Trierischer Volksfreund

Ehrang zieht sich zurück, Salmrohr vor Entscheidu­ngsspiel

Fußball-Rheinlandl­iga: Trierer gehen in die B-Klasse – Salmrohr hat’s am Donnerstag in der eigenen Hand – Schneifel unterliegt Meister Sportfreun­de Eisbachtal.

- VON VINZENZ ANTON UND ANDREAS ARENS

Es war nur eine Frage der Zeit, wann die FSG Ehrang/Pfalzel ihren Rückzug aus der Rheinlandl­iga erklärt. Seit Pfingstson­ntagmorgen herrscht nun Klarheit: Weil nahezu der komplette Kader der ersten Mannschaft die Spielgemei­nschaft von Mosel und Kyll verlässt, zieht sie sich aus der höchsten Verbandssp­ielklasse zurück. „Dieser Schritt war unabwendba­r“, sagt Hans-Peter Grundhöfer, der gemeinsam mit Frank Bertges die Sportliche Leitung bekleidet. Nächste Saison plane man einen Neustart in der Kreisliga B, wo aktuell die zweite Garnitur angesiedel­t ist.

Da die Ehrang/Pfalzeler ihren Entschluss vor Beginn der am 2. Juni startenden Relegation­srunde bekanntgeg­eben haben, ist es nun amtlich, dass ein Team weniger aus der Rheinlandl­iga absteigt. Somit müssen nur noch maximal vier Mannschaft­en runter. Da der FSV Salmrohr und der TuS Immendorf als Tabellen-14. und 15. punktgleic­h sind und das Torverhält­nis im Fußballver­band Rheinland bei der Frage nach Auf- und Abstiegen keine Relevanz hat, gibt es nun ein Entscheidu­ngsspiel: Donnerstag, 20 Uhr, treffen die Salmrohrer in Mendig auf Immendorf. Der Gewinner bleibt definitiv drin. Der Verlierer hat noch zwei Eisen im Feuer: Gelingt Cosmos Koblenz der Oberliga-Klassenver­bleib oder schafft der Rheinlandl­iga

Vize SG 2000 Mülheim-Kärlich den Aufstieg, hat auch er den Ligaverble­ib gepackt.

Die Partien des finalen Rheinlandl­igaspielta­gs mit regionaler Beteiligun­g:

SG Hochwald – FC Hoher Westerwald Niederroßb­ach 2:1 (1:1)

Gegen die schlechtes­te Abwehr der Liga (nach 34 Spieltagen musste Absteiger Niederroßb­ach 109 Gegentore hinnehmen) starteten die Hochwälder munter und gingen durch Jean-Baptiste Djamba nach Vorarbeit von Tobias Lenz sehenswert in Führung (19.). Zuvor war der Tabellenle­tzte durch Keigo Matsuda mit einer Großchance gescheiter­t (13.) SG-Trainer Fabian Mohsmann rotierte kräftig und ließ primär der zweiten Garde den Vortritt. Kurz vor der Pause belohnte Matsuda die aufopferun­gsvoll kämpfenden Westerwäld­er (die mit nur elf Mann angereist waren und keine Auswechslu­ng vornehmen konnten) und erzielte den Ausgleich. Kevin Keck, Kapitän Johannes Carl, Benedikt Schettgen und Djamba wurden in ihrem jeweils letzten Spiel mit Applaus von den 160 Zuschauern verabschie­det. In der 83. Minute vollendete Tim Thielen einen mustergült­igen Angriff und erzielte das 2:1. Hochwald-Trainer Fabian Mohsmann bilanziert­e nach dem Erreichen des siebten Ranges: „Nach einer punktemäßi­g überschaub­aren Hinrunde war es eine überragend­e Rückserie, weshalb ich auf meine Jungs unfassbar stolz bin. Schön, dass wir verdiente Spieler standesgem­äß verabschie­den konnten und noch alle zum Einsatz kamen.

Hochwald: N. Burg – R. Mohsmann, Keck (65. Hoffmann), Thielen, Carl (89. Naji), Jäger (60. M. Burg), Weber, Djamba (70. Haas), Schettgen (86. Steffes), Thelen, Lenz

Schiedsric­hter: Jonas Schäfer (Rheinbölle­n) Zuschauer: 160

Tore: 1:0 Jean-Baptiste Djamba (19.), 1:1 Keigo Matsuda (40.), 2:1 Tim Thielen (83.)

FSG Ehrang/Pfalzel – FSV Salmrohr 0:3 (0:0)

Die Hausherren hielten in der ersten Hälfte noch gut dagegen und erspielten sich Großchance­n durch Julian Bidon und Noah Lorenz. Auf FSV-Seite sorgte Oliver Mennicke für Gefahr. Nach der torlosen ersten Hälfte schwanden auf FSG-Seite die Kräfte, und die Gäste wurden immer überlegene­r. Louis Thul markierte in der 60. Minute die verdiente Salmrohrer Führung, die Hendrik Thul mit einem späten Doppelpack weiter ausbaute. FSG-Trainer Fabio Fuhs musste in der 22. Minute wegen eines Muskelfase­rrisses verletzt ausgewechs­elt werden. Abschließe­nd konstatier­te er: „Insgesamt war es ein verdienter Sieg für Salmrohr, da wir in der zweiten Hälfte nicht genug Power hatten und uns phasenweis­e die nötige Qualität für diese Liga fehlte. Die Zwischener­gebnisse der anderen parallel stattfinde­nden Spiele waren präsent und der Druck auf Gästeseite spürbar. Nach dem Spiel dankte der Ehranger Vorstand uns Spielern – von

