Trierischer Volksfreund

Ex-Frau vergewalti­gt? Trump will gegen Film vorgehen

- Produktion dieser Seite: Heribert Waschbüsch

(dpa) Der frühere US-amerikanis­che Präsident Donald Trump will Medienberi­chten zufolge gegen einen Film vorgehen, der ihn in einem negativen Licht erscheinen lässt. „Wir werden eine Klage einreichen, um gegen die eklatant falschen Behauptung­en dieser angebliche­n Filmemache­r vorzugehen“, sagte Trump-Sprecher Steven Cheung dem Branchen-Magazin „Variety“.

„Alle reden darüber, dass er viele Leute verklagt hat, aber sie reden nicht über seine Erfolgsquo­te“, sagte der Regisseur des Films, Ali Abbasi, am Dienstag in Cannes. Es geht um seinen Film „The Apprentice“, der bei den Filmfestsp­ielen Premiere feierte. Das Werk ist eine Filmbiogra­fie von Trump in seinen jungen Jahren und spielt in den 1970er- und 1980er-Jahren, als er sein Immobilien­geschäft in New York ausbaute. Der Film porträtier­t Trump als eine Art skrupellos­es Monster.

In einer Szene vergewalti­gt Trump als Figur in „The Apprentice“seine frühere Frau Ivana Trump, in einer anderen ist zu sehen, wie er eine Fettabsaug­ung durchführe­n lässt. Der rumänisch-US-amerikanis­che Schauspiel­er Sebastian Stan verkörpert den heute 77-Jährigen.

Trump tritt zur Präsidents­chaftswahl im November erneut als Kandidat an und muss sich aktuell wegen eines Schweigege­ldprozesse­s vor Gericht verantwort­en. In dem Prozess geht es um den Vorwurf der Staatsanwa­ltschaft, Trump habe seine Aussichten auf einen Erfolg bei der Präsidents­chaftswahl 2016 durch die Zahlung von 130 000 Dollar an die Porno-Filmemache­rin Stormy Daniels verbessern wollen und den Geldfluss danach falsch verbucht.

In Cannes ist auch eine Dokumentat­ion über Daniels mit dem Titel „Stormy“Thema. Das Werk, an dem Daniels beteiligt ist, wird auf dem „Marché de Film“, dem geschäftli­chen Pendant der Filmfestsp­iele, vermarktet. Die Doku schildert Medienberi­chten zufolge aus Daniels Sicht, wie sie sich mit den Nachwirkun­gen der angebliche­n sexuellen Beziehung zu Trump auseinande­rsetzte.

„The Apprentice“erzählt auch von der Freundscha­ft von Trump und dem Rechtsanwa­lt Roy Cohn ( Jeremy Strong). Im Film wird es so dargestell­t, als habe Cohn Trump maßgeblich zu seiner Karriere verholfen – Trump ihn aber später fallen gelassen, als er ihm nicht mehr dienlich war. Cohn starb 1986 an Aids. Im Film distanzier­t sich Trump auch angesichts dieser Krankheit von Cohn.

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