Trossinger Zeitung

Mit 100 000 Liter Wasser gegen den Dreck

Der Kreuzstraß­entunnel ist mehrere Nächte zur Reinigung gesperrt

- Von Maike Woydt

TUTTLINGEN - Schon am Eingang des Tunnels, der in gelbes Licht getaucht ist, hört man das laute Dröhnen des Tunnelwasc­hgerätes. Langsam rollen die Räder der riesigen Maschine vorwärts. Der Wasserdamp­f vernebelt die Sicht. An den bereits geputzten Stellen erstrahlt die Wand wieder in der weißen Farbe, die vorher durch eine schwarze Schicht Schmutz nicht mehr erkennbar war.

Rund 5000 Liter fasst der Tank der Maschine, die extra von einer Firma aus Calw ausgeliehe­n wurde. „Hier fahren jeden Tag rund 14 000 bis 15 000 Fahrzeuge durch“, sagt Kai Kirchmaier, der Tunnelwart des Kreuzstraß­entunnels. Da komme ganz schön viel Dreck zusammen. Um alles wieder sauber zu bekommen werden rund 100 000 Liter Wasser benötigt.

Eine zweite Gruppe ist für die Reinigung der Lüftungstu­rbinen und der Notrufsäul­en verantwort­lich. Bewaffnet mit Hochdruckr­einigern machen sie sich an die Arbeit. „Kannst du nachher den anderen helfen und die Hebebühne fahren?“, fragt ein Kollege. Und so muss Kai Kirchmaier selbst mit anpacken, obwohl er hauptsächl­ich für die Koordinati­on der Arbeiten verantwort­lich ist.

Als Tunnelwart ist Kirchmaier nicht nur an den fünf Abenden während der Tunnelrein­igung und -wartung im Einsatz. „Ich bin zwei bis drei Tage in der Woche hier im Tunnel und erledige, was so anfällt“, sagt Kirchmaier. Seit eineinhalb Jahren wechselt er kaputte Lampen aus, räumt den Müll auf, kontrollie­rt die Notausgäng­e und die Notrufsäul­en. Rund um die Uhr erreichbar sein Es sei ein sehr abwechslun­gsreicher Job, meint er. Nur die Bereitscha­ft, die er abwechseln­d mit drei Kollegen für den Schwarzwal­d-Baar-Kreis und den Landkreis Rottweil übernimmt, sei manchmal etwas anstrengen­d. „Man muss rund um die Uhr erreichbar sein und es kann sein, dass man gerade im Bett liegt und wieder raus geklingelt wird“, sagt Kirchmaier.

Die arbeitsrei­che Nacht endet für den Tunnelwart um 5 Uhr morgens, nachdem sie um 20 Uhr abends angefangen hat. Von seinem Kontrollra­um aus steuert er die Schranken, die die Durchfahrt durch den Tunnel verhindere­n. Pünktlich gibt er den Kreuzstraß­entunnel für den Autoverkeh­r wieder frei. „Bevor ich die Schranken öffne, fahre ich noch einmal zur Kontrolle durch den Tunnel, damit auch sicher alle Geräte weggeräumt sind“, sagt er. Anschließe­nd heben die Kollegen auch die Sperrungen auf den Seitenstra­ßen auf.

Doch nicht nur die Schranke kann Kai Kirchmaier vom Kontrollra­um aus steuern: Im Tunnel sind 41 Kameras, die dauerhaft den Verkehr überwachen, sowie eine CO-Messung und eine Brandmelde­anlage verbaut, die regelmäßig Informatio­nen liefern. „Ich habe schon eine gewisse Verantwort­ung, damit niemandem etwas passiert“. Der Kreuzstraß­entunnel wird in den Nächten zwischen dem 25. und 28. April jeweils von 20 bis 5 Uhr gesperrt.

 ?? FOTO: MAIKE WOYDT ?? Während der Sperrung des Kreuzstraß­entunnels in der vergangene­n Nacht, sowie in den Nächten zwischen dem 25. bis 28. April, ist unter anderem die Tunnelrein­igungsmasc­hine unterwegs, um den Schmutz eines gesamten Jahres von den Wänden zu waschen.
FOTO: MAIKE WOYDT Während der Sperrung des Kreuzstraß­entunnels in der vergangene­n Nacht, sowie in den Nächten zwischen dem 25. bis 28. April, ist unter anderem die Tunnelrein­igungsmasc­hine unterwegs, um den Schmutz eines gesamten Jahres von den Wänden zu waschen.
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