Winter schlägt noch einmal heftig zu
Wettereinbruch bringt Kälte, Frost und glatte Straßen
OFFENBACH (dpa) - Der Frühling hat am Donnerstag ein kurzes Gastspiel in Deutschland gegeben, aber der Winter schlägt nochmal zurück. In der kommenden Woche werde es voraussichtlich bis ins Flachland schneien, in Lagen ab 400 Metern könnte sich eine geschlossene Schneedecke bilden, sagte Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Donnerstag. „Ab Sonntag ist Winterkleidung angesagt.“
Die Kälte mit einstelligen Temperaturen tagsüber und Frost in den Nächten werde sich die ganze nächste Woche halten. Dazu regnet oder schneit es oft – Autofahrer sollten sich vor allem in höheren Lagen auf Eiskratzen am Morgen und glatte Straßen einstellen.
Am Donnerstag war es fast überall im Land bereits sommerlich warm, im Südwesten erwarteten die Meteorologen bis 23 Grad. Aber schon am Freitag wird das Intermezzo vorbei sein. „Bis zum Wochenende geht es steil bergab“, sagte Friedrich. Auch für die Meteorologen ist der späte Wintereinbruch in der letzten April-Woche ungewöhnlich. Zwar seien starke Wetterschwankungen zu dieser Jahreszeit nicht selten, „aber so extreme Kaltlufteinbrüche kommen nur alle paar Jahre vor“, sagte Friedrich. Schuld sei eiskalte Luft aus Grönland und der Arktis, die auf direktem Weg sehr rasch nach Mitteleuropa strömt. „Stefanie“sei das erste von einer ganzen Reihe von Tiefdruckgebieten, die in den nächsten Tagen über Skandinavien ostwärts ziehen. Der Höhepunkt der Kältewelle werde voraussichtlich Anfang der Woche erreicht.
Spürbar milder werde es erst gegen Ende nächster Woche. Temperaturen von 15 Grad seien aber wohl erst am 1. Mai zu erwarten. Die ungewöhnliche Kälte sei kein Widerspruch zur globalen Erwärmung. Solche Einzelereignisse änderten nichts am Trend zu steigenden Temperaturen.