Marion Ackermann wird Direktorin in Dresden
DÜSSELDORF/DRESDEN (dpa) - Sie war die jüngste Museumsleiterin Deutschlands, als sie 2003 Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart wurde: Marion Ackermann. Nach sechs Jahren wechselte sie nach Düsseldorf an die renommierte Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Jetzt folgt der nächste Karrieresprung: Die 51-jährige Kunsthistorikerin, die über Kandinsky promoviert wurde, wird Direktorin der weltberühmten Kunstsammlungen in Dresden.
Zwar hatte die nordrhein-westfälische Landesregierung den Vertrag von Marion Ackermann bereits bis 2023 verlängert. Doch das Angebot aus Dresden konnte die experimentierfreudige Expertin für zeitgenössische Kunst nicht ablehnen. Künftig wird sie als Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Herrin über 15 Einrichtungen sein – mit rund 1,5 Millionen Kunstwerken von Gemälden bis zu Waffen und Porzellan aus mehreren Jahrhunderten.
Seit sechseinhalb Jahren führt die international bestens vernetzte Ackermann die Kunstsammlung NRW, die das kulturelle Aushängeschild des Bundeslandes ist. Die nicht umfangreiche, aber äußerst renommierte Sammlung reicht von der klassischen Moderne bis in die Gegenwart. Für Nordrhein-Westfalen ist der Weggang Ackermanns ein herber Verlust.
Dresdens Sammlungen ziehen nicht nur Millionen von Besuchern an, sondern waren für Ackermanns Vorgänger – Hartwig Fischer und Martin Roth – auch ein Sprungbrett. Beide haben heute begehrte Stellen in London: Roth ist Direktor des Victoria and Albert Museum und Fischer des British Museum.
Marion Ackermann hat am Rhein klare Akzente gesetzt: Sie öffnete die Kunstsammlung konsequent auch für Künstler, die als „marktfern“gelten – und erntete dafür Lob und Kritik. Das Ständehaus K21 machte sie zu einem Ort für experimentierfreudige Gegenwartskünstler. Spektakulärer Besuchermagnet ist das begehbare „Spinnennetz“von Tomás Saraceno in rund 25 Meter Höhe. Das lockt vor allem junge Besucher an.