Mit 100 000 Liter Wasser gegen den Dreck
Der Kreuzstraßentunnel ist mehrere Nächte zur Reinigung gesperrt
TUTTLINGEN - Schon am Eingang des Tunnels, der in gelbes Licht getaucht ist, hört man das laute Dröhnen des Tunnelwaschgerätes. Langsam rollen die Räder der riesigen Maschine vorwärts. Der Wasserdampf vernebelt die Sicht. An den bereits geputzten Stellen erstrahlt die Wand wieder in der weißen Farbe, die vorher durch eine schwarze Schicht Schmutz nicht mehr erkennbar war.
Rund 5000 Liter fasst der Tank der Maschine, die extra von einer Firma aus Calw ausgeliehen wurde. „Hier fahren jeden Tag rund 14 000 bis 15 000 Fahrzeuge durch“, sagt Kai Kirchmaier, der Tunnelwart des Kreuzstraßentunnels. Da komme ganz schön viel Dreck zusammen. Um alles wieder sauber zu bekommen werden rund 100 000 Liter Wasser benötigt.
Eine zweite Gruppe ist für die Reinigung der Lüftungsturbinen und der Notrufsäulen verantwortlich. Bewaffnet mit Hochdruckreinigern machen sie sich an die Arbeit. „Kannst du nachher den anderen helfen und die Hebebühne fahren?“, fragt ein Kollege. Und so muss Kai Kirchmaier selbst mit anpacken, obwohl er hauptsächlich für die Koordination der Arbeiten verantwortlich ist.
Als Tunnelwart ist Kirchmaier nicht nur an den fünf Abenden während der Tunnelreinigung und -wartung im Einsatz. „Ich bin zwei bis drei Tage in der Woche hier im Tunnel und erledige, was so anfällt“, sagt Kirchmaier. Seit eineinhalb Jahren wechselt er kaputte Lampen aus, räumt den Müll auf, kontrolliert die Notausgänge und die Notrufsäulen. Rund um die Uhr erreichbar sein Es sei ein sehr abwechslungsreicher Job, meint er. Nur die Bereitschaft, die er abwechselnd mit drei Kollegen für den Schwarzwald-Baar-Kreis und den Landkreis Rottweil übernimmt, sei manchmal etwas anstrengend. „Man muss rund um die Uhr erreichbar sein und es kann sein, dass man gerade im Bett liegt und wieder raus geklingelt wird“, sagt Kirchmaier.
Die arbeitsreiche Nacht endet für den Tunnelwart um 5 Uhr morgens, nachdem sie um 20 Uhr abends angefangen hat. Von seinem Kontrollraum aus steuert er die Schranken, die die Durchfahrt durch den Tunnel verhinderen. Pünktlich gibt er den Kreuzstraßentunnel für den Autoverkehr wieder frei. „Bevor ich die Schranken öffne, fahre ich noch einmal zur Kontrolle durch den Tunnel, damit auch sicher alle Geräte weggeräumt sind“, sagt er. Anschließend heben die Kollegen auch die Sperrungen auf den Seitenstraßen auf.
Doch nicht nur die Schranke kann Kai Kirchmaier vom Kontrollraum aus steuern: Im Tunnel sind 41 Kameras, die dauerhaft den Verkehr überwachen, sowie eine CO-Messung und eine Brandmeldeanlage verbaut, die regelmäßig Informationen liefern. „Ich habe schon eine gewisse Verantwortung, damit niemandem etwas passiert“. Der Kreuzstraßentunnel wird in den Nächten zwischen dem 25. und 28. April jeweils von 20 bis 5 Uhr gesperrt.