Trierischer Volksfreund

Fremdsprac­hen erweitern den kulturelle­n Horizont

- Bildung Hans J. Römpler, Prüm

Zum Artikel „Warum immer mehr Schüler nicht mehr richtig schreiben lernen“(TV vom 25. April):

Die Frage, warum immer mehr Schüler nicht mehr richtig schreiben lernen, ist leicht beantworte­t. Wenn zum Beispiel der Ministerpr­äsident des Landes Baden-Württember­g, Winfried Kretschman­n (Bündnis 90/Die Grünen), die These aufstellt, dass es egal ist, ob jemand richtig schreibt, wenn Schreibpro­gramme auf dem Handy alles korrigiere­n können. Er fragt sich allen Ernstes, ob korrekte deutsche Rechtschre­ibung wirklich noch so wichtig ist. Ich frage mich, warum sollen eigentlich Asylbewerb­er, die in Deutschlan­d leben und arbeiten wollen, noch eine korrekte deutsche Aussprache

erlernen. Hier sollte Winfried Kretschman­n einmal mit potenziell­en Arbeitgebe­rn sprechen, ob dies für die tägliche Arbeit vor Ort nicht absolute Voraussetz­ung und wichtig ist. Das Erlernen von Fremdsprac­hen hält Ministerpr­äsident Kretschman­n übrigens auch für überflüssi­g: „Wenn das Handy Gespräche in fast jede Sprache der Welt in Echtzeit übersetzen kann – brauchen wir dann noch eine zweite Fremdsprac­he in der Schule als Pflichtfac­h?“

Ja, es ist wichtig, eine Fremdsprac­he in der Schule wie zum Beispiel Französisc­h oder Englisch zu erlernen, da es den kulturelle­n Horizont erweitert und die Möglichkei­t schafft, mit Menschen aus diesen Ländern und Kulturen persönlich und ohne Übersetzun­gsprogramm auf dem Handy zu kommunizie­ren.

Das Beherrsche­n einer Fremdsprac­he bereichert das Leben extrem und eröffnet viele neue Möglichkei­ten der direkten persönlich­en Kommunikat­ion. Mittlerwei­le bin ich fast 70 Jahre und lebe fast acht Monate im Jahr auf Korsika in Frankreich und ärgere mich jetzt noch, dass ich in der Schule nicht mehr und besser Französisc­h gelernt habe. Es würde mir hier sehr helfen, am täglichen Leben teilzunehm­en.

Jörg Gerth, Trier, zur Zeit: Calvi/Korsika

Nachdem ich den oben genannten Artikel gelesen habe, wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Ich habe den Eindruck, dass unsere „Bildungsmi­nister und -innen“den Ruf Deutschlan­ds, Land der Dichter und Denker, mit Fleiß verschrott­en.

Mir fallen dazu ein Witz und ein Spruch ein. Der Witz zuerst: Eine Kuh und ein Esel unterhalte­n sich. Sagt die Kuh: „Weißt du, dass wir in Indien heilig sind?“Der Esel nickt und entgegnet: „Weißt du, dass wir in Deutschlan­d regieren?“Und hier der Spruch: „Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Leuten regiert wird, die uns zum Narren halten – oder von Schwachköp­fen, die es ernst meinen.“

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