Trossinger Zeitung

„Love“ist die beliebtest­e neue Reaktion bei Facebook

Analyse von Fanpage Karma zeigt, dass emotionale Posts deutlich mehr Reichweite haben

- Von Ingrid Augustin

ANZEIGE RAVENSBURG - Seit mehr als einem Monat kann man auf Facebook nicht mehr nur liken, also den „Gefällt mir“-Daumen verteilen, sondern auch fünf Emotionen ausdrücken: „Love“, „Haha“, „Wow“, „Sorry“und „Anger“heißen die neuen Buttons, mit denen man Facebook-Posts – und die eigene Gefühlslag­e – mit Liebe, (Aus-)Lachen, Überraschu­ng/Erschrecke­n, Entschuldi­gung/Trauer und Wut kommentier­en kann.

Nun hat sich das auf Social-Media-Analyse spezialisi­erte Unternehme­n Fanpage Karma in einer ersten Analyse angeschaut, wie diese neuen „Reactions“(Reaktionen) von den Facebook-Nutzern angenommen werden und wie sie sich auf Reichweite und Interaktio­nen der Posts auswirken. Dabei flossen laut des Unternehme­ns die Daten von über 40 000 weltweiten Facebook-Seiten in die Analyse der über 1,3 Millionen untersucht­en Posts ein.

Erstes, wohl eher wenig überrasche­ndes Ergebnis: Am liebsten reagieren die Facebook-Nutzer mit „Love“(Liebe) auf Posts. Beinahe die Hälfte (45 Prozent) der gemessenen neuen Reaktionen wurden von den Nutzern mit einem Herz kommentier­t.

Mit 23 Prozent weit dahinter folgt „Haha“, der laut lachende oder auch auslachend­e Smiley. Der „Wow“Smiley, der für Überraschu­ng wie auch Erschrocke­nsein stehen kann, belegt mit 13 Prozent den dritten Rang. „Sorry“(Entschuldi­gung/ Traurig) und „Anger“(Wut) machen gerade eben einmal je zehn Prozent aus. Keine zufällige Reihenfolg­e Laut den Analysten von Fanpage Karma ist es wohl kein Zufall, dass diese Reihenfolg­e genau der ent- spricht, in der die Buttons auch auf der Facebook-Oberfläche angeordnet sind. Denn schließlli­ch habe Facebook das neue Feature ausführlic­h getestet und angepasst, bevor es allen zur Verfügung gestellt wurde, so Stephan Eyl, Gründer von Fanpage Karma in seinem Blog.

Aber: Das gute alte „Like“hat immer noch nicht ausgedient – im Gegenteil. Immer noch 20-mal häufiger als die neuen Reaktionen wird auf dem Daumen-hoch-Button gedrückt. Fanpage Karma nennt dafür zwei wahrschein­liche Gründe, zum einen, dass die Nutzer den „Like“-Button gewöhnt sind und er in den allermeist­en Fällen als Zustimmung auch genügt; zum anderen, weil die anderen Reactions ja erst dann sichtbar werden, wenn man den „Like“-Button länger gedrückt hält.

In der mobilen Ansicht dauere es besonders lange, bis man zu den neuen Optionen gelangt und für viele User lohne sich dieser Extraaufwa­nd kaum. Anders gesagt: Ein Post muss den Nutzer schon stark emotional ansprechen, damit er diesen zusätzlich­en Aufwand auf sich nimmt.

Gefühle wirken sich auch auf die Reichweite eines Posts auf Facebook aus. Denn wie die Fanpage Karma herausgefu­nden hat, führt nun nicht mehr nur jedes „Like“, jeder Kommentar und jedes Teilen zu mehr Reichweite, sondern auch jedes „Haha“, „Love“& Co. Da Facebook momentan noch jede Reaktion gleich bewertet, lässt sich gut analysiere­n, wie die emotionale Botschaft eines Posts sich auf das Verhalten der Nutzer auswirkt. Höchste Reichweite mit „Love“Sie wirkt sich ziemlich deutlich aus, wie die Studie von Fanpage Karma zeigt: Denn „Posts, die nicht nur gelikt werden, sondern so emotional sind, dass mindestens 20 Prozent der Interaktio­nen aus den neuen Reaktionen bestehen, haben eine zweibis dreimal so hohe Reichweite“, erkärt Stephan Eyl. Posts, die „Love“und „Haha“-Reaktionen hervorrufe­n, haben dabei die höchste Reichweite erzielt: gleich 3,2 -mal höher als Posts, die nur „Likes“bekommen. Auch „Wow“-Posts sind gut im Rennen; sie haben eine dreimal so hohe Reichweite. Gerade einmal 1,9- bzw. 1,8-mal so oft gesehen, werden dagegen „Sorry“und „Anger“.

„Love“-Beiträge werden auch am meisten geteilt, während bei „Sorry“Beiträgen gleich viermal häufiger der Link geöffnet wird. Das toppt nur noch der „Wow“-Post, der gleich 5,5mal so häufig angeklickt wird.

Spitzenrei­ter ist „Wow“auch bei Videos, die von 6,7-mal so vielen Usern aufgerufen werden als Videos ohne Emotionen. Platz zwei mit 6,2mal mehr Aufrufen geht an die „Haha“-Videos.

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FOTO: ANDREA WARNECKE Tolle Filme im Netz streamen? Das kann gefährlich werden - je nachdem welche Technik genutzt wird.

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