Trossinger Zeitung

Paradiesis­che Zustände

- Von Kerstin Conz

Für Einzelhänd­ler ist die Situation an der Schweizer Grenze paradiesis­ch. Nirgendwo in Deutschlan­d laufen die Geschäfte so gut wie hier. Und nach Einschätzu­ng von Analysten wird der starke Frankenkur­s noch die nächsten fünf bis zehn Jahre stabil bleiben.

Dass IHK, Einzelhänd­ler und Gastwirte kein Interesse haben, dass sich daran etwas ändert, ist klar. Aber es kann nicht sein, dass der Einkaufsto­urismus den Zoll an einer EU-Außengrenz­e lahmlegt, weil sich die Beamten wegen CentBeträg­en mit Formularen herumschla­gen. Eine Bagatellgr­enze, nach der die Mehrwertst­euer erst ab einem Einkauf von 50 Euro zurückerst­attet wird, ist nicht überzogen. In Österreich gibt es so eine Grenze ab 75 Euro, in Italien ab 150 und in Frankreich ab 175 Euro. Durch die günstigere­n Preise und den attraktive­n Wechselkur­s lohnt sich der Einkauf in Deutschlan­d immer noch.

Auch die Einführung eines elektronis­chen Verfahrens für die Mehrwertst­euerrücker­stattung ist überfällig. Mag sein, dass sich das System mit weniger Zetteln weniger rechnet. Aber wenn dafür wieder mehr Beamte bei der Steuerfahn­dung oder der Bekämpfung von Schwarzarb­eit zur Verfügung stehen, lohnt sich die Umstellung allemal. c.konz@schwaebisc­he.de

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