Schlemmen wie in Anatolien
Adana Ocakbasi statt Monte Petris: Das türkische Grillrestaurant auf dem Petrisberg ist frisch eröffnet. Der Betreiber erklärt, was sein Lokal „einzigartig in Rheinland-Pfalz“macht.
Er hat es ganz schön spannend gemacht. Doch jetzt hat er nichts mehr dagegen, namentlich genannt zu werden. Nihat Kunduru ist der Macher, der das ehemalige Restaurant Monte Petris (Max-Planck-Straße 6) gastronomisch wiederbelebt. Wie, das war schon seit Wochen klar. Das Adana-Ocakbasi-01-Logo weist auf Grillspezialitäten aus der Genuss-Hochburg Adana hin, und die werden jetzt endlich auch angeboten.
Mund-Propaganda wirkt Kundurus Restaurant hat nun still und heimlich seine Türen geöffnet, und schon strömen die Gäste in Scharen. Werbung gab's noch keine. Nur Mund-Propaganda. Aber die zieht. Kunduru, der am 1. Juni seinen 42. Geburtstag feiert, wertet das als die erhoffte Bestätigung: „Ich bin hier ja nicht ganz unbekannt.“Seit seinem 13. Lebensjahr ist er in Trier, die ganze Familie Kunduru hat sich in der Gastronomie einen Namen gemacht. Nihat in der City unter anderem mit den Dönerläden Saarbrücker Eck und Derwisch sowie im Kürenzer Nachbarstadtteil mit dem Restaurant-Café Tarforst und dem Eiscafé Augustino, das er weiterhin betreibt.
Obwohl er längst die Deutsche Staatsbürgerschaft hat, fehlen dem gebürtigen Anatolier in der Wahlheimat zwei Dinge: „Mein Lieblingsverein Galatasaray Istanbul und die köstlichen Grillgerichte vom Holzkohlegrill.“In der Sache „Gala“lässt sich Abhilfe schaffen, indem man etwa deren ChampionsLeague-Auftritte in München oder Paris besucht oder sich Ligaspiele auf Sportkanälen anschaut.
Die Sache mit den Grillspezialiäten hat Kunduru jetzt so geregelt, „dass ich nicht mehr bis nach Mannheim oder ins Ruhrgebiet fahren muss. Ich biete es einfach selbst an.“Die Idee habe er schon seit Jahren gehabt. Was fehlte, war eine passende Location. Die fand sich, als Roland Hach (63) Ende 2023 seine Gastronomenkarriere an den Nagel hängte und das Monte Petris frei wurde. Kunduru machte gegen, wie er sagt, „viele Mitbewerber“das Rennen um die Betreiber-Nachfolge und erfüllt sich „einen großen Traum. Das Adana Ocakbasi verfügt über den weit und breit einzigen offenen Holzkohlegrill in Trier und Umgebung. Damit können mein Team und ich ein authentisches anatolisches Geschmackserlebnis bieten, mit traditionellen Aromen und frischen Zutaten. Mit unserem Konzept sind wir einzigartig in Rheinland-Pfalz.“Die Speisekarte umfasst daneben auch Pizza und Pasta sowie Burger und vegetarische Gerichte.
Dafür hat der Betreiber kräftig investiert. Zum Einbau der Grilltheke wurden die Küche vergrößert und ein neues Be- und Entlüftungssystem installiert; Tische und Stühle hat er aus der Türkei kommen lassen. „Wir sind noch nicht ganz fertig mit der Einrichtung. Deshalb, aber auch, um das Team einzuspielen, machen wir aktuell erst einmal ein Soft Opening.“Die eigentliche Eröffnung des Lokals mit 320 Plätzen (200 davon im Biergarten) soll in der Woche nach Pfingten gefeiert werden – „mit türkischer Live-Musik“. Öffnungszeiten des neuen Restaurants sind aktuell täglich (ohne Ruhetag) von 11 bis 23 Uhr. Bald soll es aber schon um 9.30 Uhr losgehen – „für Gäste, die vielleicht nur einen Kaffee möchten“, ebenso in Planung ist ein Frühstücksbuffet samstags und sonntags, von 8 bis 11 Uhr.
Die Zeiten des bislang tolerierten „Wildparkens“auf den 20 zum Restaurant gehörenden und entsprechend gekennzeichneten Stellplätzen sind also bald vorbei.
Das bedeutet die 01 im Namen
Weil das Team noch nicht ganz komplett sei, springt der Betreiber momentan selbst immer noch mit ein. „Ich bin morgens der Erste, der da ist, und abends der Letzte, der geht. Und dazwischen bin ich der Joker, der überall da hilft, wo es brennt. Vor allem im Service, wo wir noch zwei gute Leute brauchen.“
Bleibt die Frage: Was bedeutet das „01“im Restaurantnamen? Wird es bald noch mehr Adana Ocakbasi geben? Antwort: „Das 01 ist das Autokennzeichen für die Provinz Adana, so wie das TR für Trier. Zum Thema Expansion: Kann ich mir vorstellen, aber erst einmal wollen wir uns auf dem Petrisberg etablieren und die Gäste zufriedenstellen.“