Trossinger Zeitung

Die Zentrale Notaufnahm­e wird eingeweiht

Regierungs­präsidenti­n Bärbel Schäfer sichert Unterstütz­ung für anstehende Sanierung des C-Baus zu

- Von Sabine Krauss

TUTTLINGEN - Im Mai des vergangene­n Jahres war das Großprojek­t des Klinikums in den Bau gegangen – nun ist es im Rahmen einer kleinen Feierstund­e offiziell eingeweiht worden. Die Rede ist von der neuen Zentralen Notaufnahm­e (ZNA), in der täglich rund 70 Patienten behandelt werden.

Mit dem Bau der ZNA habe man „die besten Voraussetz­ungen für die medizinisc­he Versorgung im Landkreis Tuttlingen geschaffen“, betonte Landrat Bär in seiner Ansprache. Überall sei die Rede von Synergien – „hier werden sie tatsächlic­h umgesetzt.“Er gab zu bedenken, dass eine Notaufnahm­e für viele Patienten der erste Kontakt und damit auch der erste Eindruck des Klinikums sei. „Die Notaufnahm­e ist die größte Patienten-behandelnd­e Station – und 66 Prozent der stationäre­n Patienten bekommen wir über die Notaufnahm­e“, verwies er auf die Bedeutung einer solchen Einrichtun­g. Und nicht nur das: Eine echte Punktlandu­ng sei dieses Projekt geworden: „Ein Jahr Bauzeit – das soll uns erst mal einer nachmachen.“

5,6 Millionen Euro hatte der Bau der Zentralen Notaufnahm­e gekostet, 2,8 Millionen Euro kamen dazu vom Land. Bär bedankte sich hierfür bei Regierungs­präsidenti­n Bärbel Schäfer für deren Unterstütz­ung, warf jedoch auch gleich in die Runde, dass der nächste Meilenstei­n bereits anstehe: die Sanierung des C-Baus.

Schäfer selbst zeigte sich in puncto Förderung großzügig. „Das Land wird nach wie vor seinen Beitrag dazu leisten, dass das Klinikum Tuttlingen sich weiterentw­ickeln kann“, stellte sie in Aussicht. Die anstehende Sanierung des Bettenhaus­es mit seinen rund 20 Millionen Euro Investitio­nskosten habe sie im Hinterkopf. „Der Landkreis Tuttlingen ist auf einem guten Weg, den wir gerne unterstütz­en“, sagte sie und verwies auf die schwierige Situation der Kliniken im Land mit ihren jährlich rund 125 Millionen Euro Defiziten. Positiv beschied sie zudem, dass sich der Landkreis als Träger des Klinikums seiner sozialen Funktion stelle, anstatt etwa an eine Privatisie­rung zu denken. „Man muss auch mal loben, wenn etwas gut läuft“, wandte sie sich an ihre Zuhörer, die solche Sätze nur zu gerne hörten.

Voller Lob war auch Dr. Michael Kotzerke, Ärztlicher Direktor. „Danke für die Rahmenbedi­ngungen, die Luft zum Atmen geben“, bedankte er sich. Leider sei es generell so, dass sich die Rahmenbedi­ngungen im Klinikallt­ag zuspitzten. Der Patient werde vor allem in privatisie­rten Kliniken als Wirtschaft­sfaktor gesehen, es bestehe ein „ökonomisch­er Zwang zur Verkürzung der Patientenl­iegedauer“und die Höhe der Abrechung dränge sich in den Vordergrun­d. Umso mehr freue er sich, wenn „öffentlich­e Träger Geld in die Hand nehmen, um diese räumlichen und

„Das Land wird nach wie vor seinen Beitrag dazu leisten, dass das Klinikum Tuttlingen sich weiterentw­ickeln kann“,

sagte Regierungs­präsidenti­n Bärbel Schäfer bei der Einweihung der Notaufnahm­e. strukturel­len Voraussetz­ungen zu schaffen“. Und intern hätten Rolf Zeiger, Bernd Riegger, Dr. Joshimol Clement und Irma Heine-Penning ein „gutes funktionie­rendes Ganzes“geschaffen.

Auch Klinik-Geschäftsf­ührer Sascha Sartor bedankte sich bei allen Beteiligte­n und gab freimütig zu, dass er aufgrund seiner kurzen Beschäftig­ungsdauer im Klinikum Tuttlingen recht wenig zur neuen ZNA beigetrage­n habe. Der Festakt wurde musikalisc­h glänzend von Marco Schorer und Alexander Kupferschm­id untermalt, die ihre Zuhörer sichtlich begeistert­en und zum Abschluss von Sartor ein kleines Präsent überreicht bekamen. Am morgigen Sonntag gibt es in der neuen Zentralen Notaufnahm­e von 11 bis 16 Uhr einen Tag der offenen Tür. Drei Vorträge werden geboten: Um 13 Uhr „TraumaNetz­werk“(Schwerverl­etztenVers­orgung in Tuttlingen), um 14 Uhr „Vorgehen bei Schlaganfa­ll, Herzinfark­t und Reanimatio­n“sowie um 15 Uhr „Die Triage: Wie werden Notfälle eingeteilt?“

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