Große Schäden, aber keine Verletzten — heute drohen neue Unwetter
Nach dem Starkregen laufen in der Region Trier die Aufräumarbeiten. Die Schäden sind noch nicht messbar, finanzielle Hilfen des Landes deshalb offen.
Starkregen und Hochwasser haben am Pfingstwochenende große Schäden in der Region Trier verursacht. Es gab weit über 1000 Einsätze der Rettungskräfte, Hunderte Menschen mussten gar aus ihren Häusern evakuiert werden. Nach bisherigen Informationen wurden aber keine Menschen verletzt. „In Rheinland-Pfalz ist nach allen uns bislang vorliegenden Erkenntnissen kein Mensch zu Schaden gekommen, weder Anwohnerinnen und Anwohner, noch von den im Land eingesetzten Kräften“, sagte Innenminister Michael Ebling (SPD).
Von Landesseite gibt es auf Anfrage noch keine ersten Schätzungen über die Höhe des Schadens in der Region Trier. „Zunächst gilt es, das konkrete Schadensbild zu erfassen“, erklärte eine Sprecherin des Innenministeriums.
Die Trierer Aufsichtsund Dienstleistungsdirektion werde ab Dienstag auf die betroffenen Landkreise und Städte zugehen. Ob es von Landesseite finanzielle Hilfen für Gebäudeschäden oder die verwüstete kommunale Infrastruktur geben wird, blieb noch unbeantwortet. Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Innenminister Ebling (beide SPD) und Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) waren am Samstagabend nach Riveris und Schoden im Landkreis Trier-Saarburg gereist, um sich ein Bild von der Lage in den besonders betroffenen Gemeinden zu machen. In Rheinland-Pfalz traf es nur den Landkreis Südwestpfalz noch stärker, wo es teils zu historischen Hochwassern kam. Große Schäden richtete das Hochwasser zudem im Saarland an. Hier war am Samstag Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu Besuch. In großen Teilen von Rheinland-Pfalz hatte sich beginnend am Samstagabend, teils am Sonntagmorgen die Lage wieder entspannt. Am Sonntagabend allerdings traf überraschend das Dorf Auw an der Kyll, einem Nebenfluss der Mosel, nach starken Regenfällen eine Flutwelle. In vielen Häusern waren die Keller vollgelaufen, verletzt wurde aber auch dort keiner.
Am Dienstag drohen womöglich wieder neue Unwetter mit Starkregen in der Region. Der Deutsche Wetterdienst hat dazu eine Vorabinformation veröffentlicht. Demnach könnte es in Trier und im Landkreis Trier-Saarburg ab Dienstagmorgen bis abends Starkregenfälle zwischen 20 und 40 Litern innerhalb von sechs bis acht Stunden geben. Örtlich könne es auch zu unwetterartigen Regensummen bis 60 Liter innerhalb von zwölf Stunden kommen. Am Nachmittag drohen gebietsweise schwere Gewitter. In den Kreisen Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und dem Vulkaneifelkreis könnten die Regenfälle der Meldung zufolge noch heftiger ausfallen. Ab dem frühen Dienstagnachmittag bis in die Nacht zu Mittwoch könne es zu lokal heftigem Starkregen mit vereinzelt bis zu 80 Liter pro Quadratmeter kommen. Der DWD weist darauf hin, dass die Prognosen noch unsicher sind.
Wegen der Folgen des Hochwassers läuft der Bahnverkehr derzeit nur eingeschränkt. Zwischen Trier und Saarbrücken etwa entfällt der Regionalexpress 1. Die Bahn hat nach eigenen Angaben einen Ersatzverkehr mit sechs Bussen zwischen den beiden Städten eingerichtet (Stand: Sonntagnachmittag). Zwischen Saarburg und Mettlach sind demnach aktuell keine Zugfahrten möglich. Auch hier fahren ersatzweise Busse ohne festen Fahrplan.