Trossinger Zeitung

Billiger Auto fahren

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orsprung durch Technik? Zumindest im internen Wettstreit der Konzernmar­ken kann Audi diesen Anspruch immer nur kurz erfüllen. Denn kaum feiern die Bayern irgendeine Premiere, wird die Neuheit von der Konzernmut­ter VW übernommen und etwas breiter gestreut. So ging es auch dem A3, der immer nur so lange die Nase vorn hatte, bis es einen neuen Golf gab. Doch jetzt arbeitet Audi mit mehr Zinnober aus der Abteilung Assistenz und Infotainme­nt und mit weniger Zylindern mal wieder einen kleinen Vorsprung heraus. Denn wenn im Sommer zu Preisen ab 23 300 Euro die gründlich aufgefrisc­hten Varianten des vornehmen Kompakten in den Handel kommen, ist die Konzernhie­rarchie neu sortiert – und der Golf sieht vorübergeh­end etwas älter aus.

Die retuschier­te Front und die neuen Leuchten vorn und hinten werden dabei allerdings zu Petitessen. Was wirklich zählt für den Dreitürer, den Sportback mit fünf Türen, die Limousine und das Cabrio, sind die elektronis­chen Neuheiten auf der Optionslis­te. Als ersten Kompakten gibt es den A3 dann mit einem Staupilote­n, der nicht nur automatisc­h Tempo und Abstand hält und nach dem Stillstand von alleine wieder anfährt, sondern – wie sonst nur in der Oberklasse – kurzfristi­g auch das Lenken übernimmt. Kameras warnen den Fahrer vor Querverkeh­r, und wer am Lenkrad ausfällt, wird mit dem Emergency Assist sicher zum Stehen gebracht. Außerdem leuchten die LED-Scheinwerf­er die Fahrbahn mit ihrem neuen MatrixLich­t noch besser aus.

Auch beim Infotainme­nt rüsten die Bayern auf: Der ausfahrbar­e Bildschirm für das modernisie­rte Navigation­ssystem mit erweiterte­r Sprachsteu­erung wird zum Standard und lässt sich nun optional um eine integriert­e LTE-Verbindung ergänzen. Hinter dem Lenkrad kann man ebenfalls auf digitale Technik setzen: Als erster Kompakter aus dem Konzern kommt der A3 auf Wunsch mit dem Virtual Cockpit. Und wer während der Fahrt nicht auf sein Smartphone verzichten möchte, kann dieses nicht nur besser integriere­n, sondern in der Mittelarml­ehne zudem kabellos laden.

Obwohl die Elektronik­er mit dem Facelift die meiste Arbeit hatten, waren auch die klassische­n Gewerke nicht untätig. Zwei der drei Benzinmoto­ren sind deshalb neu im Programm: An der Basis steht zum ersten Mal ein Dreizylind­er, der mithilfe eines Turbos aus einem Liter Hubraum immerhin 115 PS presst. Und die Spitze markiert ein neuer 2,0-Liter-TFSI mit 190 PS und sieben statt sechs Gängen fürs serienmäßi­ge Doppelkupp­lungsgetri­ebe. Unveränder­t übernommen wird der 150 PS starke 1,4-Liter mit Zylinderab­schaltung. Ebenfalls aus der ersten Halbzeit bekannt sind die drei Diesel mit 1,6 Litern Hubraum und 110 PS sowie mit 2,0 Litern und 150 oder 184 PS. Auch die alternativ­en Antriebe sind geläufig: der e-tron Sportback mit Plug-in-Hybrid und der g-tron Sportback mit Erdgasvorr­üstung. Nur bei den Sportmodel­len tut sich noch was: Der in allen vier Karosserie­varianten lieferbare S3 bekommt eine kleine Kraftkur und steht jetzt mit 310 PS und 400 Nm im Datenblatt.

Fürs Erste setzt sich der A3 damit tatsächlic­h wieder an die Spitze im Segment und hält vor allem seinen aufmüpfige­n Vetter aus Wolfsburg auf Distanz. Doch zumindest im Familiendu­ell werden die Bayern den Vorsprung nicht lange halten können. Denn spätestens auf dem Pariser Salon im Oktober zieht VW mit dem Update des Golf nach. Die Kosten fürs Auto sind gesunken: Sie liegen im Vergleich zum vergangene­n Frühjahr um 3,6 Prozent niedriger. Das zeigt der aktuelle Kraftfahre­rpreis-Index, den der ADAC zusammen mit dem Statistisc­hen Bundesamt vierteljäh­rlich ermittelt. Zum einen entlasten um 13,5 Prozent günstigere Kraftstoff­preise die Autofahrer. Die Kosten für Autoversic­herungen sanken durchschni­ttlich um zwei Prozent. Für Reparature­n mussten dagegen im Schnitt zwei Prozent mehr ausgegeben werden. Die Preise für neue Autos kletterten um 1,1 Prozent, die für Ersatzteil­e um ein Prozent. (dpa)

Fehlendes Schild kostet

Wer unterwegs sein Kennzeiche­n verloren hat und nach Hause weiterfähr­t, riskiert ein Bußgeld von 60 Euro. Das erklärt Frank Häcker von der Arbeitsgem­einschaft Verkehrsre­cht beim Deutschen Anwaltvere­in. Allerdings hätten Polizei und Richter einen Ermessenss­pielraum. „Ein Behelfsken­nzeichen etwa aus Pappe und Zeugen, die den Verlust bestätigen, können hilfreich sein“, sagt Häcker. Ein verschwund­enes Nummernsch­ild sollte umgehend den Behörden gemeldet werden. Die alte Kennung ist in jedem Fall futsch. (dpa)

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