Gladiators: Reif für den Bundesliga-Aufstieg?
Nur noch das Halbfinale überstehen — dann könnte Trier wieder ein erstklassiger Basketball-Standort sein. Neun Jahre nach dem BBL-Abstieg. Wie es nun weitergeht.
Sie sind durch die Saison gerast, hatten es immer eilig: Die Gladiators waren als erstes Team für die Playoffs qualifiziert, hatten frühzeitig Platz eins gesichert – und damit die Hauptrundenmeisterschaft. Und auch im Viertelfinale preschten die Trierer vor: Drei Spiele, drei Siege gegen den Hauptrunden-Achten Münster. Der dritte benötigte Sieg, das 88:75 am Dienstagabend vor knapp 4300 Zuschauern in der SWTArena, war dabei noch der knappste in der Serie. Und auch da wurde es nie wirklich eng, obwohl die Gladiators im letzten Abschnitt kaum etwas trafen. Mit diesen Referenzen werden die Trierer auch als Favorit ins Halbfinale gehen, ebenfalls eine Best-of-Five-Serie.
Was schon klar ist – und was nicht
Optimal waren die bisherigen Playoff-Heimspieltermine (Donnerstagabend und Dienstagabend) nicht für die Gladiators – es kamen zwar jeweils über 4000 Fans in die SWT-Arena, doppelt so viele wie vor zwei Jahren in den Playoffs gegen Leverkusen. Aber ausverkauft war die Arena nicht. Das dürfte sich im Halbfinale ändern, auch wenn es noch zwei Fragezeichen gibt. Das erste: Die Wunschtermine der Gladiators stehen zwar fest, am Donnerstagmittag lag aber laut Geschäftsführer Andre Ewertz noch keine offizielle Bestätigung der 2. Basketball-Bundesliga vor: Wenn es nach den Trierern geht, werden die Heimspiele am Freitag, 17. Mai, und am Mittwoch, 22. Mai, jeweils um 19.30 Uhr, über die Bühne gehen. Gut möglich, dass es ab Samstag Tickets zu kaufen gibt (wie in den Viertelfinals mit einem Vorkaufsrecht für Dauerkarten-Inhaber auf ihre Plätze). Gegen wen die Trierer ranmüssen – das zweite Fragezeichen – steht noch nicht fest.
Am Mittwochabend konnte sich das Team ganz entspannt im Livestream bei Sportdeutschland.tv den nächsten Gegner anschauen. In der Viertelfinalserie gewannen die Skyliners aus Frankfurt mit 74:63 gegen Medipolis SC Jena. Die Hessen führen in der Serie nun mit 2:1. Mit einem Auswärtssieg in Jena könnten die Hessen am Freitagabend (19.30 Uhr) das Ticket fürs Halbfinale klarmachen. Falls Jena ausgleicht, wird erst das letzte Spiel am Sonntag in Frankfurt (16 Uhr) eine Entscheidung bringen. In diesem Fall hätten die Trierer fünf Tage mehr Regenerationszeit als der Halbfinal-Gegner. Die Gladiators-Spieler bekamen nach dem Sieg am Dienstagabend zwei Tage frei, am Freitag steht wieder Training an. Aus Sicht vieler Trierer Fans wäre Frankfurt der Wunschgegner: Zum einen wegen der vergleichsweise kurzen Anreise - schon im Ligaspiel waren Hunderte Trierer an den Main gereist, nach Jena braucht man dagegen über fünf Stunden mit dem Auto. Und zum anderen kamen die Gladiators mit den Frankfurtern sehr gut zurecht, in beiden Saisonspielen gab es ungefährdete Siege - auch wenn das in der Playoff-Runde keine Relevanz mehr hat.
Was die Spieler zum Einzug ins Halbfinale sagen. Marco Hollersbacher
war sehr zufrieden mit dem Verlauf der Serie:
„Es war ein wichtiger Sieg, um eine gute Viertelfinalserie gegen Münster zu beenden. Wir haben unseren Gameplan über drei Spiele sehr gut umgesetzt und können uns bestmöglich auf den nächsten Gegner im Halbfinale vorbereiten.“Marko Bacak sah zwar Verbesserungsbedarf, aber auf hohem Niveau. „Es war wahrscheinlich das ‚schwächste' Spiel von uns in der Serie, es gab viele ups and downs in
unserem Spiel. Letztendlich haben wir trotzdem souverän gewonnen. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass wir das noch aus der Hand geben könnten“, kommentierte Bacak: „Wir haben unser Soll erfüllt und können jetzt ausgeruht in die nächste Runde.“
Clay Guillozet: „Ich bin sehr stolz auf unser Team. Wir haben unsere Vorgaben gut und konsequent umgesetzt und waren mental und
physisch bereit, die Spiele zu gewinnen.“
Die Trierer Viertelfinal-Spiele gegen Münster: 3:0 (85:69, 90:74, 88:75). Bester Schütze in den letzten beiden Spielen war Moritz Krimmer (im dritten Spiel mit 23 Punkten). Auch JJ Mann spielte am Dienstagabend sehr stark (22 Punkte). Spiele am Freitag: Karlsruhe - Gießen (19.30 Uhr), Jena - Frankfurt (19.30 Uhr).