„Mit Spaß kommt der Erfolg von selbst“
Trossinger Sängerin Lily Schrumpf steht im Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“
Sängerin Lily Schrumpf steht im Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“.
TROSSINGEN - Kommt Deutschlands beste Nachwuchssängerin aus Trossingen? Die 17-jährige Lily Schrumpf hat sich in den Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“gesungen und wird dort im Mai gegen die besten Sängerinnen in ihrer Altersklasse antreten.
Lily Schrumpfs Sängerkarriere fing - wie wohl manch eine andere unter der heimischen Dusche an. So beschreibt auch die Schülerin ihre ersten Singversuche: „Hobbymäßig habe ich schon immer sehr gern gesungen“, erzählt die 17-jährige Abiturientin. Ernst wurde es dann vor vier Jahren: „Eine Freundin und ich suchten ein neues Hobby und unsere Eltern haben uns in der Musikschule angemeldet“. Nach vielen Jahren, die sie mit Keyboard und Mundharmonika verbracht hatte, wurde der damals Vierzehnjährigen klar: „Das ist genau mein Ding“.
Sie habe schon immer singen wollen, erzählt Lily Schrumpf. „Die Musik hat mir erst mit dem Gesangsunterricht richtig Spaß gemacht“. Ihre Laufbahn begann zu Grundschulzeiten, als sie sich in der RhythmikGruppe der Musikhochschule beteiligte und regelmäßig in den Rhythmicals mitwirkte. Fast schon nostalgisch denkt sie an die Zeit, als ihre Liebe zur Musik geweckt wurde, zurück: „Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages damit Erfolg haben würde“.
Erfolg hat die junge Trossingerin nach einer spontanen Teilnahme am Musikwettbewerb „Jugend musiziert“schafft es Lily Schrumpf bis in das große Finale - den Bundeswettbewerb in Kassel. Wie es dazu kam? „Eigentlich wollte ich nie beim Wettbewerb mitmachen, ich habe mir nie Chancen ausgerechnet“, erzählt Lily und fügt lächelnd hinzu: „Es war eine spontane Idee“. Nach dreieinhalb Jahren Unterricht füllt sie im November vergangenen Jahres den Anmeldebogen aus. Erwartet werden eine Eigenkomposition und verschiedene Lieder. Die Zeit läuft.
„Jeder kann singen“, verrät die Jungsängerin und betont die Wichtigkeit einer guten Stimmbildung. Ihren Gesangsunterricht mit Gesanglehrerin Maria Martìnez-Gabaldon beschreibt sie deshalb als eine Mischung aus Stimmbildung und viel Spaß. Übung macht auch im Gesang den Meister, doch feste Zeiten hat Lily Schrumpf nicht: „Ich singe nach Gefühl, manchmal bin ich einfach in Singlaune, dann geschieht das ganz von selbst“. Lilys Alltag hat trotzdem feste Strukturen und Tagesabläufe. Neben dem großen Hobby gibt es auch die Schule, die die Abiturientin nicht vernachlässigt: „Die Doppelbelastung ist schon stressig, aber es hat trotzdem gut funktioniert“, stellt sie fest. Zusammenarbeit mit Felix Heimburger und Thomas Förster „Gut funktioniert“ist eine Untertreibung. Die Sängerin und ihr Team, bestehend aus Gitarrist Felix Heimburger und Jazz-Pianist Thomas Förster, haben den Regional- und den Landeswettbewerb mit zwei ersten Plätzen abgeschlossen. Das Liederrepertoire war durchaus breit gefächert: Neben der Eigenkomposition, die in Zusammenarbeit mit Schulkamerad Felix Heimburger entstand, standen deutsche und englische Songs und sogar ein französisches Lied auf dem Programm - Lily versuchte immer, viele Gefühle hereinzubringen und etwas eigenes aus den Stücken zu machen - mit Erfolg. „Es war einfach unglaublich, fast schon surreal“, schwärmt Lily Schrumpf und erinnert sich an die erste Preisverleihung in Tuttlingen. „Es hat mich einfach bestätigt, zum ersten Mal wurde ich wirklich ausgezeichnet“.
Der Blick in die Zukunft ist noch ungewiss, Lily kann sich einen musikalischen Beruf vorstellen, möchte aber eigentlich Pädagogin werden. Das Abenteuer „Jugend musiziert“sieht sie als eine Reise, die sie mit Spannung beschreitet: „Ich habe keine Erwartungen und bin nicht sicher, wie es weitergehen wird, aber ich sehe das alles als Geschenk. Das wäre ohne viele Personen nicht möglich gewesen“. Der Bundeswettbewerb in Kassel beginnt am 12. Mai: „Wenn man Spaß hat, kommt der Erfolg schon von selbst“, sagt sie und lächelt dabei. Dann klingelt es an der Tür und Felix Heimburger kommt zum Üben vorbei.