Kreistags-Ausschuss verärgert über Verkehrswegeplan
TUTTLINGEN (dh) - Der Bundesverkehrswegeplan 2030 ist im Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistages nur teilweise auf Zustimmung gestoßen. Wie berichtet, sind die Ortsumfahrungen der B 14 (Spaichingen, Balgheim, Rietheim-Weilheim) sowie der B 311 um Immendingen im vordringlichen Bedarf gelistet – was Kreisräten und Kreisverwaltung zusagt. Dass der zweigleisige Ausbau der Gäubahn nicht ebenso dringlich sei, ist für Landrat Stefan Bär unverständlich.
„Das ist eine Entwicklung, mit der man nicht rechnen konnte“, sagte er in der Sitzung des Ausschusses. Gemeinsam mit den Landkreisen Rottweil und Schwarzwald-Baar sowie der IHK will der Kreis Tuttlingen deshalb gegen die Entscheidung protestieren. Im Regionalverband am Freitag soll eine gemeinsame Stellungnahme verabschiedet werden.
Veräppelt kam sich Kreisrat Dieter Müller (SPD) vor: „Wir haben alle gemeinsam am Bahnhof Tuttlingen protestiert“, erinnerte er. Jetzt sei ihm klar, sämtliche Politiker hätten „nur unsere Stimmen für Stuttgart 21 eingesammelt“. Ähnlich wie Susanne Reinhard-Klotz (OGL) betonte er, dass das zweite Gleis auf der Strecke seit 70 Jahren fehle. „Wir müssen das Bewusstsein der Bevölkerung stärken, wie wichtig dieses Gleis auch im Zusammenhang mit Stuttgart 21 ist“, so Müller.
Leo Grimm (FDP) mahnte an, auch zu betonen, dass die Ortsumfahrung Spaichingen aus dem Gesamtprojekt ausgegliedert werden könne, um sie früher zu verwirklichen. „Dieses Gesamtprojekt für 80 Millionen Euro könnte den Verantwortlichen schnell zu teuer sein, um es umzusetzen“, so Grimm. ANZEIGE