Impfungen — immer wieder aktuell
Dass humane Papillomaviren (HPV) für den Gebärmutterhalskrebs bei Frauen verantwortlich sind, weiß mittlerweile jedes Schulkind.
Dass HPV bei Männern vor allem Tumore im Mund/Rachen-, Genital- und Analbereich verursachen, die auch bei Frauen vorkommen können, ist vielleicht nicht jedem präsent. Die Infektion kann nach vielen Jahren Krebs auslösen. Was auch nicht alle wissen, ist, dass auch nach „dem ersten Mal“eine Impfung sinnvoll ist, denn die Impfung bietet Schutz vor verschiedenen HPV-Typen.
Viele Krankenkassen bieten an, die Impfkosten auch nach dem 18. Lebensjahr zu erstatten. Bei Frauen zwischen 35 und 59 Jahren wird der HPV alle drei Jahre bestimmt. Positiv getestete Frauen nutzen oft die Möglichkeit, durch eine Impfung einen höheren Antikörpertiter zu erzeugen.
Neuere Empfehlungen für Schwangere sind neben der Grippeimpfung ab der 12. Schwangerschaftswoche eine Impfung gegen Keuchhusten im letzten Schwangerschaftsdrittel, bei einer drohenden Frühgeburt früher. Die Schwangere fährt sozusagen ihr Immunsystem „runter“, damit ihr Körper das „fremde“Kind nicht abstößt; Antikörper nehmen schnell ab. Eine Impfung, auch anderer Familienmitglieder, schützt die Mutter und durch die Nabelschnur erhält das Neugeborene seinen „Nestschutz“.
Bis Mitte 2024 wird für Schwangere ab der 32. SSW eine Empfehlung für die Impfung gegen den RSV (Respiratorischer Synzitial-Virus) erwartet, der lebensgefährliche Atemwegserkrankungen auslösen kann.
Und last but not least gibt es die ab 60 Jahren empfohlenen Impfungen gegen Grippe, Pneumokokken (Lungenentzündung) und Gürtelrose. In diesem Sinne passt das Zitat von Erich Kästner: „Wird`s besser? Wird`s schlimmer?“, fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich!“
Dr. med. Marisol Cartagena, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.