Die „Tatort“-Saison beginnt
Tatort: Durchgedreht (So., ARD, 20.15 Uhr): Am Sonntag enden die Olympischen Spiele. Die TV-Sender kehren allmählich zur Normalität zurück und bringen auch noch was anderes als Übertragungen von Sportveranstaltungen und Wiederholungen von Spielfilmen. Mit einer neuen Folge wird die „Tatort“-Saison eröffnet – und wir beginnen wieder mit unserer täglichen TV-Kritik.
Die Kölner Kommissare Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär) sind dran. Eine Familientragödie steht im Mittelpunkt ihres 67. Falls: Eine Mutter und ihr fünfjähriger Sohn werden im Haus ermordet, die achtjährige Anna überlebt, Ballauf findet die Kleine versteckt im Keller. Anna ist traumatisiert, aber sie ist auch die einzige Zeugin. Dem Zuschauer werden mehrere Verdächtige präsentiert, alle irgendwie „durchgedreht“: der eifersüchtige Ehemann und Steuerfahnder (Alexander Beyer), ein bankrotter Unternehmer (Max Herbrechter), ein zwielichtiger Journalist (Peter Benedict) und ein verzweifelter Schwager (Stephan Szász). Obwohl Regisseurin Dagmar Seume das Drehbuch von Norbert Ehry sehr behutsam verfilmt hat und alle Protagonisten gut spielen – es bleibt doch ein merkwürdiges Gefühl. Die realen Mordfälle, bei denen Familien ausgelöscht wurden, sind so präsent – und da schaut man sich am Sonntagabend einen Krimi genau darüber an. Irgendwie unangemessen.