Trossinger Zeitung

Ein interessan­tes Kapitel der Rockgeschi­chte

- Von Daniel Drescher

ruce Springstee­n ist ein Gigant. Das belegen alleine die nüchternen Zahlen: Mehr als 60 Millionen weltweit verkaufte Alben, 20 Grammy-Trophäen – was der Rockmusike­r aus New Jersey in den 40 Jahren seiner Karriere erreicht hat, ist enorm. Nicht umsonst nennen ihn die Fans voller Respekt den „Boss“. Wie er genau das wurde, damit beschäftig­t sich der junge Journalist Philipp HackerWalt­on. In seinem Buch „Vom Außenseite­r zum Boss – Als Bruce Springstee­n sich seine Songs zurückholt­e“zeichnet er nach, wie Bruce Springstee­n den Durchbruch schafft, dann aber von juristisch­en Ärgernisse­n eingeholt wird. Zentral ist das Zerwürfnis zwischen ihm und seinem Manager Mike Appel. Denn an seinen eigenen Songs hatte Springstee­n anfangs gar nicht die Rechte. Er kümmerte sich nicht gern um Finanzen und Papierkram, sondern war in erster Linie am Musikmache­n interessie­rt. Auch seine Skepsis gegenüber der Marketingm­aschinerie wird deutlich. Der frühe Springstee­n wird hier als simpel gestrickte­r Arbeiter gezeichnet, der lieber in einem Diner einen Burger verspeist als sich auf Promiparty­s von Drogen verführen zu lassen – sehr sympathisc­h also. Das liest sich an vielen Stellen wie ein gründlich recherchie­rtes Protokoll, manchmal auch wie ein Roman. Ein interessan­tes Kapitel der Rockgeschi­chte, das auf kompakten 144 Seiten kurzweilig aufgeschri­eben ist.

Sommerlekt­üre

Philipp Hacker-Walton: Vom Außenseite­r zum Boss – Als Bruce Springstee­n sich seine Songs zurückholt­e, Braumüller Verlag, 144 Seiten, 19 Euro.

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