„Sie hat uns gelehrt, mit Anmut zu altern“
Maria Ferring aus Trier-Euren feiert ihren 100. Geburtstag.
(red) Sie ist noch fit, lebt zu Hause, geht gerne noch unter Leute – und schlagfertig ist Maria Ferring auch an ihrem 100. Geburtstag, den sie am Sonntag mit Familie und Freunden im Eurener Hof gefeiert hat. „An einem Tag, der für mich unvergesslich bleiben wird“, sagt sie.
Ortsvorsteher Hans-Alwin Schmitz gratulierte mit einem Gedicht – und musste sich neben einem Dankeschön auch zarte, nicht ganz ernst gemeinte Kritik der Jubilarin anhören: „Sein Eurener Platt ist nicht ganz perfekt.“Seit 20 Jahren ist Schmitz Ortsvorsteher, er ist Eurener durch und durch – sein Vor-Vorgänger war übrigens jahrelang Marias Ehemann Hans Ferring. Nach dem „verdienten Trierer Sportsmann“, so hieß es im Volksfreund-Nachruf im Jahr 2002, ist auch eine Straße im Industriegebiet in Trier-Euren/ Zewen benannt.
1930: Maria Ferring wird eingeschult – und Euren wird eingemeindet
Nun kennt sich Maria Ferring mit der Eurener Mundart auch bestens aus. Sie ist die Einzige in der Feierrunde, die ihre ersten Jahre wirklich noch im Dorf Euren verbracht hat – und nicht in einem Trierer Stadtteil, der sich ein Stück weit dörflichen Charakter bewahrt hat.
Im Jahr 1930 wurde Euren eingemeindet, Maria damals in der Volksschule eingeschult. Später arbeitete sie beim Unternehmen RWE in der Hauptbuchhaltung sowie – bis 1984 – in der Bibliothek der Ingenieursschule (heute Hochschule Trier). Im Zweiten Weltkrieg wurde sie als 19-Jährige dienstverpflichtet zum Flieger-Ersatzbataillon XII am Flugplatz Euren. Kurz nach Kriegsende lernte sie ihren Mann kennen – in der Tanzschule. Sie heirateten 1947, bekamen zwei Söhne.
Gesellig und
in der Gemeinschaft engagiert „Meine Großmutter ist immer noch eine Frau des öffentlichen Lebens, ihre gesellige Natur und ihr Engagement in der Gemeinschaft sind beispiellos“, sagt Enkelin Stefanie Ferring: „Sie hat uns gelehrt, was es bedeutet, mit Anmut zu altern, mit Würde durchs Leben zu gehen und auch im hohen Alter noch aktiv zu sein.“Als Vertreter der Stadt Trier gratulierte Kulturdezernent Markus Nöhl – er überbrachte neben einem Weinpräsent auch Glückwünsche von Ministerpräsidentin Malu Dreyer.