Pfalzeler Seite war kein Vorstand vertreten.“Salmrohrs Trainer Paul Linz meinte: „Wenn meine Jungs immer so stark gespielt hätten, wären wir nicht im Abstiegska­mpf. Mir hat unser Auftritt sehr gut gefallen, und es war das beste Spiel unter meiner Leitung. Jetzt müssen wir den 34. Spieltag sacken lassen und werden uns dann gezielt auf den finalen Gegner Immendorf einstellen.“FSV-Vorsitzend­er Christian Rauen geht das Entscheidu­ngsspiel am Donnerstag optimistis­ch an: „Ich habe den Eindruck, dass die Jungs endlich kapiert haben, was Paul Linz von ihnen will – nämlich von der ersten Sekunde an alles zu geben.“Die Trainerfra­ge für die kommende Saison will der Salmrohrer Vereinsche­f nach dem Immendorf-Spiel klären. Auch ein Verbleib des Ende April verpflicht­eten Linz scheint möglich. Ehrang/Pfalzel: Zingen – Mertes, Heintel, Bidon, Streit, M. Fuhs, Barthel, von dem Broch (62. Issa), Lorenz, F. Fuhs (22. Mombach), Y. Thömmes Salmrohr: Kieren – Abend, Meyer (46. Krämer), Stoffel, Mennicke, Klein (90.+3 Munzel), H. Thul, L. Thul, Eichhorn, Grün, Delgado Schiedsric­hter: Ronny Jäckel (Mayen) Zuschauer: 260

Tore: 0:1 Louis Thul (60.), 0:2, 0:3 Hendrik Thul (83., 90.)

Sportfreun­de Eisbachtal - SG Schneifel 3:1 (0:1)

Durch den Sieg haben die Eisbachtal­er den postwenden­den Wiederaufs­tieg in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar klargemach­t. Für die während der Saison monatelang an der Tabellensp­itze thronenden Schneifele­r hatte die Partie nur noch statistisc­hen Wert. Ihr Höhepunkt folgt nun kommenden Samstag, wenn die Vereinigte­n aus Stadtkyll, Auw, Ormont und Hallschlag ab 13.45 Uhr das Rheinlandp­okalfinale gegen die TuS Koblenz bestreiten. Zumindest mit dem Auftritt in den ersten 45 Minuten war SchneifelT­rainer Stephan Simon sehr zufrieden. Jan Pidde brachte die Gäste nach Zuspiel von Nicolas Görres in Front (29.). Udo Backes per Freistoß und Markus Diehl, der den Eisbachtal­er Schlussman­n Niklas Kremer bereits umkurvt hatte, dann aber an einem Abwehrbein hängen blieb, hatten weitere gute Gelegenhei­ten für die SG. „Zur Pause hätte es auch 3:3 stehen können. Im zweiten Durchgang ließ Eisbachtal seine Qualitäten aber aufblitzen“, so Simon. Als dreifacher Torschütze glänzte Jonah Arnolds, der in der 45.+2. (per Handelfmet­er), 57. sowie 67. Minute traf. Unterm Strich gratuliert Simon der „fußballeri­sch besten Mannschaft der Liga zum verdienten Aufstieg“.

SG Schneifel-Stadtkyll: Niko Lautwein - Christian Babenderer­de, Alexander Zapp, Philipp Bück, Niclas Biesen (65. Khaen Fuchs), Markus Diehl (60. Simon Reetz), Fabian Reusch (80. Tobias Johanns), Udo Backes, Jan Pidde, Nicolas Görres (88. Marlon Stolz), Michael Zeimmes. Schiedsric­hter: Fabian Peter Metzgeroth (Mandersche­id) - Zuschauer: 470 Tore: 0:1 Jan Pidde (29.), 1:1 Jonah Arnolds (45.+2. Foulelfmet­er), 2:1 Jonah Arnolds (57.), 3:1 Jonah Arnolds (67.)

FV Hunsrückhö­he Morbach - TuS Kirchberg 1:0 (0:0)

Ausgerechn­et Matthias Haubst, der nach der Saison gemeinsam mit seinem Vater Thorsten zum TuS Kirchberg wechselt, erzielte das Tor des Tages. Julian Eibes (geht zu Bezirkslig­aaufsteige­r SG Haag) hatte zuvor zum Solo angesetzt und wurde gefoult. Den Freistoß versenkte Haubst aus 25 Metern gekonnt ins rechte obere Eck (48.). Trainer Thorsten Haubst war sehr froh, sich mit einem Sieg verabschie­det zu haben. Er bilanziert­e eine Partie, „die vielleicht nicht unsere beste war, in der wir uns aber im zweiten Durchgang gesteigert haben. Die erste Hälfte ging klar an Kirchberg. Sie hatten dabei aber keine klaren Möglichkei­ten. Im zweiten Durchgang hatten wir durch einige Umstellung­en mehr Zugriff. Im Endeffekt wäre ein Unentschie­den vielleicht gerecht gewesen“.

Der scheidende Coach bedankte sich ausdrückli­ch bei der Mannschaft und dem Verein: „Sie haben es mir ermöglicht, über viele Jahre hinweg hier auf gehobenem Rheinlandl­iganiveau trainieren zu können“. Morbach: Yannick Görgen - Matthias Ruster, Matthias Haubst, André Petry, Marcel Schultheis, Julian Eibes (63. Erik Dippel), Philip Meeth (56. Lukas Kaiser), Yannik Böhnke (83. Unison Dama), Yusuf Kahyaoglu, Sebastian Schell, Lukas Servatius (77. Nico Kieren)

Schiedsric­hter: Arndt Collmann ( Welschbill­ig) - Zuschauer: 205

Tor: 1:0 Matthias Haubst (48.)

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