Laien im Luftraum
Es ist ja so: Der Trossinger an sich beansprucht die Hoheit über den eigenen Luftraum. Wie es um den einzelnen Musikstädter in seiner unmittelbaren Nähe um die Frischluft bestellt ist, lässt er von niemand anderem bestimmen, und ganz allgemein lässt sich hier – wie im nahen Kurort Bad Dürrheim offiziell anerkannt – ebenfalls „mildes Reizklima“feststellen.
Wozu das Klima in der Musikstadt die Einwohner schon alles gereizt hat sei dahin gestellt, jedenfalls ist an einigen Stellen wiederum Luftraum entstanden, wo früher keiner war: Am Marktplatz fehlt ein altes Trossinger Bauernhaus, und bei der EnTro in der Christian-MessnerStraße fällt gerade alte Bausubstanz, die im Prinzip noch ganz in Ordnung gewesen wäre, und macht Luft für einen umfassenden Neubau.
An Geld und Einfallsreichtum scheint es nicht zu mangeln, bleibt abzuwarten, welche Luftschlösser da für welchen Preis demnächst realisiert werden.
Luft jedenfalls wird immer kostbarer, Sänger und Akkordeonisten wandeln sie ja sogar in Kunst um. In den Einfallsschneisen der Flughäfen ringt man um jeden Kubikmeter, wie neulich der Beinahe-Unfall einer Verkehrsmaschine mit einer Drohne am Londoner Flughafen gezeigt hat. Eine Kamera-Drohne hat unlängst den Skifahrer in Madonna di Campiglio fast zu Fall gebracht, und demnächst wollen Paketdienste die ManPower einsparen und die Fracht von Amazon, ebay und Beate Uhse per Drohne zustellen.
Etwa fünf Kilogramm wiegen die leichtesten Drohnen, mit denen Weinberge gespritzt oder neuerdings immer häufiger Luftaufnahmen, Filme und Fotos angefertigt werden. Dies alles ohne Pilotenschein, versteht sich: der Luftraum, ob Baulücke oder Verkehrsweg, wird hierzulande sehr den Laien überlassen …