigra bis zur Basilika in Prüm reicht.