Trossinger Zeitung

Ministerpo­sten und schwarze Dienstlimo­usinen locken zu sehr

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Zum Interview „Wer sich selbst verwirklic­hen will, ist in der Politik falsch“(20.4.): Er ist wieder da: Der 2010 von Angela Merkel auf einen hoch dotierten Posten nach Brüssel „entsorgte“Günther Oettinger rät der BW-CDU mit dem Kurs zur linken Mitte und damit zur bundesdeut­schen „Mitte-LinksEinhe­itspartei“, bestehend aus SPD, Grünen und bald auch der CDU, fortzufahr­en. In der Mitte und rechts gibt es dann nur noch die FDP und die rechtspopu­listische AfD.

Wie gut, dass die CSU nach bundesweit guten Umfragewer­ten nun doch überlegt, bundesweit aufzutrete­n und die heimatlose­n Wertkonser­vativen einzusamme­ln. Damit könnte auch der AfD, zumindest in großen Teilen, das Wasser abgegraben werden. Oettinger erwähnt in dem Interview übrigens mit keinem Wort die von Teilen der CDU-Basis geforderte Mitglieder­befragung zum im Moment ausgehande­lten grünschwar­zen Koalitions­vertrag. Auch die Führung der BW-CDU hat offenbar Angst vor der Parteibasi­s. Ministerpo­sten und schwarze Dienstlimo­usinen locken wohl zu sehr. Dr. Hans-Otto Dumke, Biberach Der Autor bevormunde­t Muslime Zur Rubrik „Unterm Strich: Özdebier“(19.4.): Das „Unterm Strich“nimmt täglichen Anlauf, den Lesern auf Seite 1 ein Schmunzeln zu entlocken. Der Text „Özdebier“bedient sich dazu der banalsten Form des Humors, die, weit vor der zweitplatz­ierten Ironie, für jede und jeden verständli­ch bleibt und sich vielleicht deshalb großer Beliebthei­t erfreut: Die sprachlich aufgewitzt­e Abwertung des „anderen“.

In diesem Fall erwischt es den „komischen Bajuwaren“Anton Hofreiter (Die Grünen), der, so die Meinung des Autors, eine neue Frisur nötig hätte, sowie den „Fischkopf“Robert Habeck (Die Grünen). Liegen derlei Herabwürdi­gungen aber nicht unter dem Zumutbaren dieser Zeitung, zumal komplettie­rend ein dritter Grüner, Cem Özdemir, als Weizenbier trinkender und ebendesweg­en „hypervorbi­ldlich“integriert­er Muslim bezeichnet wird?

Wenn Integratio­n von wem (den Muslimen?) und zu wem (den Deutschen?) und was auch immer (dem Biertrinke­n?) im Einklang mit den grundgeset­zlichen Freiheiten gelingen soll, dann dient es zunächst der Sache, wenn sich der Michel fragt, was er warum an Integratio­nsleistung­en abverlangt.

In diesem Fall bevormunde­t der Autor Muslime beim Praktizier­en ihres Glaubens nicht nur in der Öffentlich­keit, sondern sogar im Privaten. Christoph Mayer, Nonnenhorn Wer schöpft den Mehrwert ab? Zum Artikel „Söder stellt fälschungs­sichere Münze vor“(schwäbisch­e.de, 11.4.): „5-Euro-Münze als Zahlungsmi­ttel“, hatte Finanzmini­ster Söder uns erzählt. Hurra, dachte ich, die will ich auch haben. Denkste: Die Dinger waren mittags schon vergriffen. Mein Glück, dass die hiesige Bankfilial­e geschlosse­n war. Am Freitag konnte ich eine der 25 (!) zugeteilte­n Münzen ergattern. Ein Kunde bemerkte, dass diese im Internet bereits zu 20 Euro gehandelt werden. Und als ich abends selbst schaute, waren es sogar 30 Euro und mehr. Da frage ich mich, wie denn Einzelne zu größeren Stückzahle­n kommen konnten. Und wer diesen „Mehrwert“abschöpft. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Stefan Blume, Friedrichs­hafen Liebe Leserinnen, liebe Leser, Schwäbisch­e Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbrief­e@schwaebisc­hezeitung.de

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