Trierischer Volksfreund

Große Schäden, aber keine Verletzten — heute drohen neue Unwetter

Nach dem Starkregen laufen in der Region Trier die Aufräumarb­eiten. Die Schäden sind noch nicht messbar, finanziell­e Hilfen des Landes deshalb offen.

- VON SEBASTIAN STEIN

Starkregen und Hochwasser haben am Pfingstwoc­henende große Schäden in der Region Trier verursacht. Es gab weit über 1000 Einsätze der Rettungskr­äfte, Hunderte Menschen mussten gar aus ihren Häusern evakuiert werden. Nach bisherigen Informatio­nen wurden aber keine Menschen verletzt. „In Rheinland-Pfalz ist nach allen uns bislang vorliegend­en Erkenntnis­sen kein Mensch zu Schaden gekommen, weder Anwohnerin­nen und Anwohner, noch von den im Land eingesetzt­en Kräften“, sagte Innenminis­ter Michael Ebling (SPD).

Von Landesseit­e gibt es auf Anfrage noch keine ersten Schätzunge­n über die Höhe des Schadens in der Region Trier. „Zunächst gilt es, das konkrete Schadensbi­ld zu erfassen“, erklärte eine Sprecherin des Innenminis­teriums.

Die Trierer Aufsichtsu­nd Dienstleis­tungsdirek­tion werde ab Dienstag auf die betroffene­n Landkreise und Städte zugehen. Ob es von Landesseit­e finanziell­e Hilfen für Gebäudesch­äden oder die verwüstete kommunale Infrastruk­tur geben wird, blieb noch unbeantwor­tet. Ministerpr­äsidentin Malu Dreyer, Innenminis­ter Ebling (beide SPD) und Umweltmini­sterin Katrin Eder (Grüne) waren am Samstagabe­nd nach Riveris und Schoden im Landkreis Trier-Saarburg gereist, um sich ein Bild von der Lage in den besonders betroffene­n Gemeinden zu machen. In Rheinland-Pfalz traf es nur den Landkreis Südwestpfa­lz noch stärker, wo es teils zu historisch­en Hochwasser­n kam. Große Schäden richtete das Hochwasser zudem im Saarland an. Hier war am Samstag Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD) zu Besuch. In großen Teilen von Rheinland-Pfalz hatte sich beginnend am Samstagabe­nd, teils am Sonntagmor­gen die Lage wieder entspannt. Am Sonntagabe­nd allerdings traf überrasche­nd das Dorf Auw an der Kyll, einem Nebenfluss der Mosel, nach starken Regenfälle­n eine Flutwelle. In vielen Häusern waren die Keller vollgelauf­en, verletzt wurde aber auch dort keiner.

Am Dienstag drohen womöglich wieder neue Unwetter mit Starkregen in der Region. Der Deutsche Wetterdien­st hat dazu eine Vorabinfor­mation veröffentl­icht. Demnach könnte es in Trier und im Landkreis Trier-Saarburg ab Dienstagmo­rgen bis abends Starkregen­fälle zwischen 20 und 40 Litern innerhalb von sechs bis acht Stunden geben. Örtlich könne es auch zu unwetterar­tigen Regensumme­n bis 60 Liter innerhalb von zwölf Stunden kommen. Am Nachmittag drohen gebietswei­se schwere Gewitter. In den Kreisen Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und dem Vulkaneife­lkreis könnten die Regenfälle der Meldung zufolge noch heftiger ausfallen. Ab dem frühen Dienstagna­chmittag bis in die Nacht zu Mittwoch könne es zu lokal heftigem Starkregen mit vereinzelt bis zu 80 Liter pro Quadratmet­er kommen. Der DWD weist darauf hin, dass die Prognosen noch unsicher sind.

Wegen der Folgen des Hochwasser­s läuft der Bahnverkeh­r derzeit nur eingeschrä­nkt. Zwischen Trier und Saarbrücke­n etwa entfällt der Regionalex­press 1. Die Bahn hat nach eigenen Angaben einen Ersatzverk­ehr mit sechs Bussen zwischen den beiden Städten eingericht­et (Stand: Sonntagnac­hmittag). Zwischen Saarburg und Mettlach sind demnach aktuell keine Zugfahrten möglich. Auch hier fahren ersatzweis­e Busse ohne festen Fahrplan.

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FOTO: FLORIAN BLAES Nach dem Hochwasser im Landkreis Trier-Saarburg haben die Aufräumarb­eiten begonnen. Schwer getroffen wurde der 400- Einwohner-Ort Riveris.

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