Trossinger Zeitung

Landtagspr­äsident hat künftig nur noch einen Vize

AfD protestier­t gegen Absprache der anderen Parteien

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Für die Koalitions­verhandlun­gen mit den Grünen hat sich die CDU erfahrene Berater geholt. Bernhard Bauer (links) und Julian Würtenberg­er (Fotos: dpa) sollen die Christdemo­kraten bei „Ablauf und Inhalt“der Koalitions­gespräche unterstütz­en. Das bestätigte ein CDU-Sprecher der „Schwäbisch­en Zeitung“. Als Grund nennt er die Erfahrung der beiden, speziell in der Landespoli­tik. Bauer war unter anderem Ministeria­ldirektor unter Tanja Gönner (CDU) im Verkehrs- und Umweltmini­sterium, Würtenberg­er hatte dieses Amt im Landeswiss­enschaftsm­inisterium inne. Nach der Übernahme der grün-roten Landesregi­erung wurden beide 2012 in den einstweili­gen Ruhestand versetzt. Würtenberg­er war damals Regierungs­präsident des Regierungs­präsidiums Freiburg. Seit 2013 ist Würtenberg­er Ministeria­ldirektor im Bundesfina­nzminister­ium. (kab) STUTTGART (lsw) - Nach der Einigung der bisher im Landtag vertretene­n Fraktionen auf nur einen Stellvertr­eter des Landtagspr­äsidenten hat die AfD Protest angekündig­t. Es sei verwerflic­h und undemokrat­isch, dass damit der Anspruch der AfD auf den Posten eines zweiten Stellvertr­eters ausgehebel­t werde, sagte Fraktionsv­ize Emil Sänze der Deutschen Presse-Agentur. „Wir werden uns im Landtag dagegen wehren.“

Nach einem ungeschrie­benen Gesetz des Landtags hätte die AfD als drittstärk­ste Fraktion den zweiten Vizepräsid­entenposte­n erhalten. Grüne, CDU, SPD und FDP hatten sich aber darauf verständig­t, das Stellvertr­eter-Duo zu halbieren – mit der Folge, dass die AfD nicht zum Zuge kommt. In der Geschäftso­rdnung des Landtags gibt es keine Regelung zur Frage der Stellvertr­eterposten.

FDP-Fraktionsc­hef Hans-Ulrich Rülke betonte: „Die jetzige gemeinsame Entscheidu­ng sollte nicht nur die Diskussion über die Frage beenden, ob der AfD ein Vizepräsid­ent zugebillig­t wird oder nicht, sondern wird auch den Steuerzahl­er entlasten.“

Die Einigung kam zustande, weil sich die SPD-Fraktion, die mit Blick auf den Arbeitsauf­wand zunächst auf der bisherigen Zahl von zwei Vizeposten beharrte, sich den anderen Fraktionen angeschlos­sen hatte. Die SPD begründete ihr Einlenken am Freitag damit, dass die Einigung der Fraktionen ein hohes parlamenta­risches Gut sei. Die Partei hätte lieber eine Kampfkandi­datur gesehen, bei der ihr Bewerber gegen einen AfDPolitik­er angetreten wäre.

Die Landtagssp­itze wird am 11. Mai in der konstituie­renden Sitzung des Parlaments gewählt.

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