„Love“ist die beliebteste neue Reaktion bei Facebook
Analyse von Fanpage Karma zeigt, dass emotionale Posts deutlich mehr Reichweite haben
ANZEIGE RAVENSBURG - Seit mehr als einem Monat kann man auf Facebook nicht mehr nur liken, also den „Gefällt mir“-Daumen verteilen, sondern auch fünf Emotionen ausdrücken: „Love“, „Haha“, „Wow“, „Sorry“und „Anger“heißen die neuen Buttons, mit denen man Facebook-Posts – und die eigene Gefühlslage – mit Liebe, (Aus-)Lachen, Überraschung/Erschrecken, Entschuldigung/Trauer und Wut kommentieren kann.
Nun hat sich das auf Social-Media-Analyse spezialisierte Unternehmen Fanpage Karma in einer ersten Analyse angeschaut, wie diese neuen „Reactions“(Reaktionen) von den Facebook-Nutzern angenommen werden und wie sie sich auf Reichweite und Interaktionen der Posts auswirken. Dabei flossen laut des Unternehmens die Daten von über 40 000 weltweiten Facebook-Seiten in die Analyse der über 1,3 Millionen untersuchten Posts ein.
Erstes, wohl eher wenig überraschendes Ergebnis: Am liebsten reagieren die Facebook-Nutzer mit „Love“(Liebe) auf Posts. Beinahe die Hälfte (45 Prozent) der gemessenen neuen Reaktionen wurden von den Nutzern mit einem Herz kommentiert.
Mit 23 Prozent weit dahinter folgt „Haha“, der laut lachende oder auch auslachende Smiley. Der „Wow“Smiley, der für Überraschung wie auch Erschrockensein stehen kann, belegt mit 13 Prozent den dritten Rang. „Sorry“(Entschuldigung/ Traurig) und „Anger“(Wut) machen gerade eben einmal je zehn Prozent aus. Keine zufällige Reihenfolge Laut den Analysten von Fanpage Karma ist es wohl kein Zufall, dass diese Reihenfolge genau der ent- spricht, in der die Buttons auch auf der Facebook-Oberfläche angeordnet sind. Denn schließllich habe Facebook das neue Feature ausführlich getestet und angepasst, bevor es allen zur Verfügung gestellt wurde, so Stephan Eyl, Gründer von Fanpage Karma in seinem Blog.
Aber: Das gute alte „Like“hat immer noch nicht ausgedient – im Gegenteil. Immer noch 20-mal häufiger als die neuen Reaktionen wird auf dem Daumen-hoch-Button gedrückt. Fanpage Karma nennt dafür zwei wahrscheinliche Gründe, zum einen, dass die Nutzer den „Like“-Button gewöhnt sind und er in den allermeisten Fällen als Zustimmung auch genügt; zum anderen, weil die anderen Reactions ja erst dann sichtbar werden, wenn man den „Like“-Button länger gedrückt hält.
In der mobilen Ansicht dauere es besonders lange, bis man zu den neuen Optionen gelangt und für viele User lohne sich dieser Extraaufwand kaum. Anders gesagt: Ein Post muss den Nutzer schon stark emotional ansprechen, damit er diesen zusätzlichen Aufwand auf sich nimmt.
Gefühle wirken sich auch auf die Reichweite eines Posts auf Facebook aus. Denn wie die Fanpage Karma herausgefunden hat, führt nun nicht mehr nur jedes „Like“, jeder Kommentar und jedes Teilen zu mehr Reichweite, sondern auch jedes „Haha“, „Love“& Co. Da Facebook momentan noch jede Reaktion gleich bewertet, lässt sich gut analysieren, wie die emotionale Botschaft eines Posts sich auf das Verhalten der Nutzer auswirkt. Höchste Reichweite mit „Love“Sie wirkt sich ziemlich deutlich aus, wie die Studie von Fanpage Karma zeigt: Denn „Posts, die nicht nur gelikt werden, sondern so emotional sind, dass mindestens 20 Prozent der Interaktionen aus den neuen Reaktionen bestehen, haben eine zweibis dreimal so hohe Reichweite“, erkärt Stephan Eyl. Posts, die „Love“und „Haha“-Reaktionen hervorrufen, haben dabei die höchste Reichweite erzielt: gleich 3,2 -mal höher als Posts, die nur „Likes“bekommen. Auch „Wow“-Posts sind gut im Rennen; sie haben eine dreimal so hohe Reichweite. Gerade einmal 1,9- bzw. 1,8-mal so oft gesehen, werden dagegen „Sorry“und „Anger“.
„Love“-Beiträge werden auch am meisten geteilt, während bei „Sorry“Beiträgen gleich viermal häufiger der Link geöffnet wird. Das toppt nur noch der „Wow“-Post, der gleich 5,5mal so häufig angeklickt wird.
Spitzenreiter ist „Wow“auch bei Videos, die von 6,7-mal so vielen Usern aufgerufen werden als Videos ohne Emotionen. Platz zwei mit 6,2mal mehr Aufrufen geht an die „Haha“-Videos.