Trossinger Zeitung

Turandot ade, Carmen olé

Bregenzer Festspiele zufrieden mit Saison – 160 000 Zuschauer auf der Seebühne

- Von Ingrid Grohe

BREGENZ - Das Morden hat ein Ende. Ab Montag werden am Bregenzer Seeufer keine Prinzen mehr geköpft, weil sie hinter Prinzessin Turandot her sind. Das Gemetzel hat gefallen, wie aus der Bilanz der Bregenzer Festspiele hervorgeht. Puccinis Oper „Turandot“als Spiel auf dem See hat dem Kulturunte­rnehmen noch größere Erfolge beschert, als erhofft, erklärte gestern deren kaufmännis­cher Direktor Michael Diem. Wenn es an diesem Wochenende keine Regenabsag­e mehr gibt (bisher gab es nur eine), werden 160 000 Menschen das Spektakel verfolgt haben. Das bedeutet eine Auslastung von 94 Prozent. Auch die anderen Produktion­en verkauften sich gut. Rarität sehr erfolgreic­h Drei Musiktheat­erwerke waren bei allen Aufführung­en ausverkauf­t, darunter die von Publikum und Kritikern bejubelte Ausgrabung „Hamlet“von Franco Faccio (1840 bis 1891). Über diesen in Vergessenh­eit geratenen italienisc­hen Komponiste­n hat Festspiel-Intendanti­n Elisabeth Sobotka vor Jahren ihre Diplomarbe­it geschriebe­n. Jetzt habe man den Hamlet „transportf­ähig verpackt“, sagt sie und geht davon aus, dass eines der vielen interessie­rten Opernhäuse­r die Produktion übernehmen werde.

Eine volle Auslastung erlebten auch das zeitgenöss­ische Werk „Staatsoper­ette – Die Austrotrag­ödie“und die Mozart-Oper „Don Giovanni“, das junge Gesangstal­ente im Kornmarktt­heater auf die Bühne brachten. Der „schreiende Jubel“nach diesen Aufführung­en und die „betroffene Stille“am Ende des zeitgenöss­ischen Werks „Make no noise“von Miroslav Srnka zeigten die Bandbreite dessen, was Musiktheat­er behandeln kann, sagte Intendanti­n Elisabeth Sobotka.

Noch während am Sonntag die Musik Puccinis über dem Bodensee erklingt, startet online der Kartenverk­auf für nächstes Jahr. „Carmen“von Georges Bizet wird nach Einschätzu­ng der Festspiele großen Publikumsz­uspruch finden. Sie haben 28 Aufführung­en angesetzt. Bei „Turandot“waren es 26 im ersten und 24 im zweiten Jahr. Als musikalisc­hen Leiter konnten die Bregenzer erneut Paolo Carignani verpflicht­en, der die Wiener Symphonike­r auch heuer am See und bei der Hausoper dirigierte. Im Festspielh­aus gibt es 2017 „Moses von Ägypten“von Gioachino Rossini. Kartenverk­auf online von Sonntag an unter www.bregenzerf­estspiele.com

 ?? FOTO: ROLAND RASEMANN ?? Am Sonntag geht die letzte Vorstellun­g von „Turandot“über die Seebühne bei den Bregenzer Festspiele.
FOTO: ROLAND RASEMANN Am Sonntag geht die letzte Vorstellun­g von „Turandot“über die Seebühne bei den Bregenzer Festspiele.

Newspapers in German

Newspapers from Germany