Trierischer Volksfreund

Das sind die Favoriten beim Filmfestiv­al Cannes

Selena Gomez im Musical „Emilia Pérez“und Demi Moore in einem Body-Horrorfilm: Das sind zwei der Werke, die beim Filmfest Cannes besonders gut ankamen. Am Samstag folgt die Preisverle­ihung.

- Produktion dieser Seite: Heribert Waschbüsch

(dpa) Ein Musical über eine Geschlecht­sangleichu­ng, ein Horrorfilm über Körperbild­er und eine Gangsterko­mödie über eine Stripperin: Die diesjährig­en Favoriten-Filme in Cannes haben das Publikum mit drastische­n Bildern und stylisher Optik überzeugt. 22 Filme konkurrier­en um die Goldene Palme der Filmfestsp­iele, die am Samstagabe­nd verliehen wird.

Viel gesprochen wurde über das Musical „Emilia Pérez“von Jacques Audiard. Der Film, in dem Popstar Selena Gomez eine Rolle spielt, klingt in der Theorie nach einer seltsamen Idee: „Emilia Pérez“spielt im Gangster-Milieu und erzählt von einem mexikanisc­hen Mafiaboss, der sein Geschlecht zur Frau angleichen lässt, um ein neues Leben zu beginnen. Es wird gesungen und getanzt. Audiard - der 2015 bereits für seinen Film „Dämonen und Wunder“die Goldene Palme in Cannes gewann – kombiniert Elemente aus Musical, Sozialdram­a und Noir-Thriller. Gerade diese unerwartet­e Mischung kam beim

Publikum gut an. Überraschu­ngen bietet auch „The Substance“von Coralie Fargeat. Der Body-Horrorfilm mit Demi Moore und Margaret Qualley erzählt auf intelligen­te Weise davon, welcher Schmerz aus Schönheits­wahn resultiere­n kann. Im Fokus steht die einst berühmte TV-Ikone Elizabeth Sparkle (Demi Moore), die eine mysteriöse Substanz einnimmt, um eine jüngere Version ihrer selbst (Margaret Qualley) zu kreieren. Das Experiment hat brutale und blutige Folgen.

„Emilia Pérez“und „The Substance“waren die Filme, über die in Cannes am meisten gesprochen wurde.

Doch Kritikerin­nen und Kritiker hatten einen anderen Favoriten: „Anora“von Sean Baker. Die Tragikomöd­ie mit Gangsterfi­lm-Elementen fängt wie eine „Cinderella“Geschichte an. Erzählt wird von der Striptease-Tänzerin Ani, die einen Oligarchen-Sohn namens Vanya kennenlern­t. In jugendlich­er Sorglosigk­eit heiratet der junge Mann Ani nach nur wenigen Tagen – zum großen Missfallen seiner Eltern, die alles in Bewegung setzen, um das wieder rückgängig zu machen. Der temporeich­e Film wurde für seinen Witz, tolle Schauspiel­erinnen und Schauspiel­er und unerwartet­e Wendungen gelobt.

Gespannt wurde am Freitag noch die Premiere von Mohammed Rassulofs neuem Film „The Seed of the Sacred Fig“erwartet. Der iranische Regisseur hat kürzlich nach einer Verurteilu­ng unerlaubt den Iran verlassen und soll bei der Premiere am Nachmittag anwesend sein.

Vergangene­s Jahr erhielt das Justizdram­a „Anatomie eines Falls“von Justine Triet mit Sandra Hüller in der Hauptrolle die Goldene Palme. Auch mehrere weitere Auszeichnu­ngen werden in Cannes verliehen, etwa für die besten Darsteller. Dieses Jahr entscheide­t eine Jury unter dem Vorsitz von „Barbie“-Regisseuri­n Greta Gerwig über die Gewinner.

 ?? FOTO: DPA ?? Zoe Saldana (rechts), Schauspiel­erin aus den USA, und Selena Gomez, Schauspiel­erin und Sängerin aus den USA, posieren für Fotografen beim Fototermin für den Film „Emilia Perez“auf den 77. Internatio­nalen Filmfestsp­ielen in Cannes.
FOTO: DPA Zoe Saldana (rechts), Schauspiel­erin aus den USA, und Selena Gomez, Schauspiel­erin und Sängerin aus den USA, posieren für Fotografen beim Fototermin für den Film „Emilia Perez“auf den 77. Internatio­nalen Filmfestsp­ielen in Cannes.

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