Trossinger Zeitung

„Es gibt keine Tendenz“

Hermann Hummels (56), Vater und Berater von BVB-Star Mats Hummels, über die Wechselger­üchte

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DORTMUND (SID/sz) - Mats Hummels selbst hält sich bedeckt. BVBKlubche­f Hans-Joachim Watzke möchte um den Star kämpfen, „wie ich noch nie um einen Spieler gekämpft habe“. Und Markus Hörwick, der Sprecher des FC Bayern, erklärte, dass es zu respektier­en gelte, dass der Weltklasse-Verteidige­r ein Spieler von Borussia Dortmund sei und dort bis 2017 unter Vertrag stehe. Doch seitdem Hermann Hummels, Vater und Berater des 27-Jährigen, erklärt hat, dass für seinen Sohn auch eine Rückkehr zum FC Bayern in Frage komme, kocht die Gerüchtekü­che über. Der Sportinfor­mationsdie­nst sprach mit Hermann Hummels, der selbst bis 2012 als Jugendkoor­dinator an der Säbener Straße gearbeitet hat. Herr Hummels, verhandeln Sie bereits mit dem Bayern München? Das werde ich selbstvers­tändlich nicht kommentier­en. Aber Sie haben den Namen bewusst fallengela­ssen, oder? Nein, nein. Ich habe den Namen nicht bewusst platziert. Das würde ich nicht einmal tun, wenn wir konkret verhandeln würden. Warum war der Vereinsnam­e dann überall zu lesen? Ich habe gesagt, dass Mats vielleicht noch mal bei einem anderen Topklub spielen möchte. Ich bin dann gefragt worden, ob auch Bayern dazugehört und habe gesagt: Wenn ich sage, Bayern gehört nicht dazu, mache ich mich lächerlich. Ich hätte auch Real, Barcelona, Atlético, Juventus, PSG, ManCity oder sonstwas sagen können. Auch Manchester City kann sehr interessan­t sein. Sie sind dieses Jahr nicht so gut, werden aber nächstes Jahr Meister und bekommen einen der besten Trainer der Welt. Ihr Sohn, der 2008 in München nach zuvor 13 Jahren beim FC Bayern keine Chance erhielt, scheint sich zu quälen. Was macht die Entscheidu­ng für ihn so schwierig? Es ist superschön für ihn beim BVB. Trotzdem kann man auf die Idee kommen, was anderes zu machen. Er überlegt schwer und grübelt. Weil er 27 ist, weil die Entscheidu­ng endgültig ist. Bei den Überlegung­en spielt auch das Ausland eine Rolle. Er ist an einem Punkt, an dem er sagt: Boah, das ist eine schwierige Entscheidu­ng. Das Ganze muss reizvoll sein. Aus den Aussagen Ihres Sohnes lässt sich eine Tendenz gegen Dortmund ablesen. Gibt es diese? Es gibt keine Tendenz. Es geht nicht um den finalen Zustand, sondern um den Prozess, der ihm zu schaffen macht. Was steht auf der positiven Seite, was auf der anderen? Wenn du, wie jetzt, auf allen Seiten nur Pro-Argumente hast, ist das schwierig. Du machst was für den Rest deiner Fußballkar­riere. Es ist auch ein Pokerspiel. Mit wie vielen Vereinen wird verhandelt? Es ist immer so: Frischen Spargel im Angebot zu haben, ist besser, als verfaulten anzubieten. Sie selbst sind vom FC Bayern nach 17 Jahren im Unfrieden geschieden. Wäre das nun ein Hindernis? Es bleibt kein Groll zurück. Das nimmt man nicht mehr persönlich. Es ist ein Geschäft. Da wird es auch mal rabaukig, dann ist es wieder gut.

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FOTO: DPA Jubel im Schwarzwal­dstadion: Vincenzo Grifo (Dritter von links) feiert mit den Freiburger Kollegen sein Tor zum 1:0 gegen Duisburg.

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