Torreicher Vorrundenabschluss
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft gewinnt ihr letztes WM- Gruppenspiel 6:3 gegen Frankreich.
(sid) Zunächst ein bisschen schläfrig, dann ziemlich wild: Zur ungewohnten Mittagszeit ist das Warmlaufen der deutschen Eishockey-Vizeweltmeister für das WM-Viertelfinale in Tschechien zum munteren Scheibenschießen geraten. Im letzten Gruppenspiel siegte das Team von Bundestrainer Harold Kreis gegen Frankreich mit 6:3 (1:1, 3:2, 2:0).
„Im Viertelfinale kann alles passieren“, sagte NHL-Stürmer Lukas Reichel (Chicago Blackhawks) zu einem Wunschgegner in der nächsten Runde am ProSieben-Mikrofon: „Deshalb ist es uns wurscht, wer auf uns zukommt.“Maximilian Kastner stimmte seinem Teamkollegen zu. „Wir nehmen jeden. Wir schauen uns die Spiele an und lassen uns überraschen“, erklärte der Münchner bei Magentasport.
Die offensivstarke Mannschaft stellte mit 34 Toren einen WMVorrundenrekord für den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) auf, zwei weitere Treffer wurden nach Videobeweis aberkannt. Doch in der Defensive wurden erneut gravierende Mängel offensichtlich. Die fünfte Teilnahme an der K.o.Runde in Folge stand bereits seit Sonntagabend fest. Im Viertelfinale am Donnerstag ist vor allem in der Abwehrarbeit eine deutliche Steigerung notwendig, wenn die WM nicht schnell enden soll.
Der künftige Mannheimer Marc Michaelis (20.), der Bremerhavener Lukas Kälble (26.), der Ingolstädter Wojciech Stachowiak (32./42.), Kastner (32.) und Reichel (45.) erzielten vor 9109 Zuschauern in Ostrava die Tore für das Kreis-Team. Valentin Claireaux (17.), Anthony Rech (22.) und Sacha Treille (27.) hatten den Weltranglisten-13., der nur gegen den Absteiger Polen gewann, dreimal in Führung gebracht.
Deutschlands Kapitän Moritz Müller erreichte derweil einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere: Der 37-jährige Abwehrspieler von den Kölner Haien bestritt gegen die Franzosen sein 211. Länderspiel und zog damit mit der EishockeyLegende Erich Kühnhackl gleich.