13 Arten die letzte Ruhe zu finden
Auf dem Aldinger Friedhof wird an zahlreichen Stellen gebaut
ALDINGEN - Auf dem Friedhof rollen aktuell Bagger. Sie sollen dafür sorgen, dass die Aldinger zukünftig zwischen neun verschiedenen Urnenund vier verschiedenen Grabbeisetzungen wählen können. Der erste Bauabschnitt soll bis Allerheiligen am ersten November fertig sein.
Hinter einem blauen Bauzaun am rechten Rand des Friedhofs herrscht keine besinnliche Ruhe. Dort befüllen sechs Bauarbeiter gerade die Gräben um rechteckige Betonschächte herum mit Kies und bedecken die Schächte anschließend mit Betondeckeln. „Wir bauen hier Grabkammern“, sagt Jens Hafner, Leiter Hochbau im Bauamt Aldingen. Der Aldinger Friedhof ist nämlich zu klein geworden. „Wir haben in der Mitte, auf der großen Rasenfläche, das Problem, dass dort wegen des Lehmbodens ein unzureichender Verwesungsgrad vorherrscht und wir deshalb keine neuen Gräber anlegen können“, erklärt Hafner.
Deshalb wird der Aldinger Friedhof nun noch einmal nach Osten hin erweitert. „Wir haben nun keine weiteren Flächen zur Verfügung. Eine nochmalige Erweiterung wäre deshalb schwierig“, sagt Hafner. Um diese in Zukunft zu vermeiden und um den Aldingern weiterhin tiefe Bestattungen im Doppelgrab anbieten zu können, werden nun die Grabkammern gebaut. 62 Kammern werden gebaut Insgesamt werden 62 Kammern gebaut. Zwanzig einzelne, 1,30 Meter tiefe Kammern, für Wahl-Rasengräber, in denen gemeinsam zwei Menschen nebeneinander unter einer Rasenschicht bestattet werden können. Dreißig Grabkammern für Wahlgräber mit zwei Bestatteten in Doppeltiefe von 1,80 Metern, bei denen es eine Grabfläche geben wird. Und 12 einzelne Rasengräber.
Die Kammern verfügen durch die Betonwände, laut Hafner, über ein abgeschlossenes, kontrolliertes Klima. Da durch den Aldinger Friedhof auch noch der verdohlte Heidlesbach fließt und das Gelände dadurch über einen recht hohen Grundwasserspiegel verfügt, werden die Kammern durch ein Drainagesystem zusätzlich entwässert. „Wir hoffen, dass die Grabkammern gut angenommen werden. Wir wollen jetzt einmal fünf Jahre abwarten. Wenn es klappt, kann es sein, dass wir in einem zweiten Bauabschnitt weitere Grabkammern bauen lassen“, sagt Jens Hafner.
Doch die Grabkammern sind nicht die einzige Baustelle auf dem Friedhof. Es werden auch weitere Flächen für Urnenbestattungen gebaut. Eine Kiesfläche dafür ist bereits angelegt. „Wir wollen hier ein neues Urnengrabfeld schaffen, das sowohl als Wahlgrab, also für zwei Urnen, als auch für Einzelbestattungen genutzt werden kann. Außerdem soll es noch ein Urnenrasengrab geben, bei dem an zentraler Stelle eine Stele mit den Namen der Verstorbenen angebracht wird“, sagt Hafner. Bäume für Urnenfriedhain Besonders stolz ist er aber auf den Urnenfriedhain, den die Gemeinde auf dem großen Rasenplatz in der Mitte des Friedhofs anlegen will. Hier sollen laut Hafner Bäume angepflanzt werden, unter deren Blätterdach und Wurzeln dann Urnen bestattet werden können. „Experten sagen, dass die Urne als Bestattungsform noch bis zu 50 Prozent zulegen kann. Deshalb gehen auch wir in Aldingen davon aus, dass es immer mehr Urnenbestattungen geben wird“, sagt Jens Hafner.
Bis zum ersten November sollen auch die Bäume des Friedhains stehen und die neuen Urnenfelder angelegt sein. Wenn all das fertig ist, gibt es insgesamt 13 verschiedene Arten auf dem Aldinger Friedhof die letzte Ruhe zu finden. Ein Video zu den Bauarbeiten auf dem Aldinger Friedhof gibt es unter: www.schwaebische.de/ friedhof-aldingen