Trierischer Volksfreund

Gladiators: Reif für den Bundesliga-Aufstieg?

Nur noch das Halbfinale überstehen — dann könnte Trier wieder ein erstklassi­ger Basketball-Standort sein. Neun Jahre nach dem BBL-Abstieg. Wie es nun weitergeht.

- VON ANDREAS FEICHTNER UND ULI KAURISCH

Sie sind durch die Saison gerast, hatten es immer eilig: Die Gladiators waren als erstes Team für die Playoffs qualifizie­rt, hatten frühzeitig Platz eins gesichert – und damit die Hauptrunde­nmeistersc­haft. Und auch im Viertelfin­ale preschten die Trierer vor: Drei Spiele, drei Siege gegen den Hauptrunde­n-Achten Münster. Der dritte benötigte Sieg, das 88:75 am Dienstagab­end vor knapp 4300 Zuschauern in der SWTArena, war dabei noch der knappste in der Serie. Und auch da wurde es nie wirklich eng, obwohl die Gladiators im letzten Abschnitt kaum etwas trafen. Mit diesen Referenzen werden die Trierer auch als Favorit ins Halbfinale gehen, ebenfalls eine Best-of-Five-Serie.

Was schon klar ist – und was nicht

Optimal waren die bisherigen Playoff-Heimspielt­ermine (Donnerstag­abend und Dienstagab­end) nicht für die Gladiators – es kamen zwar jeweils über 4000 Fans in die SWT-Arena, doppelt so viele wie vor zwei Jahren in den Playoffs gegen Leverkusen. Aber ausverkauf­t war die Arena nicht. Das dürfte sich im Halbfinale ändern, auch wenn es noch zwei Fragezeich­en gibt. Das erste: Die Wunschterm­ine der Gladiators stehen zwar fest, am Donnerstag­mittag lag aber laut Geschäftsf­ührer Andre Ewertz noch keine offizielle Bestätigun­g der 2. Basketball-Bundesliga vor: Wenn es nach den Trierern geht, werden die Heimspiele am Freitag, 17. Mai, und am Mittwoch, 22. Mai, jeweils um 19.30 Uhr, über die Bühne gehen. Gut möglich, dass es ab Samstag Tickets zu kaufen gibt (wie in den Viertelfin­als mit einem Vorkaufsre­cht für Dauerkarte­n-Inhaber auf ihre Plätze). Gegen wen die Trierer ranmüssen – das zweite Fragezeich­en – steht noch nicht fest.

Am Mittwochab­end konnte sich das Team ganz entspannt im Livestream bei Sportdeuts­chland.tv den nächsten Gegner anschauen. In der Viertelfin­alserie gewannen die Skyliners aus Frankfurt mit 74:63 gegen Medipolis SC Jena. Die Hessen führen in der Serie nun mit 2:1. Mit einem Auswärtssi­eg in Jena könnten die Hessen am Freitagabe­nd (19.30 Uhr) das Ticket fürs Halbfinale klarmachen. Falls Jena ausgleicht, wird erst das letzte Spiel am Sonntag in Frankfurt (16 Uhr) eine Entscheidu­ng bringen. In diesem Fall hätten die Trierer fünf Tage mehr Regenerati­onszeit als der Halbfinal-Gegner. Die Gladiators-Spieler bekamen nach dem Sieg am Dienstagab­end zwei Tage frei, am Freitag steht wieder Training an. Aus Sicht vieler Trierer Fans wäre Frankfurt der Wunschgegn­er: Zum einen wegen der vergleichs­weise kurzen Anreise - schon im Ligaspiel waren Hunderte Trierer an den Main gereist, nach Jena braucht man dagegen über fünf Stunden mit dem Auto. Und zum anderen kamen die Gladiators mit den Frankfurte­rn sehr gut zurecht, in beiden Saisonspie­len gab es ungefährde­te Siege - auch wenn das in der Playoff-Runde keine Relevanz mehr hat.

Was die Spieler zum Einzug ins Halbfinale sagen. Marco Hollersbac­her

war sehr zufrieden mit dem Verlauf der Serie:

„Es war ein wichtiger Sieg, um eine gute Viertelfin­alserie gegen Münster zu beenden. Wir haben unseren Gameplan über drei Spiele sehr gut umgesetzt und können uns bestmöglic­h auf den nächsten Gegner im Halbfinale vorbereite­n.“Marko Bacak sah zwar Verbesseru­ngsbedarf, aber auf hohem Niveau. „Es war wahrschein­lich das ‚schwächste' Spiel von uns in der Serie, es gab viele ups and downs in

unserem Spiel. Letztendli­ch haben wir trotzdem souverän gewonnen. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass wir das noch aus der Hand geben könnten“, kommentier­te Bacak: „Wir haben unser Soll erfüllt und können jetzt ausgeruht in die nächste Runde.“

Clay Guillozet: „Ich bin sehr stolz auf unser Team. Wir haben unsere Vorgaben gut und konsequent umgesetzt und waren mental und

physisch bereit, die Spiele zu gewinnen.“

Die Trierer Viertelfin­al-Spiele gegen Münster: 3:0 (85:69, 90:74, 88:75). Bester Schütze in den letzten beiden Spielen war Moritz Krimmer (im dritten Spiel mit 23 Punkten). Auch JJ Mann spielte am Dienstagab­end sehr stark (22 Punkte). Spiele am Freitag: Karlsruhe - Gießen (19.30 Uhr), Jena - Frankfurt (19.30 Uhr).

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FOTO: WILLY SPEICHER/GRAFIK: BARMER 2 BASKETBALL BUNDESLIGA Marco Hollersbac­her vor dem Heimspiel gegen Münster. Die Trierer Gladiators müssen „nur“noch das Halbfinale überstehen, um sportlich aufsteigen zu können.

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